Lembrança Do Senhor Do Bonfim Da Bahia Deutsch

Okay, Leute, lasst uns ehrlich sein. Wir reden hier über diese bunten Bändchen, die fast jeder schon mal gesehen hat. Lembrança do Senhor do Bonfim da Bahia. Die Dinger aus Brasilien.
Ich habe da so eine... sagen wir mal, eine unpopuläre Meinung dazu. Aber zuerst: Ja, sie sind hübsch. Ja, sie sind farbenfroh. Ja, sie sind ein Souvenir. Aber... naja, lest selbst.
Der Mythos der Wünsche
Angeblich, und das ist ja das Verkaufsargument Nummer eins, soll man sich etwas wünschen, wenn man das Band um das Handgelenk knotet. Dann soll man warten, bis es von alleine abfällt. Und *dann* geht der Wunsch in Erfüllung. Soso.
Mal ehrlich: Wie viele von euch haben das wirklich erlebt? Ich meine, wirklich erlebt? Ich habe gefühlt hundert dieser Bänder gehabt. Mein Handgelenk glich eher einer brasilianischen Flagge als einem Gliedmaß. Und? Nix. Nada. Zero.
Vielleicht liegt es daran, dass meine Wünsche zu extravagant sind. Weltfrieden? Ein Einhorn? Ein unerschöpflicher Vorrat an Schokolade? Vielleicht sollte ich mir einfach nur wünschen, dass die Wäsche sich von alleine bügelt. Aber selbst dafür scheint die Macht dieser Lembranças nicht auszureichen.
Das Problem mit dem Material
Die Bänder sind ja meistens aus... tja, aus was eigentlich? Irgendwas, das sich anfühlt wie eine Mischung aus Krepppapier und Fadennudeln. Super haltbar ist das nicht. Und super angenehm zu tragen auch nicht wirklich.
Ich habe schon erlebt, dass die Dinger sich im Regen auflösen. Oder im Fitnessstudio. Oder einfach nur, wenn ich versuche, mir die Haare zu waschen. Das ist dann nicht nur schade um das Band, sondern auch um den Wunsch, der angeblich daran hing. (Obwohl, vielleicht war es ja auch ein Zeichen des Universums, dass der Wunsch eh für die Tonne war?)
Und dann diese Fusseln! Überall Fusseln! Auf der Kleidung, auf dem Sofa, im Essen. Man könnte meinen, ich hätte ein Flauschtier gehäutet und trage die Reste am Handgelenk.
„Aber es ist doch ein Symbol!“
Ja, ja, das Symbol. Das ist natürlich wichtig. Und die Idee dahinter ist ja auch schön. Aber ganz ehrlich: Wenn ein Symbol so schnell zerfällt, wie die Lembrança do Senhor do Bonfim da Bahia, dann fragt man sich schon, wie stark die Symbolkraft wirklich ist.
Die Touristenfalle?
Nennen wir es beim Namen: Diese Bänder sind ein Souvenir. Ein hübsches, kleines, farbenfrohes Souvenir. Aber eben auch ein Souvenir, das in Massen produziert und an Touristen verkauft wird.
Ich will damit nicht sagen, dass man keine Freude daran haben soll. Absolut nicht! Aber vielleicht sollte man die Erwartungen etwas runterschrauben. Es ist ein Band. Nicht mehr und nicht weniger. Ein nettes Andenken an einen Urlaub in Brasilien, oder an den brasilianischen Stand auf dem Weihnachtsmarkt.
Vielleicht ist meine unpopuläre Meinung ja auch nur dem Umstand geschuldet, dass meine Wunsch-Erfüllungsquote bei diesen Bändern bei exakt null Prozent liegt. Aber ich bin ehrlich: Ich kaufe sie trotzdem immer wieder. Weil sie eben doch irgendwie hübsch sind. Und weil man ja nie weiß... vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal mit dem Einhorn. (Oder zumindest mit der Wäsche, die sich von alleine bügelt.)
Also, tragt eure Lembranças mit Stolz. Genießt die Farben. Und hofft auf das Beste. Aber erwartet nicht zu viel. Denn am Ende des Tages ist es eben doch nur ein buntes Bändchen.
PS: Die Knotenregel
Okay, noch ein kleiner Punkt. Diese drei Knoten, die man macht, während man sich etwas wünscht. Sind die wirklich wichtig? Oder ist das nur eine Ausrede, um die Bänder schneller loszuwerden? Ich habe mal gehört, dass die Knoten für Glaube, Hoffnung und Liebe stehen. Sehr schön. Aber vielleicht sollte man einfach drei Knoten machen, weil drei eine schöne Zahl ist. Oder weil es einfacher ist als vier.
Egal. Hauptsache, das Band hält. (Solange es hält.) Denn irgendwann wird es ja sowieso abfallen. Und dann... ja, dann fangen wir von vorne an.
















