Luft In Der Heizung Trotz Automatischer Entlüftung
Kennst du das? Draußen pfeift der Winterwind, du drehst die Heizung auf, freust dich auf wohlige Wärme… und dann: Nix. Oder zumindest nicht so richtig. Sie gluckert, sie zischt, sie klingt, als hätte sich eine ganze Entenfamilie darin verirrt. Und das, obwohl deine Heizung doch so ein schickes, modernes, automatisches Entlüftungsventil hat!
Der stille Kampf gegen die Luftbläschen
Manchmal fühlt es sich an wie ein persönlicher Kleinkrieg. Du gegen die Luft in der Heizung. Du denkst, die Automatik regelt das schon, aber die kleinen Bläschen sind hartnäckiger als ein Kaugummi unter der Schuhsohle. Sie verstecken sich in den hintersten Ecken der Heizkörper, blockieren den Durchfluss des warmen Wassers und machen sich einen Spaß daraus, dich frieren zu lassen.
Ich erinnere mich noch gut an Tante Ernas Besuch letzten Winter. Sie ist ja schon etwas älter und friert schnell. Ich hatte extra die Heizung im Gästezimmer hochgedreht, alles war blitzblank geputzt… und dann: kalte Heizkörper. Das Gluckern war unüberhörbar. Tante Erna schaute mich vorwurfsvoll an. "Du hast es wohl nicht so mit der Haustechnik, mein Lieber," sagte sie mit einem milden Lächeln. Peinlich, peinlich. Da half auch der Hinweis auf die automatische Entlüftung nichts. Tante Erna blieb skeptisch. Und fror.
Also, was tun, wenn die Automatik streikt? Keine Panik! Es gibt ein paar Tricks, die oft Wunder wirken. Zuerst: Ruhe bewahren. Tief durchatmen. Und dann bewaffnen wir uns mit dem guten alten Entlüftungsschlüssel. Ja, das kleine Ding, das aussieht wie ein Miniatur-Schraubenschlüssel und sich meistens irgendwo in der Werkzeugkiste versteckt hält. Oder, noch wahrscheinlicher, in der Schublade mit den Batterien und den Gummibändern.
Handarbeit ist gefragt!
Such ihn! Find ihn! Er ist dein Freund und Helfer in der Not. Mit dem Schlüssel bewaffnet, gehen wir auf die Jagd nach den Luftbläschen. Heizung ausdrehen, Behälter unter das Entlüftungsventil halten (ein alter Putzlappen tut es auch) und dann vorsichtig aufdrehen. Zuerst zischt es, dann spuckt es, und schließlich… kommt hoffentlich Wasser. Wenn das Wasser ohne Luftblasen fließt, hurra! Du hast gewonnen!
Manchmal ist es aber auch ein Glücksspiel. Ich habe schon Heizkörper erlebt, die erst nach dem dritten oder vierten Entlüften Ruhe gegeben haben. Als würden sie mich verhöhnen. "Du denkst, du hast uns besiegt? Warte ab, bis morgen!" Aber ich lasse mich nicht entmutigen. Ich bin hartnäckiger als ein Luftbläschen in einem Heizkörper.
Und manchmal, ganz ehrlich, manchmal hilft auch das alles nichts. Dann muss der Fachmann ran. Aber selbst dann ist es gut, zumindest versucht zu haben, das Problem selbst zu lösen. Man lernt ja schließlich nie aus. Und wer weiß, vielleicht beeindruckt man ja Tante Erna beim nächsten Besuch mit seinem neu erworbenen Heizungs-Know-how.
Neben Tante Erna gibt es auch noch meine Nachbarin Frau Schmidt. Frau Schmidt ist eine Legende in der Hausgemeinschaft. Sie weiß alles über alles. Und sie hat natürlich auch eine Meinung zu allem. Als ich ihr neulich erzählte, dass ich Probleme mit der automatischen Entlüftung meiner Heizung hatte, schüttelte sie nur den Kopf. "Automatisch? Papperlapapp! Das ist doch alles nur Geldschneiderei! Früher war alles besser! Da hat man die Heizung noch richtig entlüftet, mit Gefühl und Verstand!"
Ich konnte ihr natürlich nicht widersprechen. Frau Schmidt hat immer Recht. Zumindest in ihren eigenen Augen. Aber insgeheim dachte ich mir, dass vielleicht doch ein bisschen Wahrheit in ihren Worten steckt. Vielleicht ist es wirklich besser, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Und vielleicht ist es auch gar nicht so schlimm, wenn die Automatik mal versagt. Denn so lernt man etwas Neues und kann am Ende sogar noch Tante Erna und Frau Schmidt beeindrucken.
Und wer weiß, vielleicht entwickelt man ja sogar eine gewisse Zuneigung zu seiner Heizung. So eine Art Hassliebe. Man ärgert sich über sie, wenn sie nicht richtig funktioniert, aber man freut sich auch, wenn sie einem an kalten Tagen wohlige Wärme spendet. Und das Gluckern? Nun ja, vielleicht klingt es ja auch ein bisschen beruhigend, wie ein leises Schnurren. Hauptsache, es wird warm!
Denk dran, die Luft in der Heizung ist zwar lästig, aber kein Weltuntergang. Mit ein bisschen Geduld, Geschick und dem richtigen Werkzeug (und vielleicht auch einem guten Gespräch mit Frau Schmidt) kriegst du das schon hin. Und wenn nicht, dann ist der Heizungsinstallateur ja auch nur einen Anruf entfernt. Aber versuch es ruhig erst selbst. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man etwas selbst reparieren kann. Und Tante Erna wird stolz sein!
Und vergiss nicht: Nach dem Entlüften den Wasserdruck prüfen! Nicht, dass du am Ende noch kalte Füße bekommst, weil das System zu wenig Wasser hat. Aber das ist eine andere Geschichte… für ein anderes Mal. Jetzt erst mal die warme Wohnung genießen!
