Mich Muss Man Sich Nervlich Erstmal Leisten Können
Kennen Sie das Gefühl? Diese innere Stimme, die flüstert: "Das wäre ja SO schön, ABER..." Genau darum geht's heute. Um Momente, in denen wir uns etwas wirklich wünschen, aber unser Nervenkostüm streikt. "Mich muss man sich nervlich erstmal leisten können," wie man so schön sagt. Das betrifft nämlich nicht nur exzentrische Diven (obwohl die natürlich Paradebeispiele sind!), sondern uns alle.
Der innere Schweinehund und die mentale Kostenrechnung
Stellen Sie sich vor: Ein spontaner Trip nach Rom. Pizza, Pasta, Sonne, Dolce Vita! Klingt traumhaft, oder? Aber dann kommt die "Mich muss man sich nervlich erstmal leisten können"-Rechnung: Flugbuchungspanik, Hotelbewertungen-Overkill, Kofferpack-Albtraum, und dann noch die Vorstellung, sich in einer fremden Stadt zurechtfinden zu müssen, umgeben von lärmenden Touristen. Schwupps, ist der Rom-Trip im Kopf schon wieder abgeblasen. Stattdessen gibt's 'nen gemütlichen Abend auf der Couch mit Netflix. Ist ja auch ganz nett, oder?
Es ist, als ob wir ständig eine Art mentale Kosten-Nutzen-Rechnung aufmachen. Jede potenziell schöne Erfahrung wird mit ihren Schattenseiten abgewogen. Die spontane Party? Könnte toll werden, aber bedeutet auch: Lange wach bleiben, eventuell einen Kater, und die quälende Frage, ob man auch wirklich das Richtige angezogen hat. Der neue Job mit mehr Gehalt? Super! Aber auch: Mehr Verantwortung, neue Kollegen, und die Ungewissheit, ob man den Anforderungen überhaupt gewachsen ist.
Wenn die Nerven blank liegen: Alltagsdramen
Die "Mich muss man sich nervlich erstmal leisten können"-Mentalität kann sich in den banalsten Alltagssituationen zeigen. Denken Sie an das letzte Mal, als Sie versucht haben, ein Möbelstück von IKEA zusammenzubauen. Diese kleinen Holzdübel, die einfach nicht passen wollen! Dieser eine Inbusschlüssel, der immer dann verschwindet, wenn man ihn am dringendsten braucht! Die Bedienungsanleitung, die eher einem Hieroglyphen-Rätsel gleicht als einer hilfreichen Anleitung! Manchmal braucht man wirklich eine dicke Haut und einen ausgeprägten Sinn für Humor, um solche Herausforderungen zu meistern – oder eben jemanden, der einem das Möbelstück für teures Geld zusammenbaut. Hauptsache, die Nerven bleiben heil.
Oder nehmen wir das Phänomen "Elternabend". Die Vorstellung, stundenlang auf unbequemen Stühlen zu sitzen und den mehr oder weniger spannenden Ausführungen der Lehrkräfte zu lauschen, kann schon im Vorfeld zu nervösen Zuckungen führen. Vor allem, wenn man weiß, dass am Ende wahrscheinlich eh nur über die üblichen Probleme diskutiert wird: Handynutzung im Unterricht, Hausaufgaben, und die allgegenwärtige Frage, warum ausgerechnet das eigene Kind immer so auffällig ist. Manchmal ist es einfach nervenschonender, den Abend mit einer Ausrede sausen zu lassen und sich später von anderen Eltern berichten zu lassen.
Luxusprobleme und die Kunst des Abschaltens
Manchmal ist "Mich muss man sich nervlich erstmal leisten können" aber auch ein reines Luxusproblem. Wenn man sich beispielsweise darüber aufregt, dass der Cappuccino im Lieblingscafé heute nicht die perfekte Milchschaumkrone hat. Oder dass die neue Staffel der Lieblingsserie noch nicht auf Deutsch synchronisiert ist. In solchen Momenten ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass es im Leben wirklich Wichtigeres gibt. Und dass ein bisschen Gelassenheit oft Wunder wirken kann.
Die gute Nachricht ist: Wir können lernen, unsere Nerven zu schonen. Indem wir uns bewusst Zeit für uns selbst nehmen, uns regelmäßig entspannen, und lernen, "Nein" zu sagen. Manchmal ist es einfach besser, auf die überteuerte Yogastunde zu verzichten und stattdessen einen Spaziergang im Park zu machen. Oder den anstrengenden Besuch bei der Schwiegermutter abzusagen und stattdessen ein gutes Buch zu lesen. Die Kunst liegt darin, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu respektieren.
Und ganz ehrlich? Manchmal ist es auch völlig in Ordnung, sich von Zeit zu Zeit einfach mal "leisten" zu lassen. Ein entspannendes Bad, eine Massage, ein Wochenende in einem Wellnesshotel – gönnen Sie sich ruhig mal eine Auszeit, um Ihre Nerven zu regenerieren. Denn am Ende ist das Wichtigste, dass es Ihnen gut geht. Und dass Sie sich nicht von jeder Kleinigkeit aus der Ruhe bringen lassen.
Also, das nächste Mal, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen etwas zu viel wird, denken Sie daran: "Mich muss man sich nervlich erstmal leisten können." Und entscheiden Sie dann ganz bewusst, ob es das wirklich wert ist. Oder ob Sie sich lieber etwas Gutes tun und Ihre Energie für die wirklich wichtigen Dinge im Leben aufsparen. Und denken Sie daran: Lachen hilft! Auch über sich selbst und die kleinen Verrücktheiten des Alltags.
"Das Leben ist zu kurz, um sich über Dinge zu ärgern, die man nicht ändern kann."
