Meldung Reboot And Select Proper Boot Device
Es geschah an einem ganz normalen Dienstag. Der Kaffee dampfte, die To-Do-Liste war lang, und mein treuer Computer, nennen wir ihn liebevoll Günther, sollte mir dabei helfen, all das abzuarbeiten. Günther und ich, wir waren ein Team. Jahrelang hatte er mir treue Dienste geleistet, unzählige E-Mails versendet, Präsentationen gerendert und auch die ein oder andere Runde Tetris überstanden.
Doch dann, plötzlich, ein Schock. Anstelle des gewohnten Windows-Logos begrüßte mich ein unheilvoller Text auf blauem Grund: "Meldung Reboot And Select Proper Boot Device". Was zum Teufel bedeutete das? Ich fühlte mich wie ein Kapitän, dessen Schiff mitten auf dem Ozean den Anker verloren hatte. Günther sprach nicht mehr meine Sprache.
Zuerst versuchte ich es mit dem, was jeder in dieser Situation tun würde: Panik. Leichte Panik, versteht sich. Ich rannte in die Küche, holte mir eine extra große Tasse Kaffee und versuchte, mich zu beruhigen. "Reboot"... gut, das konnte ich. Den Neustart-Knopf kannte ich zur Genüge. Aber "Select Proper Boot Device"? Das klang nach einer Prüfung in Raketenwissenschaft.
Nach dem gefühlt hundertsten Neustart, immer wieder begrüßt von dieser unbarmherzigen Meldung, beschloss ich, professionelle Hilfe zu suchen. Mein erster Anruf ging an meinen Cousin Manfred. Manfred, der Mann, der Computer schon reparierte, als ich noch mit Legosteinen spielte. Manfred, der gefühlt jede einzelne Zeile Code auswendig kannte. Manfred, mein IT-Guru.
„Meldung Reboot And Select Proper Boot Device?“, wiederholte Manfred am Telefon. Ich hörte im Hintergrund das Klappern seiner Tastatur. „Klingt nach einem losen Kabel oder einem Problem mit der Bootreihenfolge. Versuch mal, ins BIOS zu kommen.“
BIOS? Das Wort klang wie aus einem alten Science-Fiction-Film. Aber gut, ich vertraute Manfred. Er erklärte mir in einfachen Schritten, wie ich beim nächsten Neustart eine bestimmte Taste drücken musste, um ins BIOS zu gelangen. Nach ein paar fehlgeschlagenen Versuchen schaffte ich es tatsächlich. Ich befand mich in einer Welt aus kryptischen Menüs und unverständlichen Abkürzungen. Es fühlte sich an, als wäre ich in die Matrix eingetaucht.
Manfred führte mich per Telefon durch die Navigation. "Geh zu 'Boot'...", "Schau, welche Festplatte als erstes Boot Device eingestellt ist...", "Ändere das, wenn es falsch ist...". Es war ein Blindflug, aber mit Manfreds Hilfe gelang es mir tatsächlich, die Bootreihenfolge anzupassen. Ich speicherte die Änderungen und startete Günther neu.
Und dann... Trommelwirbel... es funktionierte! Das Windows-Logo erschien, die vertrauten Icons tauchten auf dem Desktop auf, und Günther war wieder da. Ich hatte es geschafft! Dank Manfred und meiner eigenen, überraschenden BIOS-Fähigkeiten hatte ich Günther vor dem digitalen Exitus bewahrt.
In den folgenden Tagen erzählte ich jedem, der es hören wollte (und auch denen, die es nicht hören wollten), von meinem heldenhaften Kampf gegen die "Meldung Reboot And Select Proper Boot Device". Ich fühlte mich wie ein Computer-Held, ein Retter in der Not. Ich hatte die dunklen Tiefen des BIOS bezwungen und war als Sieger hervorgegangen.
Natürlich dauerte es nicht lange, bis die Demut zurückkehrte. Ein paar Wochen später tauchte die Meldung erneut auf. Dieses Mal war es wirklich ein loses Kabel. Eine schnelle Handbewegung, ein fester Druck, und Günther war wieder einsatzbereit. Keine heldenhafte BIOS-Session, kein Telefonat mit Manfred. Einfach nur ein loses Kabel. Aber hey, die Geschichte vom letzten Mal konnte ich immer noch erzählen.
Und was lernen wir daraus? Computer sind wie Haustiere. Manchmal zicken sie rum, manchmal brauchen sie einfach nur ein bisschen Aufmerksamkeit. Und manchmal, ja manchmal, braucht man einen Cousin namens Manfred.
Die Moral von der Geschicht'
Die Geschichte von Günther und der "Meldung Reboot And Select Proper Boot Device" ist mehr als nur eine Anekdote über einen streikenden Computer. Sie ist eine Erinnerung daran, dass wir uns nicht von Technik einschüchtern lassen dürfen. Auch wenn die Fehlermeldungen noch so kryptisch und die Menüs noch so verwirrend sind, es gibt immer eine Lösung. Manchmal ist sie einfach, manchmal braucht man Hilfe, aber sie ist da.
Und noch ein kleiner Tipp...
Wenn Sie das nächste Mal von einer ominösen Fehlermeldung überrascht werden, atmen Sie tief durch. Googeln Sie die Meldung. Fragen Sie einen Freund. Oder rufen Sie Ihren Cousin Manfred an. Und denken Sie daran: Auch die komplizierteste Technik ist letztendlich nur von Menschen gemacht und kann von Menschen repariert werden.
"Computer sind dumm. Sie tun nur, was man ihnen sagt." - Unbekannt
