Marginal Cost And Marginal Costing
Stell dir vor, du backst Kekse. Ein einziger Keks. Dauert ewig, oder? Viel Aufwand für wenig Ergebnis. Aber jetzt stell dir vor, du backst gleich eine ganze Ladung! Der Ofen ist eh heiß, die Küche ist eh ein Chaos, da macht der 20. Keks keinen großen Unterschied mehr, oder? Genau das ist die Idee hinter Grenzkosten!
Was sind Grenzkosten?
Ganz einfach: Grenzkosten sind die zusätzlichen Kosten, die entstehen, wenn du *noch eine* Einheit von etwas produzierst. Ein Keks mehr, ein Hemd mehr, ein YouTube-Video mehr. Was kostet es dich *zusätzlich*? Nicht, was es dich insgesamt kostet, sondern nur der *Zusatz*. Denk an den letzten Keks in deiner Ladung. Der Teig war schon angerührt, der Ofen war schon warm. Wahrscheinlich nur noch ein Löffel Teig und ein bisschen mehr Backzeit, oder?
Ein Beispiel, um das Ganze zu verdeutlichen
Nehmen wir an, du betreibst einen kleinen Limonadenstand. Du hast bereits 10 Gläser Limonade für 5 Euro verkauft. Jetzt will noch jemand ein Glas. Super! Aber was kostet dich dieses *eine* Glas zusätzlich? Du brauchst ein bisschen mehr Zitronensaft (vielleicht 20 Cent), ein bisschen mehr Zucker (10 Cent) und ein bisschen Wasser (nichts!). Also kostet dich dieses elfte Glas Limonade nur 30 Cent. Deine Grenzkosten für dieses Glas sind 30 Cent! Das ist doch ein Schnäppchen!
Grenzkostenrechnung: Der Trick für clevere Entscheidungen
Jetzt kommt der Clou! Mit der Grenzkostenrechnung kannst du super Entscheidungen treffen! Angenommen, du überlegst, ob du deinen Limonadenstand auch am Sonntag aufmachen sollst. Am Samstag verkaufst du genug, aber Sonntag ist unsicher. Du rechnest: Die Miete für den Stand läuft sowieso, die Kühlbox hast du auch schon. Die einzigen zusätzlichen Kosten für den Sonntag sind die Zutaten für die Limonade und vielleicht ein bisschen mehr Strom für die Kühlung. Wenn du erwartest, dass du mehr als die reinen Zutatenkosten an Limonade verkaufst, dann lohnt es sich! Selbst wenn du weniger Gewinn machst als am Samstag, deckst du zumindest die zusätzlichen Kosten und machst keinen Verlust. Das ist die Magie der Grenzkostenrechnung!
Oder stell dir vor, du bist ein Künstler und malst Bilder. Du hast schon 10 Bilder gemalt und überlegst, ob du noch ein elftes malen sollst. Die Leinwand und die Farben kosten dich 10 Euro. Wenn du das Bild für mehr als 10 Euro verkaufen kannst, dann ist es eine gute Idee, es zu malen! Auch wenn du schon Stunden in dein Atelier investiert hast, die Leinwand und die Farben sind die einzigen *zusätzlichen* Kosten für dieses elfte Bild.
Grenzkosten im echten Leben: Überall!
Grenzkosten sind überall um uns herum! Fluggesellschaften verkaufen Last-Minute-Tickets oft sehr günstig, weil die Kosten für den zusätzlichen Passagier (ein bisschen Kerosin, ein Getränk) viel geringer sind als der volle Ticketpreis. Kinos verkaufen Popcorn und Getränke oft zu hohen Preisen, weil die Grenzkosten für das Nachfüllen einer Tüte Popcorn sehr gering sind. Sie haben die Miete bezahlt, das Personal ist da, die Filme laufen. Da kommt es auf eine Tüte Popcorn mehr auch nicht mehr an! Sie maximieren ihren Gewinn, indem sie die Grenzkosten berücksichtigen.
"Die Grenzkostenrechnung ist wie ein Superhelden-Umhang für deine Geschäftsentscheidungen!", würde dein innerer Wirtschaftswissenschaftler jetzt wahrscheinlich rufen. Und er hätte Recht! Sie hilft dir, kluge Entscheidungen zu treffen, deine Ressourcen optimal zu nutzen und – wer weiß – vielleicht sogar dein eigenes Imperium aufzubauen. Alles mit ein paar Keksen und Limonade angefangen!
Achtung: Nicht alles ist so einfach!
Natürlich gibt es auch Situationen, in denen die Grenzkostenrechnung nicht so einfach ist. Wenn du deine Produktion stark erhöhst, können die Preise für Rohstoffe steigen (weil du mehr davon brauchst) oder du musst neue Maschinen kaufen. Dann steigen auch deine Grenzkosten! Aber im Großen und Ganzen ist das Konzept super hilfreich, um zu verstehen, wie Unternehmen Entscheidungen treffen und wie du selbst deine eigenen Entscheidungen verbessern kannst. Denke einfach immer an den *zusätzlichen* Aufwand und den *zusätzlichen* Nutzen. Und wenn der Nutzen höher ist als der Aufwand: Go for it! Vielleicht nicht *immer*, aber oft genug, um erfolgreich zu sein.
Vergiss nie: Grenzkosten sind deine Freunde!
