Die Hexe In Ausgewählten Märchen Der Brüder Grimm

Ach du meine Güte, die Grimms Märchen! Wer hat sie nicht als Kind verschlungen (oder sich zumindest davor gefürchtet)? Und mittendrin, meistens mit einem diabolischen Grinsen und einer Vorliebe für Knusperhäuschen: Die Hexe!
Hexen-Power im Grimm-Universum
Bei den Gebrüdern Grimm sind Hexen nicht einfach nur alte Frauen mit Warzen (obwohl, manchmal schon). Sie sind vielmehr mächtige Wesen, die das Schicksal der Protagonisten auf die Probe stellen. Manchmal sind sie pure Bosheit, manchmal dienen sie als Katalysator für die persönliche Entwicklung. Stell dir vor, du bist auf einer Party und plötzlich kommt deine nervigste Tante rein, die immer alles besser weiß. Genau so, nur mit mehr Zauberkraft und vielleicht der Fähigkeit, dich in einen Frosch zu verwandeln.
Die Klassiker: Hänsel und Gretel
Okay, hier haben wir die Mutter aller Märchen-Hexen. Die Dame wohnt in einem Lebkuchenhaus (was schon mal verdächtig ist, wer wohnt denn bitte in einem Lebkuchenhaus?!) und hat eine Vorliebe für fette Kinder. Sie ist das ultimative Beispiel für die böse, kinderfressende Hexe. Denk mal drüber nach: Hänsel und Gretel sind im Prinzip ungebetene Gäste in ihrem Haus, die dann aber auch noch ihren Plan durchkreuzen. Wer würde da nicht sauer werden? (Okay, Kinder essen ist trotzdem nicht okay!)
Rapunzel und die manipulative Zauberin
Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter! Hier haben wir eine Hexe (oder Zauberin, die Grenzen sind fließend), die ein Kind stiehlt und es in einem Turm einsperrt. Klingt nicht nett, oder? Aber warte! Vielleicht wollte sie Rapunzel auch nur beschützen? (Nein, wahrscheinlich nicht). Die Hexe in Rapunzel ist eher ein Beispiel für Besitzergreifung und Kontrolle. Stell dir vor, deine Eltern sind so überfürsorglich, dass sie dich in deinem Zimmer einsperren. Nur mit besseren Haaren.
Die weniger bekannten Fälle
Die Grimms haben aber noch mehr Hexen zu bieten! Denken wir an "Die weise Frau im Walde", wo eine arme Magd auf eine weise Frau trifft, die ihr hilft. Oder an "Die drei Männlein im Walde", wo eine böse Stiefmutter ein bisschen Hexen-Flair versprüht. Nicht jede Hexe ist also eine alte Schrulle mit krummer Nase. Manchmal sind sie subtiler, versteckter, wie der Kollege, der im Büro immer hintenrum lästert.
Was können wir von den Hexen lernen?
Abgesehen davon, dass man keine Kinder essen soll (das sollte ja klar sein), können wir von den Hexen in den Grimms Märchen einiges lernen. Sie zeigen uns die dunklen Seiten der menschlichen Natur: Neid, Gier, Machtmissbrauch. Sie sind oft die Inkarnation unserer eigenen Ängste und Unsicherheiten.
Aber sie erinnern uns auch daran, dass es sich lohnt, mutig zu sein, für das zu kämpfen, was man will, und sich nicht von bösen Mächten unterkriegen zu lassen. Und dass es vielleicht doch keine so gute Idee ist, einfach so in fremde Lebkuchenhäuser einzubrechen.
"Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben!"– Das gilt ganz besonders, wenn ein verdächtig knuspriges Häuschen im Wald steht.
Also, das nächste Mal, wenn du ein Märchen liest und eine Hexe darin vorkommt, denk daran: Sie ist mehr als nur eine böse Figur. Sie ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, unserer Ängste und unserer Hoffnungen. Und vielleicht, nur vielleicht, steckt in uns allen ein bisschen Hexe. (Aber hoffentlich die gute Sorte!)
Und jetzt entschuldige mich, ich muss noch ein paar Zutaten für meinen Zaubertrank besorgen… Ähm, ich meinte, für meinen Kräutertee! Ja, genau, Kräutertee!













