Ich Wünsche Dir Einen Wunderschönen Guten Morgen

Ich habe da so eine, sagen wir mal, *interessante* Beziehung zu dieser kleinen Grußformel: "Ich wünsche Dir einen wunderschönen guten Morgen." Klingt doch nett, oder? Friedlich, fast schon idyllisch. Aber… ich gestehe: Manchmal rollen meine Augen dabei ein kleines bisschen. Nur ein bisschen, versprochen!
Versteht mich nicht falsch! Ich bin kein Morgenmuffel – naja, vielleicht ein kleiner Morgenmuffel. Aber das Problem ist nicht der Morgen selbst. Es ist diese… Übertreibung. Wunderschön? Wirklich? Hat derjenige, der mir das wünscht, überhaupt schon aus dem Fenster geschaut? Ist die Kaffeemaschine schon explodiert? Hat die Katze gerade einen toten Vogel auf den Teppich gelegt? Wahrscheinlich nicht. Aber die Möglichkeit besteht!
Die Krux mit dem "Wunderschön"
Mal ehrlich, wann ist ein Morgen wirklich "wunderschön"? Wenn die Sonne scheint? Klar, nett. Wenn der Kaffee schmeckt? Definitiv ein Pluspunkt. Aber "wunderschön"? Das klingt nach Disney-Prinzessin, die von singenden Vögeln geweckt wird und deren Leben nur aus glitzernden Kleidern und charmanten Prinzen besteht. Mein Morgen sieht eher nach verschlafenen Augen, Kampf mit der Kaffeemaschine und der verzweifelten Suche nach dem passenden Sockenpaar aus.
Vielleicht ist es auch die Erwartungshaltung, die dieser Gruß erzeugt. "Wunderschön" klingt nach Druck. Plötzlich soll der ganze Tag, nur weil jemand mir das gewünscht hat, von magischer Schönheit durchzogen sein. Und was, wenn er es nicht ist? Bin ich dann enttäuscht? Habe ich versagt? Muss ich mich schämen, weil mein Tag nur "okay" ist? Quatsch!
Ich plädiere für mehr Realismus in unseren morgendlichen Grüßen! Wie wäre es mit: "Guten Morgen! Hoffentlich ist dein Kaffee stark genug" oder "Guten Morgen! Möge die Macht mit dir sein, die Dusche auf angenehmer Temperatur zu halten." Das wäre doch ehrlich, oder?
Alternative Morgengrüße für Realisten
Hier ein paar Vorschläge, die meiner Meinung nach viel authentischer sind:
- "Guten Morgen! Überlebe den Tag!"
- "Guten Morgen! Möge dein Browser nicht abstürzen!"
- "Guten Morgen! Denk dran, du bist toll (auch wenn du's heute nicht so fühlst)!"
- "Guten Morgen! Hier ist ein virtueller Kaffee für dich. Du schaffst das!"
Sehen Sie? Viel besser, oder? Keine unrealistischen Erwartungen, nur ehrliche Ermutigung.
Ich will ja nicht unhöflich sein. Wenn mir jemand "Ich wünsche Dir einen wunderschönen guten Morgen" sagt, lächle ich natürlich freundlich und bedanke mich. Aber innerlich denke ich mir: "Danke, aber ich nehme lieber einen ganz normalen, einigermaßen erträglichen Morgen."
Es ist wie mit dem "Wie geht es dir?". Niemand erwartet eine ehrliche Antwort. Aber wäre es nicht schön, wenn wir manchmal einfach sagen könnten, wie es wirklich ist? "Naja, geht so. Hab schlecht geschlafen, der Rücken tut weh und die Welt ist auch nicht gerade rosarot. Aber ich lebe noch!"
Vielleicht ist es nur meine persönliche Macke. Vielleicht bin ich einfach zu zynisch für all die schönen Dinge im Leben. Aber ich glaube, es ist wichtig, ehrlich zu sein – auch bei den kleinen Dingen. Und ein "wunderschöner" Morgen ist oft einfach nur ein Morgen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Also, guten Morgen! Ich hoffe, dein Morgen ist… wie auch immer er sein soll. Hauptsache, du kommst gut durch den Tag. Und wenn er doch wunderschön wird, dann freue ich mich für dich! Aber erwarte es nicht.
PS: Und falls jemand denkt, ich hätte einfach nur schlechte Laune: Ich habe gerade meinen Kaffee verschüttet. Aber hey, ich lebe noch!
Disclaimer: Dieser Artikel ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Ein freundlicher Gruß am Morgen ist immer eine nette Geste. Aber vielleicht sollten wir uns alle ein bisschen weniger Druck machen, dass jeder Tag ein Meisterwerk sein muss.

















