Eniac Electronic Numerical Integrator And Computer

Stell dir vor, du stehst vor einem riesigen, dampfenden Monster. Kein Monster aus einem Horrorfilm, sondern eines aus blinkenden Lichtern, Kabeln so dick wie Arme und einem ohrenbetäubenden Summen. Das ist ungefähr das Gefühl, das man gehabt haben muss, als man das erste Mal vor dem ENIAC stand. Die Electronic Numerical Integrator And Computer, wie er offiziell hieß, war eine echte Sensation!

Ein Zimmer voller Röhren

Der ENIAC war kein kleiner Taschenrechner. Nein, er füllte einen ganzen Raum! Stell dir ein durchschnittliches Wohnzimmer vor, und dann multipliziere das mit gefühlt hundert. Da passte dieser Koloss gerade so rein. Und das Verrückteste daran? Er bestand hauptsächlich aus 18.000 (!) Vakuumröhren. Diese Röhren waren quasi die Vorfahren der winzigen Chips, die heute in unseren Handys stecken. Sie waren empfindlich wie Mimosen, und ständig ging eine kaputt.

Das führte zu einem ganz besonderen Job: dem des "Röhrenjägers". Stell dir vor, du bist der Hausmeister des Rechenmonsters und deine Hauptaufgabe ist es, defekte Röhren zu finden und auszutauschen. Eine endlose Aufgabe, die dem Team den Spitznamen "Bug Detectives" einbrachte. Denn die ausgefallenen Röhren wurden oft von echten Insekten verursacht, die sich von der Wärme angezogen fühlten und zwischen den elektronischen Bauteilen ein gemütliches Zuhause suchten. Der Begriff "Bug" für einen Computerfehler war geboren!

Die Programmiererinnen: Die vergessenen Heldinnen

Was oft vergessen wird, ist, wer diesen Giganten überhaupt zum Laufen brachte. Es waren sechs brillante Frauen: Kay McNulty, Betty Jennings, Betty Snyder, Marlyn Wescoff, Frances Bilas und Ruth Lichterman. Sie waren die ersten Programmiererinnen des ENIAC. Und das in einer Zeit, in der Frauen in der Wissenschaft eher selten waren! Sie hatten keine Programmiersprachen, keine Handbücher. Sie lernten, wie der ENIAC funktionierte, indem sie die Schaltpläne studierten und sich alles selbst beibrachten.

Stell dir vor: Du musst diesen riesigen Apparat dazu bringen, komplexe Berechnungen durchzuführen, und das Einzige, was du hast, sind Drähte, Schalter und dein unglaubliches Gehirn. Sie mussten buchstäblich Kabel umstecken und Schalter neu einstellen, um den ENIAC für jede neue Aufgabe zu "programmieren". Das war wie ein riesiges, mechanisches Tetris-Spiel, nur dass es um Leben und Tod ging, denn die Berechnungen wurden für militärische Zwecke benötigt.

Ein bisschen so...

"Ich dachte, es wäre ein weiterer Job. Aber dann wurde mir klar, dass dies ein Gamechanger war." – Kay McNulty über ihre Arbeit am ENIAC.

Der ENIAC im Krieg

Der ENIAC wurde während des Zweiten Weltkriegs entwickelt, um ballistische Tabellen für die Artillerie zu erstellen. Diese Tabellen halfen den Soldaten, ihre Kanonen präziser auszurichten. Vor dem ENIAC wurden diese Berechnungen von Hand durchgeführt, oft von Frauen, die als "Computer" bezeichnet wurden. Dieser Prozess war langsam, fehleranfällig und mühsam.

Der ENIAC sollte alles verändern. Er konnte Berechnungen in Minuten durchführen, für die Menschen Wochen brauchten. Leider war der Krieg vorbei, als der ENIAC endlich fertig war. Aber seine Fähigkeiten wurden schnell für andere Zwecke genutzt, beispielsweise für die Entwicklung der Wasserstoffbombe.

Ein langsamer Riese?

Heutzutage wirkt der ENIAC vielleicht wie ein langsamer Dinosaurier. Dein Smartphone hat mehr Rechenleistung als dieser riesige Computer. Aber vergiss nicht: Der ENIAC war der erste seiner Art. Er war der Beweis dafür, dass Computer mehr sein konnten als nur Rechenmaschinen. Er legte den Grundstein für die Computerrevolution, die unser Leben heute so grundlegend verändert hat.

Also, das nächste Mal, wenn du dein Handy benutzt, um eine E-Mail zu schreiben, ein Video anzusehen oder ein Spiel zu spielen, denk an den ENIAC und die mutigen Frauen, die ihn zum Leben erweckt haben. Sie haben uns gezeigt, was möglich ist, wenn man Köpfchen, Durchhaltevermögen und eine gehörige Portion Neugierde zusammenbringt. Und denk daran: Auch die größten Innovationen beginnen oft mit einem kleinen "Bug".