Die Kinder Von Monsieur Mathieu Ganzer Film Deutsch

Okay, lasst uns ehrlich sein. Wir alle kennen ihn. Wir alle lieben ihn irgendwie. Die Rede ist natürlich von "Die Kinder des Monsieur Mathieu". Oder, wie der coole Kids sagen: "Les Choristes". Und ja, ich weiß, es ist quasi ein Sakrileg, aber ich muss es loswerden: Ist der Film ein bisschen… überbewertet?

Hört mich an! Bevor ihr die Mistgabeln rausholt. Natürlich ist die Geschichte herzerwärmend. Ein gescheiterter Musiker, Monsieur Mathieu, kommt in ein Internat für schwer erziehbare Jungen. Er entdeckt ihr Talent, gründet einen Chor, und verändert ihr Leben für immer. Taschentücheralarm garantiert. Und die Musik! Göttlich. Ich gebe es zu. Der Soundtrack läuft bei mir immer noch auf Dauerschleife, wenn ich mal wieder so richtig in Selbstmitleid baden will.

Aber... Aber! Ist der Film nicht auch ein bisschen... klischeehaft? Der böse Direktor, der nur auf Bestrafung aus ist. Die armen, unschuldigen Jungs, die nur missverstanden werden. Der heldenhafte Lehrer, der alles zum Guten wendet. Das ist doch alles schon hundert Mal dagewesen, oder?

Der ewige Kampf Gut gegen Böse

Ich meine, Monsieur Rachin, der Direktor. Er ist quasi der personifizierte Teufel. Kein Funken Menschlichkeit. Kein Verständnis. Nur "Action – Réaction". Und dann Pépinot, der kleine, herzzerreißende Junge, der jeden Samstag auf seine Eltern wartet. Das zieht doch an unseren Emotionen wie ein Staubsauger! Und ja, es funktioniert. Ich weine jedes Mal. Aber ist das nicht auch ein bisschen... billig?

Vielleicht bin ich einfach nur zynisch. Aber manchmal habe ich das Gefühl, der Film will uns zu hart zum Weinen bringen. Er drückt uns die Tränendrüsen direkt aus. Und das mag ich nicht so gerne.

Und dann ist da noch die Sache mit der "Guten alten Zeit". Der Film spielt in den 40er Jahren. Alles ist irgendwie nostalgisch verklärt. Das Internat ist zwar rau, aber irgendwie auch... charmant? Die Jungen sind frech, aber irgendwie auch liebenswert. Ist das nicht auch eine Romantisierung einer Zeit, die wahrscheinlich gar nicht so rosig war?

Und was ist mit dem Realismus?

Klar, es ist ein Film. Es ist Fiktion. Aber ein bisschen mehr Realismus hätte dem Ganzen vielleicht gutgetan. Das Internat scheint in einer Parallelwelt zu existieren, wo die Probleme der Nachkriegszeit kaum eine Rolle spielen. Monsieur Mathieu scheint unendlich Zeit und Ressourcen zu haben, um sich um seine Jungen zu kümmern. Das ist alles sehr schön und gut, aber... ist es glaubwürdig?

Ich will den Film nicht schlechtreden. Wirklich nicht! Er ist wunderschön gefilmt, die Schauspieler sind großartig, und die Musik ist unvergesslich. Aber ich glaube, wir sollten ihn nicht auf ein Podest stellen. Er ist ein guter Film, ja. Aber kein Meisterwerk. Und es ist okay, das zu sagen!

Vielleicht ist meine Meinung ja auch einfach nur... falsch. Vielleicht bin ich einfach nur ein herzloser Klotz. Aber ich stehe dazu. Ich finde, "Die Kinder des Monsieur Mathieu" ist ein bisschen überbewertet. So. Jetzt ist es raus.

Aber hey, was wisst ihr schon? Ich gehe jetzt erstmal den Soundtrack hören und heimlich weinen. Don't judge me!

Und zum Schluss noch ein Geständnis: Ich finde Pierre Morhange als Kind (gespielt von Jean-Baptiste Maunier) war schon echt... *hüstel*... charmant. Okay, jetzt bin ich wirklich still.