Deutsche Nationalhymne Text Strophe 1-4

Hallo liebe Reisefreunde! Na, wer von euch plant gerade einen Trip nach Deutschland oder ist vielleicht sogar schon hier? Egal ob ihr Backpacking durch die bayerischen Alpen macht, die Kunstszene Berlins erkundet oder euch durch die Weinstuben der Pfalz schlemmt – Deutschland hat so viel zu bieten! Und was gehört zu einem Land wie die Butter aufs Brot? Genau, die Nationalhymne!
Ich weiß, ich weiß, klingt erstmal nach trockenem Geschichtsunterricht, aber versprochen, das wird spannend! Ich möchte euch heute nicht nur den Text der Deutschen Nationalhymne vorstellen, sondern euch auch ein bisschen die Geschichte und Bedeutung dahinter näherbringen. Und keine Sorge, wir tauchen nicht in staubige Archive ab, sondern machen das Ganze zu einem kleinen, persönlichen Ausflug. Also, schnappt euch eine Tasse Kaffee (oder ein kühles Bier, ganz wie ihr wollt) und kommt mit!
Die Melodie: Ein Kaiserliches Erbe
Bevor wir uns den Text vornehmen, kurz zur Melodie. Die stammt nämlich vom österreichischen Komponisten Joseph Haydn. Er schrieb sie 1797 für den Geburtstag von Kaiser Franz II. unter dem Titel "Gott erhalte Franz, den Kaiser". Die Melodie wurde unglaublich populär und diente später als Grundlage für verschiedene andere Nationalhymnen. Eine interessante Anekdote am Rande: auch das Kirchenlied "Lob sei dem Herrn" verwendet dieselbe Melodie. Ein echter Ohrwurm, oder?
Die Melodie selbst ist wunderschön, feierlich und erhaben. Sie transportiert ein Gefühl von Würde und Zusammengehörigkeit. Wenn man sie hört, spürt man irgendwie die lange Geschichte und die kulturelle Tiefe, die Deutschland ausmachen.
Der Text: "Das Lied der Deutschen"
Jetzt aber zum spannenden Teil: dem Text! Der wurde 1841 von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben auf der Insel Helgoland geschrieben. Damals war Deutschland noch kein geeinter Staat, sondern bestand aus vielen kleinen Königreichen und Fürstentümern. Hoffmann von Fallersleben träumte von einem geeinten, liberalen Deutschland und drückte diese Sehnsucht in seinem Gedicht "Das Lied der Deutschen" aus.
Ursprünglich bestand das Lied aus drei Strophen, aber heute ist nur die dritte Strophe offiziell die Deutsche Nationalhymne. Warum das so ist, erzähle ich euch gleich. Aber keine Sorge, wir schauen uns alle vier Strophen an, damit ihr das ganze Bild versteht.
Strophe 1: Deutschland, Deutschland über alles
Hier kommt der Text der ersten Strophe, wie er im Original lautet:
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zum Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält.
Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt -
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt!
Puh, da ist er, der Satz, der immer wieder für Diskussionen sorgt: "Deutschland, Deutschland über alles". Versteht mich nicht falsch, ich liebe mein Land, aber dieser Satz wurde in der Vergangenheit missbraucht und instrumentalisiert, insbesondere während der Zeit des Nationalsozialismus. Deshalb ist es wichtig, ihn im historischen Kontext zu betrachten.
Hoffmann von Fallersleben wollte mit "über alles" nicht sagen, dass Deutschland über allen anderen Ländern stehen soll. Er meinte vielmehr, dass die Einheit und das Wohl Deutschlands höchste Priorität haben sollten. Damals, im zersplitterten Deutschland des 19. Jahrhunderts, war das ein dringendes Anliegen.
Die geografische Beschreibung "Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt" bezog sich auf die Gebiete, in denen Deutsch gesprochen wurde. Auch hier ging es um die Idee eines vereinten deutschen Sprachraums.
Strophe 2: Deutsche Frauen, deutsche Treue
Weiter geht's mit der zweiten Strophe:
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang
Sollen in der Welt behalten
Ihren alten schönen Klang,
Und zu edler Tat begeistern
Unser ganzes Leben lang -
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang!
Diese Strophe beschreibt vermeintlich typisch deutsche Eigenschaften und kulturelle Errungenschaften. "Deutsche Frauen, deutsche Treue" mag aus heutiger Sicht etwas antiquiert und geschlechterstereotypisch wirken, aber damals war es eine Huldigung an die vermeintlichen Tugenden der deutschen Frau. "Deutscher Wein und deutscher Sang" steht für die reiche Kultur und Lebensfreude Deutschlands.
Ich persönlich finde diese Strophe zwar etwas kitschig, aber sie zeigt auch, wie stolz die Menschen damals auf ihre Kultur waren. Es ist ein Ausdruck von nationaler Identität und Zugehörigkeit.
Strophe 3: Einigkeit und Recht und Freiheit
Und hier kommt die Strophe, die wir heute als Deutsche Nationalhymne singen:
Einigkeit und Recht und Freiheit
Für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
Brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
Sind des Glückes Unterpfand;
Blüh' im Glanze dieses Glückes,
Blühe, deutsches Vaterland!
Diese Strophe ist ein Plädoyer für die zentralen Werte einer Demokratie: Einigkeit, Recht und Freiheit. Sie drückt den Wunsch nach einem geeinten und gerechten Deutschland aus, in dem die Freiheit des Einzelnen respektiert wird.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands wurde lange darüber diskutiert, welche Strophe als Nationalhymne dienen sollte. Schließlich entschied man sich für die dritte Strophe, weil sie die Werte repräsentiert, die Deutschland heute ausmachen. Sie ist ein Bekenntnis zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten.
Besonders berührend finde ich die Zeile "Danach lasst uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand!". Sie ruft zu Zusammenhalt und Solidarität auf, um diese Werte zu verwirklichen. Es ist ein Aufruf zur aktiven Gestaltung der Gesellschaft.
Strophe 4: So lang man Treue findet
Und zum Abschluss noch die vierte Strophe:
So lang man Treue findet
Und Freundschaft in der Rund,
So lang auch Glück sich bindet
An unser deutsches Bund.
Der Adler mag so lange
Die Kraft des Lebens spähn,
So lang wir einig lange,
Wird Deutschlands Herz nicht schmähn!
Diese Strophe betont die Bedeutung von Treue, Freundschaft und Zusammenhalt für das Wohl des Landes. Der Adler, als Symbol Deutschlands, soll die Kraft und den Lebenswillen des Volkes verkörpern. Solange die Deutschen geeint sind, wird Deutschland nicht untergehen, so die Botschaft.
Auch diese Strophe ist ein Ausdruck von nationalem Stolz und Patriotismus. Sie erinnert daran, dass der Zusammenhalt der Gesellschaft eine wichtige Grundlage für den Erfolg und das Glück des Landes ist.
Mein Fazit: Mehr als nur ein Lied
So, liebe Freunde, das war unser kleiner Ausflug in die Welt der Deutschen Nationalhymne. Ich hoffe, ihr habt ein bisschen was gelernt und vielleicht auch eine neue Perspektive gewonnen. Ich finde, die Hymne ist mehr als nur ein Lied. Sie ist ein Spiegelbild der deutschen Geschichte, ein Ausdruck von Werten und Idealen und ein Aufruf zur Zusammengehörigkeit.
Wenn ihr das nächste Mal in Deutschland seid und die Hymne hört, denkt an unsere kleine Reise zurück und lasst die Worte und die Melodie auf euch wirken. Vielleicht spürt ihr dann auch ein bisschen von dem, was Deutschland ausmacht.
Und jetzt: Ab auf Entdeckungstour! Deutschland wartet auf euch mit offenen Armen!

