Film Unter Anderen Umständen Der Mörder Unter Uns

Okay, lasst uns ehrlich sein. Wir alle lieben Krimis. Besonders die, bei denen man mitfiebern und mitraten kann. Aber gibt es da nicht diesen einen Tatort-Ableger, bei dem man sich manchmal denkt: "Ach, komm schon!"? Ja, ich rede von Unter Anderen Umständen: Der Mörder unter uns.
Die ewige Frage: War er's wirklich?
Jeder Krimi lebt von seinen Wendungen. Plötzliche Beweise, unerwartete Alibis, dunkle Geheimnisse. Aber bei Unter Anderen Umständen hat man manchmal das Gefühl, die Wendungen sind... naja, ein bisschen erzwungen. Da wird der nette Nachbar plötzlich zum Hauptverdächtigen, nur um dann doch entlastet zu werden. Und dann der zwielichtige Geschäftspartner. War er's? Vielleicht. Aber wahrscheinlich auch nur, weil er im Drehbuch stand. Manchmal wünschte ich mir, Jana Winter würde einfach mal sagen: "Okay, Leute, ich hab's kapiert. Wir nehmen den Gärtner!"
Charaktere, die man liebt... und manchmal auch vergisst.
Klar, Natalia Wörner als Jana Winter ist super. Eine toughe Ermittlerin mit Herz. Aber sind wir mal ehrlich: Die Nebenfiguren sind manchmal... austauschbar. Da ist der gestresste Kollege, der immer Kaffee braucht. Und die Gerichtsmedizinerin, die mit Fachbegriffen um sich wirft. Wir kennen sie alle. Manchmal frage ich mich, ob die Schauspieler selbst noch wissen, welchen Namen ihre Figur eigentlich hat. Aber hey, vielleicht macht gerade das den Charme der Serie aus?
Und dann die Fälle selbst! Ein toter Lehrer, eine vermisste Studentin, ein mysteriöser Todesfall im Altersheim. Alles schon dagewesen, oder? Trotzdem schaltet man irgendwie immer wieder ein. Vielleicht, weil man insgeheim doch hofft, diesmal den Mörder vor Jana Winter zu entlarven. Oder einfach nur, weil man nichts Besseres zu tun hat. Seien wir ehrlich, wer hat heutzutage schon was Besseres zu tun?
Die unterschätzte Kunst des Wegzappens.
Ich gebe zu, ich habe schon oft während einer Folge Unter Anderen Umständen zum Handy gegriffen. Instagram, E-Mails, Katzenvideos. Die Möglichkeiten sind endlos! Und dann, plötzlich, ein Schrei! "Oh Gott, was ist passiert?", denkt man. Dann spult man zurück und stellt fest: War eigentlich gar nicht so wichtig. Irgendwer hat irgendwas gesagt, irgendwer hat irgendwas gefunden. Egal. Hauptsache, man ist wieder im Bilde, wenn der Mörder am Ende gefasst wird. Und dann denkt man sich: "Hätte ich mir ja denken können!" (Oder auch nicht).
Der heimliche Star: Die norddeutsche Landschaft.
Okay, die Handlung ist manchmal... sagen wir mal, "ausbaufähig". Aber die Drehorte! Diese weiten Felder, die windgepeitschten Küsten, die malerischen kleinen Städte. Da bekommt man doch direkt Fernweh! Manchmal schaue ich Unter Anderen Umständen nur, um mir Inspiration für meinen nächsten Urlaub zu holen. Wer braucht schon die Karibik, wenn man Schleswig-Holstein haben kann? (Okay, vielleicht doch die Karibik. Aber die norddeutsche Landschaft ist auch nicht schlecht!).
Lustig ist auch, dass gefühlt jede Folge im Winter spielt. Irgendwie scheint es in Schleswig-Holstein nur graue, kalte Tage zu geben. Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum die Leute da so mürrisch sind und ständig jemanden umbringen. Wer weiß?
Also, was ist das Fazit? Unter Anderen Umständen ist vielleicht nicht die beste Krimireihe aller Zeiten. Aber sie ist unterhaltsam. Sie ist vorhersehbar. Und sie ist irgendwie... gemütlich. Wie ein alter Pullover, den man immer wieder gerne anzieht, obwohl er schon ein paar Löcher hat. Und wer weiß, vielleicht überrascht uns Jana Winter ja doch irgendwann mit einer wirklich genialen Auflösung. Bis dahin zappen wir weiter, schauen uns Katzenvideos an und freuen uns auf die nächste winterliche Mörderjagd in Schleswig-Holstein.
Manchmal ist es eben doch am schönsten, wenn man schon von Anfang an weiß, wer der Gärtner ist.
Und, seid ehrlich: Wer von euch hat auch schon mal den Mörder erraten... und sich dann doch geirrt?

















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