Darf Ich Ofenkäse In Der Schwangerschaft Essen

Ach, der Ofenkäse. Diese kleine, dampfende Käse-Oase, die uns an kalten Tagen umarmt. Der Duft, der sich in der Küche breit macht, die cremig-flüssige Textur, die auf der Zunge zergeht – einfach himmlisch! Aber was, wenn da ein kleiner Mitesser im Bauch mitnaschen möchte? Sprich: Darf ich als werdende Mama eigentlich Ofenkäse schlemmen?
Die Frage aller Fragen! Und wie bei vielen Dingen rund um die Schwangerschaft, scheiden sich hier die Geister. Tante Erna schwört, sie hätte während ihrer Schwangerschaft tonnenweise Camembert verdrückt und ihre Kinder seien kerngesund. Die beste Freundin, die Ärztin ist, warnt hingegen vor Listerien und rät kategorisch ab. Was tun?
Die Käse-Krimi: Rohmilch oder nicht Rohmilch?
Das große Geheimnis liegt in der Herstellung des Käses. Ist er aus Rohmilch gemacht oder aus pasteurisierter Milch? Rohmilchkäse ist der Bösewicht in dieser Geschichte. Denn in Rohmilch können sich fiese kleine Bakterien, die sogenannten Listerien, verstecken. Und die können für Schwangere und ihr ungeborenes Kind gefährlich werden. Pasteurisierung hingegen ist wie ein kleiner Superheld, der die Bakterien mit Hitze besiegt.
Also: Augen auf beim Käsekauf! Ein Blick auf die Verpackung ist entscheidend. Steht dort "aus Rohmilch hergestellt" oder "mit Rohmilch hergestellt"? Dann lieber Finger weg. Steht dort "pasteurisiert" oder gar nichts (was oft bei industriell hergestelltem Käse der Fall ist)? Dann sieht die Sache schon rosiger aus.
Der Ofen macht's vielleicht
Jetzt kommt aber der Clou: Selbst wenn der Ofenkäse aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde, ist das allein noch keine Garantie. Denn während der Reifezeit können sich trotzdem Listerien auf der Rinde ansiedeln. Aber keine Panik! Der Ofen kann zum Retter in der Not werden. Hohe Temperaturen machen den Listerien nämlich den Garaus.
Wichtig: Der Ofenkäse muss wirklich durch und durch heiß sein! Innen muss er ordentlich blubbern und die Rinde sollte leicht gebräunt sein. Nur so können wir sicher sein, dass alle eventuell vorhandenen Bakterien abgetötet wurden. Also nicht nur kurz in den Ofen schieben, sondern ihm ordentlich Zeit geben, durchzugaren. Und wer ganz auf Nummer sicher gehen will, entfernt die Rinde vor dem Verzehr. Das mag zwar ein kleines kulinarisches Verbrechen sein, aber es beruhigt ungemein.
Ich erinnere mich an eine Freundin, hochschwanger, die Heißhunger auf Ofenkäse hatte. Sie hat den Käse regelrecht seziert, die Rinde penibel entfernt und ihn dann so lange im Ofen gelassen, bis er fast schon geschmolzen war. Ihr Mann hat sie liebevoll "die Käse-Chirurgin" genannt. Und sie hat ihren Ofenkäse genossen! (Und das Baby kam quietschfidel zur Welt.)
Die Dosis macht das Gift (und den Genuss)
Wie bei fast allem gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Einmal im Monat ein kleiner, gut durchgebackener Ofenkäse ist vermutlich kein Problem. Aber jeden Tag eine ganze Packung verdrücken, ist vielleicht doch etwas übertrieben. Hört auf euren Körper und auf euer Bauchgefühl. Wenn ihr euch unsicher fühlt, lasst den Ofenkäse lieber stehen und greift zu einer anderen Leckerei.
Es gibt ja auch tolle Alternativen! Wie wäre es mit einem überbackenen Camembert, der garantiert aus pasteurisierter Milch ist? Oder einer leckeren Käsesuppe? Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Hauptsache, ihr fühlt euch wohl und könnt die Schwangerschaft genießen.
Ein weiser Mann (oder war es eine weise Frau?) hat einmal gesagt: "Die Schwangerschaft ist keine Zeit für Askese, sondern für achtsamen Genuss."
Und das ist doch eigentlich die beste Zusammenfassung. Genießt eure Schwangerschaft, genießt das Essen, auf das ihr Lust habt – aber seid achtsam und informiert euch gut. Und wenn ihr euch unsicher seid, fragt euren Arzt oder eure Hebamme. Die haben meistens die besten Tipps und können euch beruhigen.
Also, liebe werdende Mamas, lasst euch den Appetit nicht verderben! Mit ein bisschen Wissen und Vorsicht könnt ihr auch in der Schwangerschaft den ein oder anderen Ofenkäse-Moment genießen. Und denkt daran: Das Wichtigste ist, dass ihr euch wohlfühlt und eurem Bauchgefühl vertraut. Mahlzeit!

















