Formal And Informal English Language
Hallo, liebe Reisefreunde! Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr in einem fremden Land seid und plötzlich merkt, dass ihr die Sprache zwar gelernt habt, aber trotzdem irgendwie aneckt? Mir ist das schon oft passiert, besonders in England! Ich habe brav meinen Englischkurs besucht, Vokabeln gepaukt und Grammatikregeln verinnerlicht. Aber die Realität sah dann doch ein bisschen anders aus. Es liegt nämlich nicht nur am Vokabular, sondern auch am Stil, wie man sich ausdrückt. Genau darum möchte ich heute mit euch über formelles und informelles Englisch sprechen, damit ihr euch auf euren nächsten Trip optimal vorbereiten könnt. Stellt euch vor, ihr seid nicht nur Touristen, sondern wahre Sprachakrobaten!
Formelles Englisch: Der steife Hut und das tadellose Benehmen
Lasst uns zuerst das formelle Englisch unter die Lupe nehmen. Stellt euch vor, ihr trefft die Queen (oder einen anderen sehr wichtigen Menschen!). Ihr würdet ja auch nicht in Jogginghose und mit einem flapsigen "Hey Queen, what's up?" vor ihr stehen, oder? Formelles Englisch ist wie der steife Hut, den man bei besonderen Anlässen trägt: elegant, korrekt und ein bisschen unpersönlich. Es wird in offiziellen Situationen verwendet, wie zum Beispiel bei Bewerbungen, Geschäftskorrespondenz, Vorträgen oder in formellen Briefen. Es geht darum, Respekt zu zeigen und einen professionellen Eindruck zu hinterlassen.
Merkmale des formellen Englisch:
- Komplexe Satzstrukturen: Anstatt kurzer, einfacher Sätze werden längere, komplexere Konstruktionen bevorzugt. Zum Beispiel: "I would be grateful if you could provide me with further information regarding this matter" statt "Please tell me more."
- Formelle Vokabeln: Anstelle von umgangssprachlichen Ausdrücken werden gehobenere Wörter benutzt. Zum Beispiel: "assist" statt "help", "commence" statt "start", "purchase" statt "buy".
- Vermeidung von Kontraktionen: "Do not" statt "don't", "cannot" statt "can't", "it is" statt "it's". Das mag kleinlich klingen, macht aber einen großen Unterschied!
- Passivkonstruktionen: Passivsätze werden häufiger verwendet, um die Subjektivität zu reduzieren. Zum Beispiel: "The decision was made by the committee" statt "The committee made the decision."
- Respektvolle Anrede: Verwendet Titel wie "Mr.", "Mrs.", "Ms." oder "Dr." in Kombination mit dem Nachnamen.
Ein kleines Beispiel: Stellt euch vor, ihr möchtet in einem Hotel ein Zimmer reservieren. Formell würdet ihr vielleicht sagen: "I would like to make a reservation for a double room for the nights of the 12th and 13th of August." Das klingt höflich und professionell. Es ist wichtig zu wissen, wann man diese Art von Englisch anwenden muss. In den meisten Situationen als Tourist ist es allerdings nicht notwendig.
Informelles Englisch: Plaudern mit Freunden im Pub
Jetzt zum informellen Englisch! Das ist die Sprache, die ihr im Alltag hört, die eure Freunde sprechen und die ihr in den meisten Situationen als Tourist verwenden werdet. Es ist entspannt, locker und oft auch witzig. Denkt an einen gemütlichen Abend in einem Pub mit Freunden, an ein Gespräch mit einem Verkäufer auf dem Markt oder an eine nette Unterhaltung mit einem Hostelmitarbeiter. Hier ist formelles Englisch fehl am Platz!
Merkmale des informellen Englisch:
- Einfache Satzstrukturen: Kurze, prägnante Sätze sind hier Trumpf.
- Umgangssprachliche Vokabeln: Slangausdrücke, Phrasal Verbs und Kurzformen sind völlig normal.
- Kontraktionen: "Don't", "can't", "it's" - alles erlaubt!
- Aktive Sprache: Aktive Sätze werden bevorzugt, um die Sprache lebendiger zu gestalten.
- Direkte Anrede: Hier könnt ihr euch duzen ("you" ist im Englischen die Standardform) und Spitznamen verwenden (wenn die Situation es zulässt).
Nehmen wir wieder das Hotelbeispiel. Informell würdet ihr sagen: "Hey, I'd like to book a double room for two nights, August 12th and 13th." Oder vielleicht sogar: "Got any doubles free for the 12th and 13th of August?" Das ist freundlich, direkt und völlig akzeptabel. Achtung: Bei älteren Personen oder in sehr förmlichen Situationen (z.B. bei der Passkontrolle) solltet ihr trotzdem etwas vorsichtiger sein.
Wo liegt der Unterschied in der Praxis? Ein paar Beispiele aus dem Reisealltag
Um das Ganze noch greifbarer zu machen, hier ein paar konkrete Beispiele aus dem Reisealltag:
- Nach dem Weg fragen:
- Formell: "Excuse me, could you direct me to the National Gallery, please?"
- Informell: "Hey, do you know how to get to the National Gallery?" oder "Where's the National Gallery, mate?"
- Im Restaurant bestellen:
- Formell: "I would like to order the fish and chips, please."
- Informell: "I'll have the fish and chips, please." oder "Fish and chips for me, thanks!"
- Sich bedanken:
- Formell: "I am most grateful for your assistance."
- Informell: "Thanks a lot!" oder "Cheers!"
Seht ihr den Unterschied? Es geht nicht nur um die einzelnen Wörter, sondern um den gesamten Tonfall und die Art, wie die Sätze aufgebaut sind.
Wie lernt man den Unterschied? Übung macht den Meister!
So, jetzt wisst ihr, was formelles und informelles Englisch ist. Aber wie lernt man den Unterschied am besten? Hier ein paar Tipps:
- Hört genau zu: Achtet darauf, wie sich die Leute in verschiedenen Situationen unterhalten. Hört Podcasts, schaut Filme und Serien im Originalton und lest Bücher.
- Achtet auf den Kontext: Überlegt euch, in welcher Situation ihr euch befindet und passt eure Sprache entsprechend an.
- Fragt nach: Wenn ihr unsicher seid, ob ein Ausdruck angemessen ist, fragt einfach nach! Die meisten Leute werden es euch nicht übel nehmen, wenn ihr ehrlich seid und zeigt, dass ihr euch bemüht.
- Habt keine Angst, Fehler zu machen: Fehler gehören zum Lernprozess dazu! Lasst euch nicht entmutigen, sondern lernt daraus.
- Sammelt Vokabeln: Legt euch eine Liste mit formellen und informellen Ausdrücken an und übt sie regelmäßig.
Mein persönlicher Tipp: Beobachten, Beobachten, Beobachten!
Mein persönlicher Tipp, den ich euch mit auf den Weg geben möchte, ist: Beobachtet die Einheimischen! Wie sprechen sie miteinander? Welche Wörter und Ausdrücke verwenden sie? Achtet auf ihre Körpersprache und ihren Tonfall. So bekommt ihr ein Gefühl für die Sprache und könnt sie authentisch anwenden.
Und vergesst nicht: Das Wichtigste ist, dass ihr euch traut, zu sprechen! Auch wenn ihr nicht perfekt Englisch sprecht, werden die meisten Leute es zu schätzen wissen, dass ihr euch bemüht. Und wer weiß, vielleicht lernt ihr ja sogar neue Freunde kennen, die euch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Ich hoffe, dieser kleine Exkurs in die Welt des formellen und informellen Englisch hat euch gefallen und hilft euch bei eurer nächsten Reise. Bon voyage und viel Spaß beim Sprachenlernen! Und denkt daran: Ein Lächeln und ein freundliches "Hello!" öffnen oft mehr Türen als perfekte Grammatik. Bis zum nächsten Mal!
