Möchte Abstillen Aber Mein Baby Nimmt Flasche Nicht
Ach, das Abstillen! Ein Kapitel für sich, nicht wahr? Manchmal fühlt es sich an, als würde man versuchen, einem kleinen, sturen Esel das Tanzen beizubringen. Und wenn dann noch die Flasche ins Spiel kommt… na, dann gute Nacht, Marie!
Da stehst du also, voller guter Vorsätze. Du hast dir vorgestellt, wie du sanft, ganz behutsam, das Abstillen angehst. Mit Engelsgeduld natürlich. Dein Baby wird die Flasche freudestrahlend annehmen, weil es ja so klug und verständnisvoll ist. Denkste!
Die Flaschen-Odyssee
Beginnt die Suche nach der perfekten Flasche. Es gibt ja so viele! Die eine soll der Brustwarze am ähnlichsten sein, die andere besonders gut für Babys mit Koliken, die dritte… ach, wer soll da noch durchblicken? Also kaufst du gefühlt das halbe Sortiment. Und dein Baby? Das spuckt sie alle mit einer Verachtung aus, die selbst einem gestandenen Wein-Sommelier zur Ehre gereichen würde.
“Das ist doch kein Essen! Das ist Plastik!”, scheint es zu brüllen, während es dich mit riesigen Augen anstarrt, die fragen: “Mama, was soll das denn jetzt?” Und du stehst da, mit deinem Flaschen-Arsenal, und fühlst dich wie ein Versager.
Der Kampf mit der Milch
Die Milch! Auch so eine Wissenschaft für sich. Muttermilch abgepumpt? Verschmäht! Pre-Nahrung? Genauso wenig Begeisterung! Ziegenmilch, Mandelmilch, Reismilch… okay, vielleicht nicht ganz so exotisch, aber du verstehst, worauf ich hinauswill. Man probiert alles, nur um diesen kleinen Mensch dazu zu bringen, auch nur einen Schluck aus dieser verdammten Flasche zu trinken.
Einmal habe ich versucht, die Pre-Nahrung mit einem Hauch Vanille zu verfeinern. War wohl keine so gute Idee. Mein Baby hat mich danach angehustet, als hätte ich versucht, ihm eine verdorbene Auster unterzujubeln.
“Mama, das schmeckt ja wie Opas alter Socken, der im Vanillepudding gelegen hat!”, hätte es wahrscheinlich gesagt, wenn es sprechen könnte.
Und dann die Rituale! Die Umgebung muss stimmen. Sanftes Licht, beruhigende Musik, vielleicht ein bisschen Lavendelduft. Und natürlich Mama in Topform, geduldig und entspannt. Ha! Als ob das mit einem schreienden Baby auf dem Arm so einfach wäre!
Ich erinnere mich an einen Abend, an dem ich so verzweifelt war, dass ich versucht habe, die Flasche beim Stillen unterzuschieben. Ein schneller Wechsel, sozusagen. Mein Baby hat den Braten natürlich sofort gerochen (oder geschmeckt?). Das Ergebnis war ein Fiasko. Milch überall, ein schreiendes Kind und eine Mama, die kurz davor war, die Nerven zu verlieren.
Die kleinen Siege
Aber dann, eines Tages, passiert es. Ein kleiner Schluck. Ein kurzes Zögern, ein fragender Blick, und dann… trinkt dein Baby tatsächlich! Ein Mini-Sieg, der sich anfühlt wie der Gewinn der Olympischen Spiele. Du jubelst innerlich, tanzst einen Freudentanz und bist einfach nur glücklich.
Und nach und nach werden es mehr Schlucke, mehr Mahlzeiten. Die Flasche wird nicht mehr als Feind, sondern als akzeptable Alternative angesehen. Und du? Du kannst endlich ein bisschen durchatmen.
Natürlich ist das Abstillen mit Flaschenverweigerung kein Zuckerschlecken. Es ist anstrengend, nervenaufreibend und manchmal auch frustrierend. Aber es ist auch eine Zeit, in der man unglaublich viel über sein Baby lernt. Über seine Vorlieben, seine Abneigungen, seine ganz eigene Persönlichkeit.
Und ganz ehrlich? Irgendwann lacht man über die ganzen verrückten Versuche und die schlaflosen Nächte. Denn am Ende des Tages ist das Wichtigste, dass dein Baby gesund und glücklich ist. Und ob das nun mit oder ohne Flasche passiert, ist eigentlich egal.
Also, liebe Mamas (und Papas!), lasst euch nicht entmutigen! Bleibt geduldig, probiert verschiedene Dinge aus und verliert nicht euren Humor. Und denkt daran: Jedes Baby ist anders. Was bei dem einen funktioniert, muss bei dem anderen noch lange nicht klappen. Aber irgendwann, ganz bestimmt, werdet ihr euren Weg finden.
Und wenn alles nichts hilft? Dann gibt es immer noch die Möglichkeit, das Baby einfach direkt an den Suppentopf zu setzen. War nur ein Scherz! Aber manchmal, in den dunkelsten Stunden des Abstillens, ist ein bisschen Galgenhumor genau das, was man braucht.
Und jetzt, viel Glück beim Abstillen! Möge die Flasche mit euch sein!
