Ist Es Schlimm Wenn Man Nicht Zur Beerdigung Geht

Manchmal fragt man sich: Muss man wirklich immer zu einer Beerdigung gehen? Was, wenn's einfach nicht passt? Ist es schlimm, wenn man fehlt? Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, oder?
Das Dilemma mit der Beerdigungspflicht
Klar, Beerdigungen sind traurig. Man verabschiedet sich von jemandem, der einem wichtig war (oder auch nicht). Aber das Leben ist kompliziert. Vielleicht hat man einen wichtigen Termin. Vielleicht ist man krank. Oder vielleicht... will man einfach nicht.
Die emotionale Achterbahn
Stell dir vor: Du hast eine Einladung zu einer Beerdigung. Sofort beginnt das Kopfkino. Was soll ich anziehen? Wen kenne ich da? Werde ich weinen? Und das Schlimmste: Was, wenn ich den falschen Leuten begegne? Beerdigungen sind emotionale Minenfelder. Man muss aufpassen, was man sagt und tut. Kein Wunder, dass manche lieber einen Bogen darum machen.
Aber da ist ja noch das schlechte Gewissen! "Was werden die Leute denken?", fragt man sich. "Halten sie mich für gefühllos, wenn ich nicht komme?" Das ist der Punkt, an dem viele einknicken und doch hingehen, obwohl sie sich unwohl fühlen.
Die Kunst der Ausrede (und wann sie okay ist)
Okay, sagen wir, du hast dich entschieden: Du gehst nicht. Was jetzt? Die Wahrheit sagen? Eher nicht. Die meisten Leute erwarten eine gute Begründung. "Ich hatte keine Lust" kommt nicht so gut an.
Hier ein paar Klassiker, die (fast) immer funktionieren:
- "Ich bin leider krank." (Funktioniert besonders gut, wenn man schon am Telefon etwas kränklich klingt.)
- "Ich bin im Urlaub." (Achtung: Bloß keine Fotos posten!)
- "Ich habe einen wichtigen Geschäftstermin." (Das zieht immer. Wer will schon zwischen Geschäft und Trauer wählen?)
- "Ich kümmere mich um die Kinder/Haustiere." (Ein Klassiker für Eltern und Tierbesitzer.)
Aber mal ehrlich: Sollte man wirklich lügen? Vielleicht gibt es ja auch eine ehrliche (und akzeptable) Erklärung. Vielleicht ist man emotional einfach nicht in der Lage, eine Beerdigung zu besuchen. Das ist auch okay. Man muss sich nicht für seine Gefühle schämen.
Alternativen zum Beerdigungsbesuch
Nur weil man nicht zur Beerdigung geht, heißt das nicht, dass man den Verstorbenen vergessen hat. Es gibt viele andere Möglichkeiten, seine Trauer auszudrücken und den Angehörigen sein Beileid zu bekunden:
- Eine Kondolenzkarte schreiben. (Eine persönliche Nachricht ist oft mehr wert als ein erzwungener Besuch.)
- Eine Spende an eine Organisation im Namen des Verstorbenen machen.
- Den Angehörigen anbieten, bei Besorgungen oder anderen Aufgaben zu helfen.
- Einfach anrufen und zuhören. (Manchmal ist das Beste, was man tun kann, einfach da zu sein.)
Wichtig: Kommunikation ist alles. Wenn man nicht zur Beerdigung geht, sollte man den Angehörigen auf jeden Fall wissen lassen, dass man an sie denkt. Eine kurze Nachricht oder ein Anruf kann Wunder wirken.
Das Vermächtnis des Nicht-Erscheinens
Denk mal drüber nach. Was bleibt wirklich in Erinnerung? Der erzwungene Besuch auf einer Beerdigung, bei dem man sich unwohl gefühlt hat? Oder die herzliche Kondolenzkarte, die von Herzen kam? Manchmal ist weniger mehr. Und manchmal ist es besser, auf sein Bauchgefühl zu hören.
Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, was richtig ist. Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, ob man zur Beerdigung gehen muss oder nicht. Wichtig ist, dass man sich mit seiner Entscheidung wohlfühlt und dass man den Angehörigen aufrichtig sein Beileid ausspricht.
Die "Beerdigungspolizei" und andere Mythen
Es gibt sie angeblich: Die "Beerdigungspolizei". Das sind die Leute, die genau beobachten, wer kommt und wer fehlt. Die tuscheln und urteilen. Aber mal ehrlich: Wer hat schon Zeit für sowas? Die meisten Menschen sind mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt. Und wer trotzdem urteilt, dessen Meinung ist sowieso nicht wichtig.
Lass dich also nicht von irgendwelchen Mythen oder Erwartungen unter Druck setzen. Tu das, was für dich und für die Situation richtig ist.
Ein Plädoyer für die Ehrlichkeit
Auch wenn Ausreden manchmal verlockend sind: Ehrlichkeit ist oft der beste Weg. Natürlich muss man nicht alle Details ausplaudern. Aber eine ehrliche Entschuldigung, gepaart mit aufrichtigem Beileid, kommt oft besser an als eine fadenscheinige Ausrede. Zum Beispiel: "Ich kann im Moment emotional keine Beerdigung besuchen, aber ich denke fest an dich und deine Familie."
Denk dran: Es geht darum, Mitgefühl zu zeigen. Und das geht auch ohne Beerdigungsbesuch.
Fazit: Es ist kompliziert
Ob es schlimm ist, wenn man nicht zur Beerdigung geht? Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Auf die Umstände, auf die Beziehung zum Verstorbenen und zu den Angehörigen, und vor allem auf das eigene Gefühl. Höre auf dein Herz und tu das, was sich richtig anfühlt. Und lass dich nicht von irgendwelchen Erwartungen oder Konventionen unter Druck setzen.
Am Ende zählt nur eins: Dass man seine Trauer aufrichtig ausdrückt und den Angehörigen in ihrer schweren Zeit zur Seite steht. Und das geht auch ohne Beerdigungsbesuch.

















