Bewerbung Sehr Geehrte Damen Und Herren

Die Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" ist eine standardmäßige und höfliche Formel, die in Deutschland verwendet wird, wenn der Name des direkten Ansprechpartners in einer Bewerbung oder einem formellen Schreiben nicht bekannt ist. Während sie in bestimmten Situationen immer noch angebracht ist, ist es wichtig, die Vor- und Nachteile abzuwägen und alternative Optionen zu berücksichtigen, um eine überzeugendere und persönlichere Bewerbung zu erstellen.
Wann ist "Sehr geehrte Damen und Herren" angebracht?
Die Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" ist dann angebracht, wenn:
- Sie den Namen des Ansprechpartners nicht herausfinden konnten. Trotz sorgfältiger Recherche auf der Unternehmenswebsite, auf LinkedIn oder durch direkte Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen, bleibt der Name des Personalverantwortlichen oder des einstellenden Managers unbekannt.
- Die Stellenausschreibung keine spezifische Ansprechperson nennt. Manchmal enthalten Stellenanzeigen lediglich allgemeine Kontaktinformationen.
- Sie sich an eine größere Organisation oder ein Gremium wenden, bei dem es nicht relevant ist, eine einzelne Person anzusprechen.
- Es sich um eine Initiativbewerbung handelt und Sie keinen direkten Ansprechpartner ausfindig machen konnten.
In diesen Fällen ist die Verwendung von "Sehr geehrte Damen und Herren" akzeptabel und zeigt, dass Sie zumindest eine formelle Anrede gewählt haben, anstatt eine unpersönlichere oder gar keine Anrede.
Warum "Sehr geehrte Damen und Herren" vermieden werden sollte
Obwohl "Sehr geehrte Damen und Herren" grammatikalisch korrekt und höflich ist, birgt sie auch einige Nachteile:
- Unpersönlichkeit: Sie wirkt unpersönlich und zeigt dem Empfänger, dass Sie sich möglicherweise nicht die Mühe gemacht haben, den Namen des Ansprechpartners herauszufinden. Dies kann den Eindruck erwecken, dass Sie sich nicht wirklich für die Stelle oder das Unternehmen interessieren.
- Austauschbarkeit: Die Anrede ist sehr allgemein und kann für jede Bewerbung verwendet werden. Sie hebt Ihre Bewerbung nicht von der Masse ab.
- Mangelnde Initiative: Das Verwenden dieser Anrede kann implizieren, dass Sie wenig Initiative gezeigt haben, um relevante Informationen zu recherchieren.
In der heutigen Zeit, in der Personalisierung und Individualisierung immer wichtiger werden, kann die Verwendung von "Sehr geehrte Damen und Herren" als veraltet und uninspiriert wahrgenommen werden.
Bessere Alternativen zu "Sehr geehrte Damen und Herren"
Es gibt verschiedene Alternativen, die Ihre Bewerbung persönlicher und ansprechender gestalten:
1. Den Namen des Ansprechpartners herausfinden
Die beste Option ist immer, den Namen des zuständigen Ansprechpartners herauszufinden. Hier sind einige Möglichkeiten:
- Die Unternehmenswebsite: Suchen Sie im "Über uns"-Bereich, im Impressum oder auf den Seiten der einzelnen Abteilungen nach Namen und Kontaktinformationen.
- LinkedIn: Finden Sie Mitarbeiter des Unternehmens, die im Personalbereich oder in der betreffenden Abteilung tätig sind.
- Xing: Ähnlich wie LinkedIn, bietet Xing eine Plattform zur beruflichen Vernetzung.
- Telefonische Nachfrage: Rufen Sie beim Unternehmen an und fragen Sie nach dem Namen des Personalverantwortlichen für die ausgeschriebene Stelle. Seien Sie dabei freundlich und erklären Sie kurz, warum Sie den Namen benötigen.
- E-Mail-Anfrage: Senden Sie eine kurze und prägnante E-Mail an die allgemeine Kontaktadresse des Unternehmens mit der Bitte um den Namen des Ansprechpartners für Ihre Bewerbung.
Sobald Sie den Namen des Ansprechpartners haben, können Sie die Anrede entsprechend anpassen:
- "Sehr geehrte/r Herr/Frau [Nachname]" (wenn Sie den Titel nicht kennen).
- "Sehr geehrte/r Frau/Herr [Titel] [Nachname]" (wenn Sie den Titel kennen, z.B. Dr., Prof.).
Achtung: Achten Sie unbedingt auf die korrekte Schreibweise des Namens und des Titels. Ein Tippfehler hier kann einen sehr schlechten Eindruck hinterlassen.
2. Die Abteilung oder das Team ansprechen
Wenn Sie den Namen einer bestimmten Person nicht herausfinden können, aber wissen, an welche Abteilung oder welches Team Sie Ihre Bewerbung richten, können Sie diese direkt ansprechen:
- "Sehr geehrte Damen und Herren des [Abteilung/Team]-Teams,"
- "Sehr geehrte Damen und Herren der Personalabteilung,"
Diese Variante ist persönlicher als die allgemeine Anrede, da sie zeigt, dass Sie sich mit der Struktur des Unternehmens auseinandergesetzt haben. Diese Formulierung ist besonders dann angebracht, wenn die Stellenausschreibung explizit die Abteilung oder das Team erwähnt.
3. Eine kreative Anrede wählen (mit Vorsicht!)
In einigen Branchen (z.B. Marketing, Design, Kreativagenturen) kann eine kreative Anrede angebracht sein. Diese sollte aber immer professionell und dem Unternehmen angemessen sein. Beispiele:
- "Hallo [Unternehmen]," (nur wenn die Unternehmenskultur sehr locker ist und dies auf der Website oder in der Kommunikation deutlich wird).
- "Guten Tag an das Team von [Unternehmen]," (ähnlich wie oben, aber etwas formeller).
Wichtig: Seien Sie hier sehr vorsichtig und informieren Sie sich gründlich über die Unternehmenskultur, bevor Sie eine kreative Anrede wählen. Im Zweifelsfall ist eine formelle Anrede immer die sicherere Wahl.
4. Auf eine Anrede verzichten (nur in Ausnahmefällen!)
In sehr seltenen Fällen, insbesondere bei sehr kurzen und informellen E-Mail-Bewerbungen, kann auf eine Anrede verzichtet werden. Dies ist aber nur dann empfehlenswert, wenn Sie bereits in Kontakt mit dem Unternehmen stehen oder die Unternehmenskultur sehr unkompliziert ist. Beginnen Sie in diesem Fall direkt mit der Einleitung Ihres Bewerbungsschreibens.
Fazit
Während die Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" nicht grundsätzlich falsch ist, ist sie in vielen Fällen nicht die beste Wahl für Ihre Bewerbung. Durch sorgfältige Recherche und die Verwendung einer personalisierten Anrede können Sie einen positiveren Eindruck hinterlassen und Ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch erhöhen. Die Investition in die Recherche nach dem passenden Ansprechpartner zeigt Ihr Engagement und Ihr Interesse an der Stelle und dem Unternehmen.
Merke: Eine personalisierte Anrede ist ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung gegenüber dem Empfänger und kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer abgelehnten Bewerbung ausmachen.
Zusätzlicher Tipp: Überprüfen Sie Ihre Bewerbung immer mehrfach auf Rechtschreib- und Grammatikfehler. Ein fehlerfreies Anschreiben und ein professionelles Layout sind essentiell für einen guten ersten Eindruck.

