Darf Ich Zum Friseur Wenn Ich Krankgeschrieben Bin
Darf ich zum Friseur, wenn ich krankgeschrieben bin? Eine Frage, die sich wohl jeder schon mal gestellt hat, wenn er mit triefender Nase und Gliederschmerzen auf der Couch lag, aber trotzdem in den Spiegel schaute und dachte: "Mensch, die Haare könnten echt mal wieder...".
Stellen wir uns vor: Karl-Heinz, ein Büroangestellter, liegt flach. Grippe. Die Nase läuft, der Kopf brummt, und jede Bewegung ist eine Qual. Aber Karl-Heinz ist eitel. Sehr eitel. Er schaut in den Spiegel und sieht nicht nur ein krankes Gesicht, sondern auch eine Frisur, die schlimmer aussieht als das, was sein Hamster nachts im Käfig veranstaltet. Er hat einen Termin beim Friseur. Seit Wochen. Und Friseurmeisterin Uschi ist bekannt dafür, Termine nicht zu verschieben. Panik steigt in Karl-Heinz auf. Darf er überhaupt aus dem Haus?
Die Grauzone der Krankschreibung
Theoretisch soll man sich schonen, wenn man krankgeschrieben ist. Heißt: Ausruhen, gesund werden, und alles vermeiden, was den Zustand verschlimmern könnte. Aber wo genau verläuft die Grenze zwischen "schonen" und "sich unnötig einschränken"? Ist der Friseurbesuch wirklich so anstrengend? Könnte es nicht sogar heilsam sein, mal rauszukommen und sich verwöhnen zu lassen?
Denken wir an Frau Schmidt, die sich nach einer Operation zu Hause erholt. Die Decke fällt ihr auf den Kopf. Sie fühlt sich isoliert und unwohl. Ihr Arzt hat ihr zwar Ruhe verordnet, aber er hat auch gesagt: "Leichte Spaziergänge an der frischen Luft sind erlaubt." Und was ist, wenn der "Spaziergang" zufällig am Friseursalon von Uschi vorbeiführt? Und was, wenn Uschi gerade Zeit hat und Frau Schmidt ein spontanes Umstyling anbietet?
Das schlechte Gewissen und die bösen Blicke
Das Problem ist oft das schlechte Gewissen. Man stellt sich vor, wie die Nachbarn tuscheln, wenn sie einen sehen: "Schau mal, der ist doch krankgeschrieben! Und geht zum Friseur! Unverschämtheit!" Oder noch schlimmer: Der Chef sieht es auf Instagram. "Karl-Heinz mit neuer Frisur? Komisch, gestern hat er sich noch mit Grippe krankgemeldet."
Hier kommt es auf die Krankheit an. Bei einem gebrochenen Bein wird kaum jemand fragen, warum man mit Gipsbein beim Friseur sitzt. Aber bei einer Erkältung oder Grippe sieht die Sache schon anders aus. Da schwingt immer der Verdacht mit, dass man vielleicht doch nicht so krank ist, wie man vorgibt.
Es gibt aber auch die andere Seite. Friseurmeisterin Uschi erzählt von einer Kundin, die nach einer Chemotherapie völlig verzweifelt war. Die Haare fielen aus, das Selbstbewusstsein war im Keller. Uschi zauberte eine wunderschöne Perücke und gab der Kundin damit ein Stück Lebensqualität zurück. War dieser Friseurbesuch moralisch verwerflich? Wohl kaum. Er war Balsam für die Seele.
Die goldene Mitte: Kommunikation ist alles!
Die Wahrheit ist: Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, ob man mit Krankschreibung zum Friseur darf. Es hängt von der Krankheit ab, von der Art der Tätigkeit beim Friseur (nur Haare schneiden oder stundenlange Coloration?), und vor allem von der eigenen Einstellung.
Wenn man sich unsicher ist, sollte man mit seinem Arzt sprechen. Der kann am besten einschätzen, ob der Friseurbesuch kontraproduktiv ist oder vielleicht sogar guttut. Und wenn man sich trotz allem unwohl fühlt, kann man den Termin ja immer noch verschieben.
Und wenn man sich entscheidet, trotz Krankschreibung zum Friseur zu gehen, sollte man sich zumindest bewusst sein, dass man sich möglicherweise rechtfertigen muss. Vielleicht ist es eine gute Idee, eine plausible Erklärung parat zu haben. Zum Beispiel: "Ich brauchte einfach mal eine kleine Auszeit von meiner Krankheit. Und Friseurmeisterin Uschi ist die beste Medizin für gestresste Seelen!"
Letztendlich ist es eine Frage der Eigenverantwortung. Man sollte sich fragen: Schadet mir der Friseurbesuch? Schadet er meiner Genesung? Schadet er meinen Mitmenschen (Stichwort: Ansteckungsgefahr)? Wenn man diese Fragen ehrlich beantworten kann, hat man die richtige Entscheidung getroffen.
"Das Wichtigste ist, dass man auf seinen Körper hört und sich nicht von äußeren Erwartungen unter Druck setzen lässt," sagt Dr. Müller, ein Allgemeinmediziner aus Köln. "Manchmal ist ein Friseurbesuch eben genau das, was man braucht, um wieder auf die Beine zu kommen."
Also, liebe Leser, entscheidet selbst. Aber denkt daran: Eine tolle Frisur ist zwar schön, aber Gesundheit geht vor!
