Es Nimmt Der Augenblick Was Jahre Geben Bedeutung
Kennt ihr das Gefühl? Man arbeitet Jahre auf etwas hin. Und *schwupps*, ist es wieder weg. Einfach so. "Es nimmt der Augenblick, was Jahre geben", sagen die Deutschen. Und ich sage: Manchmal ist das auch ganz gut so.
Die Sache mit dem perfekten Kuchen
Letztens habe ich einen Kuchen gebacken. Einen richtig komplizierten. Drei Tage habe ich dafür recherchiert. Zutaten besorgt. Und dann stundenlang in der Küche gestanden. Das Ergebnis? Ein optisches Meisterwerk! Fast zu schade zum Essen.
Fast.
Denn fünf Minuten später war das Ding weggeputzt. Von meiner Familie. Inklusive Krümel auf dem Sofa. All die Mühe? Weg. Im Bauch meiner Lieben. Ist das jetzt tragisch? Eigentlich nicht. Die Freude, die sie hatten, war es wert. Und ehrlich gesagt, so ein bisschen Drama gehört doch dazu, oder?
Die unpopuläre Meinung: Loslassen ist geil!
Ich weiß, ich weiß. Wir sollen an unseren Zielen festhalten. Hart arbeiten. Durchbeißen. Aber mal ehrlich: Manchmal ist es doch befreiend, einfach loszulassen. Sich dem Moment hinzugeben. Und zu akzeptieren, dass nicht alles von Dauer ist.
Nehmen wir zum Beispiel den Job. Jahre investiert. Karriereleiter hochgeklettert. Und dann? Burnout. Frustration. Die Erkenntnis, dass es das vielleicht gar nicht war. Ist es dann Verschwendung, all die Zeit? Nein! Es war eine Erfahrung. Eine Lektion. Und vielleicht die Initialzündung für etwas Neues, Besseres. Etwas, das einen wirklich glücklich macht.
Der vergängliche Zauber des Urlaubs
Ein anderes Beispiel: Urlaub. Wochenlang geplant. Gebucht. Gepackt. Und dann? Zwei Wochen Sonnenschein. Entspannung pur. Und *zack*, ist alles vorbei. Der Alltag hat uns wieder. Die Erinnerungen verblassen. War es das wert, das ganze Geld? Ja! Denn für den Moment war es perfekt. Und die Erinnerungen, auch wenn sie verblassen, bleiben irgendwie da. Als kleines Leuchten im grauen Alltag.
Ich sage ja nicht, dass wir alles wegwerfen sollen. Im Gegenteil! Wir sollen unsere Träume verfolgen. Uns anstrengen. Aber wir sollten uns auch nicht zu sehr daran klammern. Denn das Leben ist ein Fluss. Und manchmal nimmt der Fluss uns eben mit. Ob wir wollen oder nicht. Und dann heißt es: Augen zu und durch. Und vielleicht sogar: genießen.
Das Paradoxon der Perfektion
Vielleicht ist das ja auch das Paradoxe an der ganzen Sache. Je mehr wir versuchen, etwas festzuhalten, desto schneller entgleitet es uns. Je mehr wir uns verkrampfen, desto weniger genießen wir den Moment. Und je mehr wir Angst haben, etwas zu verlieren, desto unglücklicher werden wir.
Also, lasst uns doch einfach ein bisschen lockerer sein. Akzeptieren, dass das Leben vergänglich ist. Und uns an den kleinen Dingen erfreuen. An dem Lächeln eines Fremden. An dem Duft von frisch gemahlenem Kaffee. An dem Gefühl von warmer Sonne auf der Haut. Denn genau diese Momente sind es, die zählen. Auch wenn sie nicht für immer sind.
Was bedeutet das jetzt konkret?
Also, wenn das nächste Mal etwas, woran ihr lange gearbeitet habt, plötzlich verschwindet, atmet tief durch. Ärgert euch kurz. Aber dann lächelt. Denn vielleicht war es genau das, was ihr gebraucht habt. Um Platz für etwas Neues zu schaffen. Um euch weiterzuentwickeln. Um einfach ein bisschen glücklicher zu sein.
Und wenn ihr dann doch mal wieder einen komplizierten Kuchen backt, dann macht viele Fotos. Aber vergesst nicht, ihn auch zu genießen. Mit all den Krümeln auf dem Sofa. Denn genau das ist das Leben. Ein vergänglicher, chaotischer, aber auch wunderschöner Augenblick. Und der Augenblick, der nimmt eben manchmal, was Jahre geben. Und manchmal ist das auch verdammt gut so, findet ihr nicht?
Es nimmt der Augenblick, was Jahre geben. Klingt dramatisch, ist aber eigentlich nur eine Einladung, das Hier und Jetzt zu feiern. Prost!
