Die Gesellschaftliche Konstruktion Der Wirklichkeit
Hey du! Hast du dich jemals gefragt, warum wir manche Dinge als "normal" ansehen und andere als "komisch"? Warum lachen wir über Witze, die für andere total unverständlich sind? Und warum scheint es, dass jeder in den 80ern schreckliche Haare hatte, aber damals fand es jeder cool? Herzlich willkommen im faszinierenden Reich der gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit!
Klingt kompliziert, ich weiß. Aber keine Panik! Stell dir vor, die Wirklichkeit ist wie ein riesiger Haufen Legosteine. Jeder von uns bekommt einen Eimer voller Steine und gemeinsam bauen wir etwas daraus. Aber was wir bauen, hängt davon ab, was wir gelernt haben, was uns beigebracht wurde und was wir gemeinsam als "richtig" empfinden. Und das, meine Lieben, ist der Kern der Sache!
Die Legosteine des Lebens: Wie wir unsere Welt bauen
Nehmen wir mal das Beispiel Geld. Papierfetzen und Metallscheiben, richtig? Aber wir alle sind uns einig, dass diese Dinger wertvoll sind. Warum? Weil wir es gelernt haben. Weil die Gesellschaft beschlossen hat, dass sie es sind. Stell dir vor, du versuchst, im Wald einen Kaffee mit einem Fünfzig-Euro-Schein zu bezahlen. Viel Glück! Die Eichhörnchen werden dich auslachen! Sie bevorzugen Nüsse, die sind "echt". Geld ist also ein perfektes Beispiel für eine gesellschaftliche Konstruktion. Es hat nur Wert, weil wir alle daran glauben.
Geschlechterrollen: Blau für Jungs, Rosa für Mädchen?
Oder was ist mit Farben? Warum ist Blau "männlich" und Rosa "weiblich"? War das schon immer so? Absolut nicht! Früher war Rosa sogar die Farbe der Jungs, weil sie als eine schwächere Version von Rot, der Farbe des Krieges, galt. Irgendwann hat sich das geändert, und jetzt finden es manche Leute komisch, wenn ein Junge ein rosafarbenes Hemd trägt. Das ist doch verrückt, oder? Das zeigt, dass selbst scheinbar so einfache Dinge wie Farben von unserer Gesellschaft geprägt sind. Und das ist noch lange nicht alles. Denken wir an Karrierewege, Erwartungen ans Verhalten – das alles ist Teil dieser Konstruktion.
„Wenn die Menschen die Definitionen von Situationen als real definieren, dann sind sie in ihren Konsequenzen real.“ – Das Thomas-Theorem
Das Zitat von W.I. Thomas ist hier Gold wert. Wir erschaffen unsere Realität, indem wir Dinge definieren und ihnen Bedeutung geben. Wenn wir uns alle einig sind, dass etwas real ist, dann hat das auch reale Auswirkungen.
"Schönheit" im Auge des Betrachters (und der Gesellschaft)
Auch das Konzept von "Schönheit" ist ein wunderbares Beispiel. Was als attraktiv gilt, ändert sich ständig und ist von Kultur zu Kultur unterschiedlich. Im Mittelalter war ein Bäuchlein bei Frauen ein Zeichen von Wohlstand und Fruchtbarkeit. Heute jagt die Mehrheit einem schlanken Ideal hinterher, das oft unrealistisch ist. Warum? Weil uns die Medien und die Modeindustrie das so verkaufen. Es ist also nicht so, dass Schönheit eine objektive Wahrheit ist, sondern eher ein Produkt unserer kollektiven Vorstellungskraft!
Aber Moment mal, heißt das, alles ist erfunden und nichts ist echt? Nicht ganz! Es gibt natürlich auch eine objektive Realität. Die Gravitation ist real, egal, ob wir daran glauben oder nicht. Aber wie wir diese Realität interpretieren und welche Bedeutung wir ihr beimessen, das ist der interessante Teil. Und das ist, was Peter L. Berger und Thomas Luckmann in ihrem berühmten Buch Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit so brillant analysiert haben. Sie haben gezeigt, wie unser Wissen über die Welt entsteht, wie es sich verfestigt und wie es unser Handeln beeinflusst.
Also, was bedeutet das für dich?
Das bedeutet, dass du die Macht hast! Wenn du verstehst, dass viele Dinge, die du als "normal" oder "gegeben" ansiehst, eigentlich nur soziale Konstruktionen sind, kannst du anfangen, sie zu hinterfragen. Du kannst dich entscheiden, dich nicht an unrealistische Schönheitsideale zu halten. Du kannst Geschlechterrollen hinterfragen. Du kannst deine eigenen Legosteine nehmen und deine eigene Wirklichkeit mitgestalten.
Es geht darum, sich bewusst zu werden, dass die Welt, in der wir leben, nicht einfach "da" ist, sondern von uns allen gemeinsam erschaffen wird. Und das ist doch unglaublich ermächtigend, oder? Also geh raus, hinterfrage die Normen, lach über absurde Regeln und bau dir deine eigene, wundervolle, einzigartige Wirklichkeit! Und vergiss nicht: Hauptsache, du hast Spaß dabei!
