Wer Hat Anspruch Auf Einen Wohnberechtigungsschein

Hallo ihr Lieben, eure reiselustige Freundin Anna hier! Heute spreche ich mal über ein Thema, das vielleicht nicht direkt mit Sightseeing und Sonnenuntergängen zu tun hat, aber für viele von euch, die vielleicht länger in Deutschland bleiben oder sogar hier ein neues Leben beginnen möchten, super wichtig sein kann: der Wohnberechtigungsschein, kurz WBS. Ja, ich weiß, klingt erstmal total bürokratisch, aber lasst euch davon nicht abschrecken! Ich erzähle euch in aller Ruhe, wer überhaupt Anspruch darauf hat und warum das Ding Gold wert sein kann.
Ich selbst habe mich vor einigen Jahren intensiv mit dem Thema auseinandersetzen müssen, als ich beschlossen habe, meinen Lebensmittelpunkt nach Berlin zu verlegen. Die Wohnungssuche war ein absoluter Albtraum! Überteuerte Mieten, unzählige Bewerber pro Besichtigung… Ich war kurz davor, die Flinte ins Korn zu werfen. Dann hat mir eine Freundin von der Möglichkeit erzählt, einen WBS zu beantragen. Und was soll ich sagen? Es hat mein Leben (oder zumindest meine Wohnsituation) verändert!
Was ist ein Wohnberechtigungsschein überhaupt?
Stellt euch den WBS als eine Art "Eintrittskarte" zu staatlich geförderten Wohnungen vor. Der Staat möchte damit sicherstellen, dass auch Menschen mit geringerem Einkommen die Möglichkeit haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Das bedeutet, dass Vermieter, die solche geförderten Wohnungen anbieten, verpflichtet sind, diese bevorzugt an Menschen mit WBS zu vermieten. In Großstädten wie Berlin, München oder Hamburg, wo der Wohnungsmarkt sowieso schon angespannt ist, kann das ein echter Gamechanger sein!
Also, kurz gesagt: Der WBS ist ein amtlicher Nachweis, der euch das Recht gibt, in eine Sozialwohnung zu ziehen. Und glaubt mir, Sozialwohnungen sind heutzutage nicht mehr die dunklen, heruntergekommenen Bruchbuden, die man vielleicht im Kopf hat. Viele sind modern, gut ausgestattet und liegen in attraktiven Gegenden.
Wer hat nun Anspruch auf einen WBS?
Das ist natürlich die entscheidende Frage! Und die Antwort ist leider nicht ganz einfach, denn die genauen Voraussetzungen können von Bundesland zu Bundesland leicht variieren. Aber keine Sorge, ich gebe euch einen guten Überblick:
1. Einkommensgrenzen
Der wichtigste Faktor ist euer Einkommen. Es darf bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Diese Grenzen sind gestaffelt und richten sich nach der Haushaltsgröße. Das bedeutet, dass ein Single natürlich eine niedrigere Einkommensgrenze hat als eine Familie mit Kindern.
Um euch ein Gefühl dafür zu geben: In Nordrhein-Westfalen (NRW) beispielsweise (Stand 2024) liegen die jährlichen Netto-Einkommensgrenzen ungefähr bei:
- Single: ca. 20.472 Euro
- Paar: ca. 24.860 Euro
- Single mit einem Kind: ca. 25.882 Euro
- Jede weitere Person im Haushalt: Erhöhung um ca. 5.730 Euro
Wichtig: Das sind nur Beispiele! Informiert euch unbedingt bei der zuständigen Stelle in eurem Bundesland nach den aktuellen Einkommensgrenzen. Die findet ihr in der Regel auf den Webseiten der Kommunen oder Kreise.
Was wird zum Einkommen gezählt? Grundsätzlich alles, was ihr an Geld bekommt: Lohn, Gehalt, Rente, Arbeitslosengeld, Kindergeld, Unterhalt, Mieteinnahmen… Es gibt aber auch bestimmte Freibeträge, die abgezogen werden können, beispielsweise für Schwerbehinderte oder Alleinerziehende.
2. Aufenthaltstitel
Als Tourist habt ihr natürlich keinen Anspruch auf einen WBS. Ihr müsst euch schon längerfristig in Deutschland aufhalten und einen entsprechenden Aufenthaltstitel besitzen, der euch erlaubt, hier zu arbeiten oder zu studieren. Das können beispielsweise eine Aufenthaltserlaubnis, eine Niederlassungserlaubnis oder eine Blaue Karte EU sein.
3. Hauptwohnsitz
Ihr müsst euren Hauptwohnsitz in der Gemeinde haben, in der ihr den WBS beantragt. Das bedeutet, dass ihr dort gemeldet sein müsst.
4. Weitere Faktoren
In manchen Bundesländern werden auch noch andere Faktoren berücksichtigt, beispielsweise die Dringlichkeit des Wohnbedarfs (z.B. bei Obdachlosigkeit oder drohender Wohnungslosigkeit) oder die Anzahl der Kinder im Haushalt.
Wie beantrage ich einen WBS?
Der Antrag auf einen WBS ist kein Hexenwerk, aber er erfordert ein bisschen Papierkram. Ihr müsst den Antrag bei der zuständigen Stelle eurer Gemeinde oder Stadt stellen. Das ist in der Regel das Wohnungsamt oder das Amt für soziale Leistungen.
Welche Unterlagen brauche ich? Die genauen Unterlagen können je nach Bundesland variieren, aber in der Regel benötigt ihr:
- Einen Personalausweis oder Reisepass mit Meldebescheinigung
- Einen Aufenthaltstitel (falls zutreffend)
- Einkommensnachweise der letzten drei Monate (Lohnabrechnungen, Rentenbescheide, etc.)
- Einen ausgefüllten Antrag auf einen WBS
- Eventuell weitere Nachweise (z.B. Schwerbehindertenausweis, Geburtsurkunden der Kinder, etc.)
Tipp: Informiert euch vorab auf der Webseite eurer Gemeinde oder Stadt, welche Unterlagen ihr genau benötigt. So spart ihr euch unnötige Wege und Wartezeiten.
Wie lange dauert die Bearbeitung? Die Bearbeitungszeit kann unterschiedlich sein, je nachdem wie stark die Behörde ausgelastet ist. In der Regel dauert es aber einige Wochen. Plant das also unbedingt mit ein, wenn ihr auf Wohnungssuche seid.
Gültigkeit und Nutzung des WBS
Ein WBS ist in der Regel ein Jahr gültig. Er gilt in dem Bundesland, in dem er ausgestellt wurde. Mit dem WBS könnt ihr euch dann bei Vermietern von geförderten Wohnungen bewerben. Diese sind verpflichtet, euch bei der Vergabe zu berücksichtigen.
Wichtig: Der WBS garantiert euch keine Wohnung! Er verschafft euch lediglich einen Vorteil bei der Wohnungssuche. Ihr müsst euch trotzdem aktiv bewerben und die Vermieter von euch überzeugen.
Meine persönlichen Erfahrungen
Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Wohnungssuche in Berlin. Mit dem WBS in der Hand fühlte ich mich plötzlich viel selbstbewusster und hatte das Gefühl, endlich eine Chance zu haben. Und tatsächlich: Ich habe relativ schnell eine schöne, bezahlbare Wohnung in einer tollen Gegend gefunden. Ohne den WBS hätte ich das wahrscheinlich nie geschafft!
Natürlich ist der WBS kein Allheilmittel. Es gibt immer noch viele Menschen, die auf der Suche nach einer Sozialwohnung sind, und die Konkurrenz ist groß. Aber es ist definitiv eine große Hilfe und eine Möglichkeit, euren Traum von einem bezahlbaren Zuhause in Deutschland zu verwirklichen.
Fazit
Wenn ihr also langfristig in Deutschland bleiben möchtet und euer Einkommen bestimmte Grenzen nicht überschreitet, solltet ihr euch unbedingt über den WBS informieren. Es ist ein wertvolles Instrument, um bezahlbaren Wohnraum zu finden und euch ein neues Leben in Deutschland aufzubauen. Und denkt dran: Auch wenn es am Anfang kompliziert erscheint, es lohnt sich! Lasst euch nicht entmutigen und holt euch alle Informationen, die ihr braucht. Ich drücke euch die Daumen für eure Wohnungssuche!
Und jetzt, ihr Lieben, wünsche ich euch erstmal weiterhin eine tolle Reise, egal wohin sie euch führt! Und vergesst nicht: Manchmal lohnt es sich, auch mal hinter die Kulissen der Touristenattraktionen zu schauen und sich mit den ganz alltäglichen Dingen auseinanderzusetzen. Denn das ist es, was ein Land wirklich ausmacht. Bis bald!


