free web hit counter

Innerer Monolog Der Besuch Der Alten Dame


Innerer Monolog Der Besuch Der Alten Dame

Hallo ihr Lieben! Eure reiselustige Freundin ist wieder da, frisch zurück aus einem kleinen, unscheinbaren Städtchen in der Schweiz – Güllen. Vielleicht habt ihr noch nie davon gehört, aber ich verspreche euch, diese Reise war… sagen wir mal, unvergesslich. Nicht wegen atemberaubender Alpenpanoramen oder luxuriöser Schokoladenverkostungen, sondern wegen einer Theateraufführung, die mich bis ins Mark erschüttert hat: Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt.

Normalerweise teile ich hier ja Reisetipps, empfehle die besten Cafés und zeige euch die schönsten Aussichtspunkte. Aber dieses Mal muss ich euch einfach von diesem Theatererlebnis erzählen. Es hat mich so gefesselt, dass ich das Gefühl habe, ich muss es mit euch teilen, so wie man einen besonders guten Fund auf einem Flohmarkt sofort seinen Freunden zeigt. Denn wisst ihr, manchmal sind es die unerwarteten, die tiefgründigen Erlebnisse, die eine Reise wirklich besonders machen.

Ich bin ehrlich, bevor ich nach Güllen gereist bin (nur im übertragenen Sinne, versteht sich, ich war im Theater!), kannte ich das Stück nur vom Namen. Aber schon die ersten Minuten auf der Bühne zogen mich in ihren Bann. Dargestellt wird das trostlose Leben in Güllen, einer Stadt, die wirtschaftlich am Boden liegt. Alles ist marode, die Fabriken geschlossen, die Menschen arbeitslos und verzweifelt. Und dann kommt sie: Claire Zachanassian, eine Milliardärin und gebürtige Güllenerin, zurück in ihre Heimatstadt. Alle setzen ihre Hoffnungen auf sie, auf ihren Reichtum, der Güllen retten soll.

Die faszinierende Claire Zachanassian

Claire Zachanassian ist eine Figur, die einen sofort in ihren Bann zieht. Sie ist extravagant, unnahbar, fast schon eine Karikatur einer reichen Frau. Mit ihren zahlreichen Ehemännern, ihrer Entourage und ihren bizarren Wünschen wirkt sie wie aus einer anderen Welt. Aber hinter dieser Fassade verbirgt sich eine tiefe Verletzung und ein unstillbarer Durst nach Rache. Denn Claire wurde in ihrer Jugend von ihrem Geliebten, Alfred Ill, verraten und gedemütigt. Dieser Verrat hat sie geprägt und zu dem gemacht, was sie heute ist.

Besonders beeindruckend fand ich, wie die Schauspielerin die verschiedenen Facetten von Claire Zachanassian verkörpert hat. Die kalte Berechnung, die tiefe Trauer, die unerbittliche Entschlossenheit – alles war spürbar. Ich konnte förmlich die innere Zerrissenheit dieser Frau fühlen. Und das, meine Lieben, ist es, was gutes Theater ausmacht!

Das Angebot und die Folgen

Claire Zachanassian bietet der Stadt Güllen eine Milliarde an – eine unglaubliche Summe, die die Stadt aus ihrer Misere retten könnte. Aber es gibt einen Haken: Sie verlangt für diese Summe den Tod von Alfred Ill, ihrem ehemaligen Geliebten. „Ich gebe euch eine Milliarde, und ihr bringt mir Ill um“, sind ihre Worte. Ein schockierendes Angebot, das die Moral der Güllener auf eine harte Probe stellt.

Zuerst sind alle entsetzt. Sie beteuern ihre moralischen Werte, ihre Ehrlichkeit und ihre Ablehnung von Gewalt. Aber mit der Zeit, als der Reichtum in greifbare Nähe rückt, beginnt sich die Stimmung zu wandeln. Immer mehr Menschen kaufen auf Kredit ein, freuen sich auf ein besseres Leben und tragen die neuen, gelben Schuhe, die Ills Laden verkauft – ein subtiles Zeichen der wachsenden Akzeptanz von Claires Angebot.

Ich saß im Publikum und beobachtete, wie sich die Güllener langsam, aber sicher von ihrer anfänglichen Ablehnung abwenden. Es war erschreckend zu sehen, wie die Verlockung des Geldes ihre Moral korrumpiert. Die subtile Art und Weise, wie Dürrenmatt die schleichende Verrohung der Gesellschaft darstellt, ist einfach genial.

Ills innerer Monolog

Und dann war da Alfred Ill, der Mann, dessen Leben auf dem Spiel stand. Am Anfang weigert er sich, die Gefahr zu erkennen. Er glaubt an die Gerechtigkeit, an die Ehrlichkeit seiner Mitbürger. Aber als er merkt, dass er verraten und verkauft wurde, beginnt ein innerer Kampf in ihm. Ich möchte euch ein bisschen teilhaben lassen an Ills Gedanken, an seinem inneren Monolog, wie er mir im Theater erschienen ist. Stell dir vor, du stehst in seinen Schuhen:

"Was habe ich nur getan? Warum hassen sie mich so? Ich habe doch nichts Böses getan… oder doch? War es wirklich so schlimm, Claire damals verlassen zu haben? Ich war jung, dumm… und arm. Aber das rechtfertigt doch nicht ihren Hass, ihren Rachedurst! Sie will mich wirklich tot sehen. Alle wollen mein Geld. Sie reden von Moral, von Gerechtigkeit, aber ihre Augen glänzen, wenn sie von der Milliarde sprechen. Die gelben Schuhe… überall diese verdammten gelben Schuhe! Ein Zeichen, ein stummer Pakt. Ich bin allein. Niemand will mir helfen. Selbst meine Familie… sie schauen weg. Der Pfarrer… der Lehrer… alle sind sie gekauft. Ich bin ein Vogel im Käfig, warte auf den Moment, in dem die Tür aufgeht und die Katze mich holt. Was soll ich nur tun? Weglaufen? Wohin denn? Sie werden mich überall finden. Und selbst wenn ich entkommen könnte… würde ich dann nicht für immer in Angst leben? Ist es vielleicht besser, sich zu stellen? Sich seinem Schicksal zu ergeben? Aber ich will nicht sterben! Ich will leben! Ich will meine Kinder aufwachsen sehen! Ich will… ich will…"

Dieser innere Kampf, diese Verzweiflung, die Angst vor dem Tod – die Schauspielerische Leistung hat mich tief berührt. Ich konnte Ills Angst förmlich spüren, seine Ohnmacht angesichts der drohenden Gefahr.

Das Ende in Güllen

Das Ende des Stücks ist ebenso schockierend wie vorhersehbar. Die Güllener, getrieben von ihrer Gier, töten Alfred Ill. Nicht offen, nicht brutal, sondern subtil und heimtückisch. Sie inszenieren es als einen Herzanfall, um ihre Fassade der Moral zu wahren. Claire Zachanassian erhält ihre Genugtuung, die Stadt Güllen ihren Reichtum. Aber zu welchem Preis?

Dürrenmatt zeigt uns in diesem Stück ein erschreckendes Bild der menschlichen Natur. Die Verführbarkeit durch Geld, die Korruption der Moral, die Bereitschaft, für den eigenen Vorteil über Leichen zu gehen – all das wird in Der Besuch der alten Dame schonungslos offengelegt.

Meine Empfehlung für euch

Auch wenn Güllen nur eine fiktive Stadt ist, so spiegelt sie doch die Abgründe unserer Gesellschaft wider. Das Stück regt zum Nachdenken an, über unsere eigenen Werte, über die Verlockung des Geldes und über die Frage, wie weit wir bereit sind zu gehen, um unsere Ziele zu erreichen.

Ich weiß, dieser Bericht ist etwas anders als meine üblichen Reiseberichte. Aber ich wollte euch einfach an diesem Theatererlebnis teilhaben lassen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, Der Besuch der alten Dame zu sehen oder zu lesen, dann nutzt sie! Es ist ein Stück, das einen nicht loslässt, das einen zum Nachdenken anregt und das einen vielleicht sogar ein bisschen verändert.

Und wer weiß, vielleicht inspiriert euch diese Geschichte ja auch zu einer Reise. Nicht unbedingt nach Güllen, aber vielleicht an einen Ort, an dem ihr neue Perspektiven gewinnt und über den Tellerrand hinausschaut. Denn das ist es doch, was Reisen so wertvoll macht: Es erweitert unseren Horizont und lässt uns die Welt mit anderen Augen sehen.

Also, meine Lieben, bleibt neugierig, bleibt reiselustig und lasst euch von den unerwarteten Erlebnissen überraschen! Bis zum nächsten Mal!

Innerer Monolog Der Besuch Der Alten Dame Der Besuch Der Alten Dame | PDF
www.scribd.com
Innerer Monolog Der Besuch Der Alten Dame Der Besuch der alten Dame - Zusammenfassung | PDF
www.scribd.com

ähnliche Beiträge: