Need For Speed Rivals Ps4 2 Player Split Screen

Wisst ihr, es gibt so Spiele, da denkst du, "Okay, Singleplayer-Kampagne, vielleicht noch Online-Modus, das war's." Need for Speed Rivals für die PS4 war so ein Fall für mich. Ich hatte mich schon damit abgefunden, alleine die virtuellen Highways von Redview County unsicher zu machen, immer auf der Flucht vor den Cops oder als Cop selbst die Raser zu jagen.
Aber dann kam Opa. Ja, richtig gelesen, Opa. Er ist jetzt Mitte 70 und hat vor ein paar Jahren die Liebe zu Videospielen entdeckt. Hauptsächlich Simulationen, Traktor-Spiele, sowas. Aber eines Tages, als ich Need for Speed Rivals spielte, blieb er stehen und sagte: "Das sieht aber flott aus!"
Ich: "Ja, Opa, ist ein Rennspiel. Kannst du ja mal ausprobieren." (Ironie pur, dachte ich.)
Opa: "Gibt's das auch zu zweit?"
Ich: (leicht panisch, innerlich googlend) "Äh... ich glaube nicht. Müsste ich mal gucken."
Die Sache war die: Ich war mir *ziemlich* sicher, dass *Need for Speed Rivals* keinen Splitscreen-Modus hatte. Die PS4 ist ja kein Nintendo 64, wo Splitscreen quasi zum guten Ton gehörte. Aber Opa guckte mich so erwartungsvoll an, mit diesem "Zeig's mir"-Blick, den er immer drauf hat, wenn er meint, mir was beibringen zu können (meistens über das Einlegen von Sauerkraut). Also schloss ich fix meinen zweiten Controller an, startete das Spiel neu (man weiß ja nie!) und... nichts. Kein Menüpunkt "Splitscreen", keine magische Option, die sich offenbarte. Frustrierend!
Ich erklärte Opa, dass das Spiel leider keinen Splitscreen-Modus hat. Er schien enttäuscht, aber nicht wirklich überrascht. "Schade," sagte er, "früher ging das doch immer so einfach." Und dann kam der Clou: "Vielleicht können wir uns ja abwechseln?"
Abwechseln? Klar, das war jetzt keine bahnbrechende Idee, aber in dem Moment fühlte es sich wie eine Offenbarung an. Wir einigten uns auf ein System: Ich fuhr eine Runde als Raser, er die nächste. Und dann dasselbe als Cop. Und was soll ich sagen? Es war... fantastisch.
Das etwas andere Splitscreen-Erlebnis
Okay, technisch gesehen war es kein Splitscreen. Aber emotional? Definitiv. Es entwickelte sich eine ganz eigene Dynamik. Opa saß neben mir, kommentierte jede Kurve, gab ungefragt Tipps ("Mehr Gas, Junge!"), schimpfte über die KI-Gegner und freute sich diebisch, wenn ich von der Polizei gefasst wurde. Ich wiederum versuchte, seine Runden zu sabotieren, indem ich ihm heimlich an den Analogsticks drehte (natürlich nur, wenn er nicht hinsah). Der Ehrgeiz, die jeweils beste Runde zu fahren, war enorm. Plötzlich ging es nicht mehr nur darum, das Spiel zu gewinnen, sondern darum, Opa zu schlagen.
Die Rivalität
Und die Rivalität war echt. Wir führten eine Strichliste für gewonnene Rennen und Verhaftungen. Es gab hitzige Diskussionen über die "fairen" Einsatz von Nitro und die optimalen Drift-Techniken. Opa entwickelte sogar seine eigene Taktik, die er stolz "Die Sauerkraut-Methode" nannte (keine Ahnung, was das bedeuten sollte, aber sie schien zu funktionieren). Die Abende wurden zu kleinen Turnieren, mit jubelnden und höhnenden Kommentaren und dem ständigen Drang, den anderen zu übertrumpfen.
Das Ganze hatte etwas zutiefst Menschliches, etwas Verbindendes. Es war viel mehr als nur ein Videospiel. Es war eine Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen, zu lachen und eine unerwartete Verbindung zu knüpfen. Need for Speed Rivals, ohne offiziellen Splitscreen-Modus, wurde zu unserem ganz persönlichen Multiplayer-Erlebnis.
Ich habe gelernt, dass "Splitscreen" nicht unbedingt bedeutet, dass der Bildschirm geteilt sein muss. Manchmal reicht es, wenn die Freude geteilt wird. Und wer weiß, vielleicht bauen wir ja bald einen echten Splitscreen-Bildschirm aus Pappe, um das Ganze noch authentischer zu gestalten. Opa hätte da bestimmt schon Ideen.
Ach ja, und falls sich jetzt jemand fragt, wer gewonnen hat: Sagen wir mal so, Opa ist überraschend gut im Umgang mit dem Gaspedal. Aber die Strichliste wird natürlich weitergeführt...
"Mehr Gas, Junge! Die Sauerkraut-Methode!" - Opa, der Meister des virtuellen Asphalts
Diese unerwartete Erfahrung hat mir gezeigt, dass Videospiele mehr sein können als nur Unterhaltung. Sie können Brücken bauen, Beziehungen stärken und uns auf unerwartete Weise zusammenbringen. Und manchmal braucht es eben nur einen neugierigen Opa und ein Rennspiel ohne Splitscreen, um das zu erkennen.

















