Factory Model Design Pattern
Ach, die Factory Model Design Pattern. Sagen wir mal so: Ich habe eine... komplizierte Beziehung dazu. Ich glaube, viele Leute übertreiben es damit. Und das ist meine (vielleicht) unpopuläre Meinung.
Stell dir vor, du willst einen Kuchen backen. Du könntest das Rezept jedes Mal von Grund auf neu schreiben, jedes Mal die Zutaten neu abwiegen. Oder... du gehst zu einer Kuchenfabrik! Die macht das für dich. Immer gleich, immer zuverlässig. Das ist die Idee hinter dem Factory Model, im Prinzip.
Soweit, so gut. Aber ist das wirklich immer nötig?
Die glorreiche Fabrik...
Der Kern der Sache: Du hast eine Klasse – nennen wir sie "KuchenFabrik" – die andere Klassen erzeugt. Zum Beispiel "SchokoKuchen", "ErdbeerKuchen", "MarmorKuchen". Die Fabrik nimmt deine Bestellung entgegen ("Ich will einen ErdbeerKuchen!") und spuckt den entsprechenden Kuchen aus.
Elegant, oder? Sauber! Modular! Wiederverwendbar!
...sollte man meinen.
...oder doch nur ein unnötiger Umweg?
Jetzt kommt der Haken. Oder besser gesagt, die Sahne, die nicht ganz so süß ist.
Ich sehe so oft Code, in dem eine Factory benutzt wird, obwohl es überhaupt keinen Mehrwert bringt. Da wird eine einfache Klasse in eine komplizierte Fabrik verwandelt, nur weil es "schick" ist. Als würde man einen Panzer kaufen, um zum Bäcker zu fahren.
Nehmen wir an, du hast nur eine Art von Kuchen. Nur SchokoKuchen. Brauchst du dann wirklich eine KuchenFabrik?
Meiner Meinung nach: Nein! Ein einfaches new SchokoKuchen() tut es auch. Verschwende keine Zeit mit dem Aufbau einer ganzen Fabrik für einen einzigen Kuchen.
Das Problem mit dem "Over-Engineering"
Das ist das Problem mit vielen Design Patterns. Sie sind super nützlich, wenn man sie richtig einsetzt. Aber sie können auch zu Over-Engineering führen. Und Over-Engineering ist wie zu viel Zucker im Kuchen: Es ruiniert alles.
Manchmal ist es besser, es einfach zu halten. KISS - Keep It Simple, Stupid! Und ja, ich schließe mich da ein. Auch ich bin schon in die Falle getappt, die perfekte Fabrik bauen zu wollen, nur um dann festzustellen, dass ein einfacher Konstruktor gereicht hätte.
Wann ist die Fabrik sinnvoll?
Okay, fairerweise muss ich sagen, dass es natürlich Situationen gibt, in denen die Factory Model Design Pattern absolut Sinn macht. Wenn du:
- Viele verschiedene Arten von Objekten erstellen musst.
- Die Erstellung der Objekte komplex ist (z.B. weil sie von Konfigurationen abhängt).
- Du die Abhängigkeiten zwischen Objekten entkoppeln willst.
Dann ist die Fabrik dein Freund. Dann kann sie dir wirklich helfen, deinen Code sauberer und wartbarer zu machen.
Fazit: Denk nach, bevor du backst!
Also, was ist die Moral von der Geschichte? Die Factory Model Design Pattern ist ein nützliches Werkzeug, aber nicht die Antwort auf alle Fragen. Bevor du eine Fabrik baust, frag dich: Brauche ich das wirklich? Oder kann ich das Problem einfacher lösen?
Und vielleicht, nur vielleicht, können wir alle ein bisschen weniger "Factory"-Code und ein bisschen mehr einfachen, verständlichen Code vertragen.
Denn am Ende des Tages wollen wir doch alle nur leckeren Kuchen, oder?
Unpopuläre Meinung: Manchmal ist ein einfacher Konstruktor besser als eine komplizierte Fabrik.
