How To Write An Interior Monologue
Hallo, liebe Reisefreunde! Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr an einem neuen Ort steht, die Geräusche, die Gerüche, die Farben auf euch einstürmen und ihr innerlich eine Flut von Gedanken und Eindrücken verarbeitet? Genau darum soll es heute gehen: das innere Monolog, die leise Stimme in uns, die uns auf unseren Reisen begleitet und unsere Erlebnisse so einzigartig macht. Und wie wir diese Stimme aufschreiben können, um unsere Reiseerinnerungen noch lebendiger zu gestalten.
Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Besuch in Marrakesch. Der Djemaa el-Fna, der zentrale Marktplatz, war ein einziges Chaos. Schlangenbeschwörer spielten ihre hypnotischen Melodien, Garküchen dufteten nach exotischen Gewürzen, und überall wuselten Menschen. Ich stand da, überwältigt, und innerlich tobte ein kleines Feuerwerk. "Wow," dachte ich, "ist das wirklich echt? Ist das nicht alles eine riesige Kulisse für einen Film? Ich sollte mir unbedingt einen Minztee holen, aber wo fange ich überhaupt an?" Genau das ist ein innerer Monolog in Reinform – der ungefilterte Strom von Gedanken, der uns durch den Kopf schießt.
Was ist ein innerer Monolog überhaupt?
Im Grunde ist es ganz einfach: Der innere Monolog ist die Darstellung der Gedanken, Gefühle und Eindrücke einer Figur, so wie sie diese erlebt. Es ist ein Blick direkt in ihren Kopf, ohne dass diese Gedanken ausgesprochen werden müssen. Stell dir vor, du stehst vor dem Eiffelturm in Paris. Du sagst vielleicht: "Der Eiffelturm ist beeindruckend." Aber dein innerer Monolog könnte so klingen: "Unglaublich! Da steht er tatsächlich, der Eiffelturm. So hoch, so filigran... Hatte ich ihn mir nicht irgendwie größer vorgestellt? Vielleicht liegt es daran, dass so viele Menschen hier sind. Schnell ein Foto machen, bevor es zu spät ist! Hoffentlich habe ich genug Speicherplatz auf meinem Handy…" Seht ihr den Unterschied? Der innere Monolog geht tiefer, ist persönlicher und ehrlicher.
Warum ist der innere Monolog wichtig für Reiseberichte?
Ein gut geschriebener innerer Monolog kann deinen Reisebericht von einer bloßen Aneinanderreihung von Fakten in eine fesselnde und authentische Geschichte verwandeln. Er ermöglicht es deinen Lesern, sich mit dir zu identifizieren, deine Emotionen nachzuvollziehen und die Reise selbst mitzuerleben. Stell dir vor, du schreibst über einen Besuch in einem verlassenen Schloss in Schottland. Anstatt nur zu beschreiben, wie die Mauern aussehen und welche Geschichte das Schloss hat, könntest du den inneren Monolog nutzen, um die Stimmung einzufangen:
"Die Ruine... Sie atmet Geschichte. Kalte Steine, moosbewachsen. Ich schliesse die Augen. Könnte schwören, ich höre leise Schritte. Oder ist es nur der Wind? Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Hier muss es spuken. Ob die Geschichten stimmen? Der Earl... Seine untreue Gemahlin... Doch genug davon! Nicht zu viel hineininterpretieren. Es ist dunkel. Zeit zu gehen. Aber diese Aussicht! Ein letzter Blick... Unglaublich!"
So schaffst du eine Verbindung zu deinen Lesern, indem du ihnen zeigst, was in deinem Kopf vor sich ging. Sie werden nicht nur über den Ort informiert, sondern fühlen ihn.
Wie schreibt man einen guten inneren Monolog?
Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen werden, deine innere Stimme zu finden und sie auf Papier zu bringen:
1. Sei ehrlich und authentisch:
Der innere Monolog ist der Ort, an dem du alles sagen kannst, was du wirklich denkst und fühlst. Zensiere dich nicht! Lass deine Gedanken ungefiltert fließen. Wenn du etwas komisch findest, sag es. Wenn du Angst hast, gesteh es dir ein. Authentizität ist der Schlüssel.
2. Nutze kurze, prägnante Sätze:
Die Gedanken in unserem Kopf sind selten lang und ausführlich. Meistens sind es kurze, abgehackte Sätze, einzelne Wörter oder sogar nur Bilder. Versuche, diese Schnelligkeit und Direktheit in deinem inneren Monolog widerzuspiegeln. Anstatt zu schreiben: "Ich war von der Schönheit des Sonnenuntergangs über dem Grand Canyon überwältigt", könntest du schreiben: "Grand Canyon... Sonnenuntergang... Wahnsinn! Farben... Unfassbar... So etwas habe ich noch nie gesehen."
3. Arbeite mit Wiederholungen und Auslassungen:
Manchmal kreisen unsere Gedanken im Kreis, oder wir lassen bestimmte Dinge einfach weg, weil sie für uns selbstverständlich sind. Nutze diese Techniken, um den inneren Monolog noch realistischer zu gestalten. Zum Beispiel: "Rom... So viele Menschen... Die ewige Stadt... Rom... Immer diese Menschen... Aber wunderschön... Rom..."
4. Verwende umgangssprachliche Ausdrücke und Slang:
Sprich so, wie du wirklich denkst und redest! Wenn du im Urlaub gerne mal ein "cool" oder ein "krass" benutzt, dann scheue dich nicht, diese Ausdrücke auch in deinen inneren Monolog einzubauen. Das macht ihn lebendiger und persönlicher.
5. Beschreibe Sinneswahrnehmungen:
Der innere Monolog ist nicht nur ein Strom von Gedanken, sondern auch ein Spiegelbild unserer Sinneswahrnehmungen. Was siehst du? Was hörst du? Was riechst du? Was schmeckst du? Was fühlst du? Integriere diese Eindrücke in deinen inneren Monolog, um ein noch komplettteres Bild zu erzeugen. "New York... Hektisch... Gelbe Taxis... Hupen... Der Geruch von Hot Dogs... Ein leichter Wind... Ich fühle mich lebendig!"
6. Spiele mit der Interpunktion:
Fragezeichen, Ausrufezeichen, Gedankenstriche, Ellipsen... All diese Satzzeichen können dir helfen, die Stimmung und den Rhythmus deines inneren Monologs zu gestalten. Ein Ausrufezeichen kann Begeisterung oder Überraschung ausdrücken, eine Ellipse kann eine Pause oder einen unvollständigen Gedanken andeuten. Sei kreativ und experimentiere!
Ein paar Beispiele zur Inspiration:
Hier sind noch ein paar kurze Beispiele, die dir zeigen, wie ein innerer Monolog in verschiedenen Reisesituationen aussehen könnte:
- Im Flugzeug: "Turbulenzen... Oh Gott, ich hasse Turbulenzen... Hoffentlich geht alles gut... Warum habe ich nicht den Fensterplatz genommen? Der Film ist langweilig... Ich will einfach nur ankommen..."
- Vor einer unbekannten Speise: "Was ist das denn? Sieht komisch aus... Aber riecht gut... Soll ich es wirklich probieren? Vielleicht ist es ja eine Delikatesse... Okay, Augen zu und durch... Hmm, gar nicht so schlecht!"
- Bei der Ankunft an einem Traumstrand: "Das Meer! Türkisblau! Der Sand... So weich! Palmen... Paradies... Ich muss sofort ins Wasser springen! Urlaub pur!"
Trau dich!
Der innere Monolog ist ein mächtiges Werkzeug, um deine Reiseerlebnisse auf eine ganz besondere Art und Weise festzuhalten. Er ist deine persönliche Note, dein ganz eigener Blickwinkel auf die Welt. Also, schnapp dir deinen Laptop oder deinen Notizblock, lass deiner Kreativität freien Lauf und trau dich, deine innere Stimme zu finden! Deine Leser werden es dir danken.
Und jetzt bin ich gespannt: Habt ihr schon mal einen inneren Monolog in eure Reiseberichte eingebaut? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Teilt eure Tipps und Tricks in den Kommentaren!
Bis zum nächsten Mal und happy travels!
