Materialgestütztes Schreiben Argumentierender Texte
Stell dir vor, du stehst auf einem Flohmarkt. Überall Ramsch, Trödel und verborgene Schätze. Du willst jemanden davon überzeugen, dass gerade dieses quietschgelbe Gummientchen für 5 Euro ein echtes Schnäppchen ist. Aber wie? Einfach sagen "Ist halt 'ne Ente!" zieht nicht wirklich. Und genau da kommt unser Thema ins Spiel – nur eben nicht auf dem Flohmarkt, sondern beim Schreiben.
Es geht nämlich darum, nicht einfach aus dem Bauch heraus zu argumentieren, sondern sich ein paar "Hilfsmittel" zu schnappen, bevor man loslegt. Stell dir vor, diese Hilfsmittel sind wie die verschiedenen Stände auf dem Flohmarkt: Hier ein Experte, der alles über Gummienten weiß (ein Artikel über die Geschichte von Badeenten!), da eine Statistik über den Wert von Sammlerstücken (eine Tabelle mit Durchschnittspreisen!) und dort ein begeisterter Enten-Fan, der seine Leidenschaft teilt (ein Zitat eines Enten-Enthusiasten!).
Diese "Materialien" – Artikel, Statistiken, Zitate – sind die Argumentations-Booster, die deine Meinung verstärken und überzeugender machen. Anstatt einfach nur zu sagen: "Die Ente ist toll!", kannst du dann sagen: "Experten bestätigen, dass gelbe Badeenten aus den 80ern im Wert steigen (siehe Artikel von 'Enten-Welt'!). Und laut Statistik sind die Preise in den letzten fünf Jahren um 20% gestiegen! Also, greif zu, bevor es zu spät ist!"
Das klingt jetzt vielleicht etwas kompliziert, aber im Grunde ist es wie ein Kochrezept. Du hast die Zutaten (die Materialien) und die Anleitung (deine Argumentation). Je besser die Zutaten und je klarer die Anleitung, desto leckerer (überzeugender) wird das Gericht (dein Text). Und keine Angst, du musst nicht alles selber erfinden! Die Materialien sind ja schon da, du musst sie nur finden und geschickt einsetzen.
Der Detektiv in dir: Materialrecherche
Der erste Schritt ist die Materialrecherche. Denk dran: Du bist ein Detektiv auf der Suche nach Beweisen für deine Behauptung. Wo findest du diese Beweise? Überall! In Büchern, Zeitschriften, im Internet (aber Vorsicht vor Fake News!), in Interviews, in Statistiken… Hauptsache, die Quellen sind glaubwürdig. Stell dir vor, du interviewst einen Experten für Badeenten – würde er deine Argumentation unterstützen? Wenn ja, bingo! Wenn nicht, vielleicht solltest du deine Argumentation noch mal überdenken.
Wichtig ist, dass du die Materialien nicht einfach nur kopierst und einfügst. Das ist wie beim Kochen: Du kannst nicht einfach nur die Zutaten auf den Teller werfen. Du musst sie verarbeiten, in den Kontext einfügen und deine eigene Note hinzufügen. Zitiere, paraphrasiere, fasse zusammen – aber immer mit Angabe der Quelle! Sonst klaut man dir dein Gummientchen.
Das Argumentations-Sandwich: Eine leckere Methode
Ein beliebtes Rezept für überzeugende Texte ist das Argumentations-Sandwich. Klingt komisch, hilft aber! Es besteht aus:
Brot (Einleitung): Hier präsentierst du deine These, deine Hauptaussage. "Diese quietschgelbe Gummiente ist eine wertvolle Investition."
Belag (Argumente): Hier kommen deine Argumente mit den entsprechenden Materialien. "Experten bestätigen den Wert von Badeenten aus den 80ern (siehe Artikel...). Die Preise sind in den letzten Jahren gestiegen (siehe Statistik...)."
Brot (Schluss): Hier fasst du deine Argumente zusammen und bekräftigst deine These. "Wie wir gesehen haben, ist diese Gummiente nicht nur ein süßes Spielzeug, sondern auch eine kluge Investition."
Das Sandwich kannst du natürlich nach Belieben variieren. Füge noch ein paar Gewürze hinzu (persönliche Anekdoten, humorvolle Bemerkungen), um es noch schmackhafter zu machen. Aber vergiss nicht: Die Hauptzutaten – die Argumente und die Materialien – müssen stimmen.
Ein Beispiel: Du argumentierst, dass Hunde glücklich machen. Anstatt einfach nur zu sagen "Hunde sind toll!", könntest du sagen: "Studien haben gezeigt, dass der Kontakt mit Hunden Stress reduziert und die Ausschüttung von Glückshormonen fördert (siehe Studie der Universität...)! Außerdem berichten viele Hundebesitzer von einer gesteigerten Lebensqualität (siehe Interview mit Hundebesitzerin Frau Müller!)." Siehst du den Unterschied? Die Materialien machen deine Argumentation viel stärker und glaubwürdiger.
Der Überraschungseffekt: Humor und Emotionen
Vergiss nicht, dass Schreiben auch Spaß machen kann! Scheue dich nicht, Humor und Emotionen einzusetzen, um deine Leser zu fesseln. Eine witzige Anekdote oder eine berührende Geschichte können Wunder wirken. Aber Achtung: Übertreibe es nicht! Der Fokus sollte immer noch auf der Argumentation liegen.
Stell dir vor, du schreibst über die Vorteile von Fahrradfahren. Anstatt nur trockene Fakten aufzuzählen, könntest du erzählen, wie du einmal mit dem Fahrrad in einen Regenschauer geraten bist und trotzdem gelacht hast, weil es so befreiend war. Oder du zitierst Albert Einstein, der angeblich gesagt hat: "Das Leben ist wie Fahrradfahren. Um das Gleichgewicht zu halten, musst du dich bewegen." Solche Details machen deinen Text lebendiger und einprägsamer.
Also, keine Angst vor dem Material! Sieh es als deinen Werkzeugkasten, mit dem du überzeugende und unterhaltsame Texte bauen kannst. Und denk daran: Übung macht den Meister! Je öfter du es ausprobierst, desto leichter wird es dir fallen, die passenden Materialien zu finden und geschickt einzusetzen. Und wer weiß, vielleicht wirst du ja eines Tages zum überzeugendsten Gummienten-Verkäufer auf dem Flohmarkt!
