Pass Auf Dich Auf Wenn Dich Ein Fremder Anspricht

Stell dir vor: Du schlenderst gemütlich durch die Stadt, vielleicht mit Kopfhörern auf und in deine eigene kleine Welt versunken. Plötzlich – ein "Entschuldigung?". Du zuckst zusammen, nimmst die Kopfhörer ab und vor dir steht... ein Fremder. Was jetzt? Kennen wir alle, oder?
Der Schreckmoment
Dieser kurze Moment des Schreckens, wenn man aus seiner Routine gerissen wird, ist irgendwie universell. Man ist sofort in Alarmbereitschaft. "Was will der/die denn von mir?", schießt es einem durch den Kopf. Und dann beginnt das Kopfkino: Ist es ein Bettler? Ein Verkäufer? Jemand, der nach dem Weg fragt? Oder gar... was ganz anderes?
Ich erinnere mich an einen Freund, der in Hamburg von einem Fremden angesprochen wurde. Er war gerade auf dem Weg zur Arbeit, ziemlich gestresst und mit dem Kopf woanders. Der Fremde musterte ihn kurz und fragte dann mit ernster Miene: "Entschuldigen Sie, können Sie mir sagen, wo es hier die nächste Apotheke gibt?" Mein Freund, völlig verdattert, stammelte nur: "Äh... geradeaus, dann links." Der Fremde bedankte sich höflich und verschwand. Mein Freund aber war den ganzen Tag abgelenkt. Er fragte sich: Warum gerade ich? War er so sichtbar krank? Hatte er eine Aura der Hilfsbereitschaft?
Die Bandbreite der Begegnungen
Die Gründe, warum uns Fremde ansprechen, sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Manchmal ist es wirklich nur die simple Frage nach dem Weg. Andere Male ist es eine Umfrage für irgendein ominöses Institut, bei der man sich fragt, ob die Daten wirklich für Marktforschung und nicht für dubiose Machenschaften verwendet werden. Und dann gibt es natürlich die Verkäufer, die dir das Blaue vom Himmel versprechen, wenn du nur ihren Staubsauger kaufst.
Ich erinnere mich an meine Oma, die immer misstrauisch war, wenn sie auf der Straße angesprochen wurde. Sie vermutete immer eine Masche dahinter. Einmal wurde sie von einer jungen Frau angesprochen, die ihr eine Blume schenken wollte. Oma war skeptisch, nahm die Blume aber trotzdem an. Die junge Frau begann, eine traurige Geschichte über ihre Familie zu erzählen und bat um eine Spende. Oma gab ihr einen kleinen Geldbetrag, hatte aber danach ein schlechtes Gewissen, weil sie dachte, sie sei übers Ohr gehauen worden. Aber wer weiß, vielleicht hatte die junge Frau wirklich Hilfe gebraucht?
Von Kuriositäten und kleinen Wundern
Aber es gibt auch die positiven Überraschungen. Die Momente, in denen ein Fremder etwas Nettes sagt, ein Kompliment macht oder einfach nur ein Lächeln schenkt. Das kann den ganzen Tag aufhellen.
Ich war einmal in Berlin unterwegs und hatte mich in den kleinen Gassen verirrt. Ein älterer Mann, der an einer Straßenecke saß und Zeitung las, sah meine ratlose Miene und fragte freundlich: "Kann ich Ihnen helfen?" Er erklärte mir den Weg, gab mir sogar noch einen Tipp für ein gutes Café in der Nähe. Solche Begegnungen sind wie kleine Wunder im Alltag. Sie zeigen, dass es auch in der Anonymität der Großstadt noch Menschlichkeit gibt.
"Manchmal ist ein Fremder nur ein Freund, den man noch nicht kennt," sagte mein Opa immer.
Und dann gibt es noch die kuriosen Begegnungen. Die, die man nie vergisst, weil sie so absurd sind. Eine Freundin von mir wurde einmal von einem Mann angesprochen, der sie fragte, ob sie wüsste, wo es hier einen guten Schrotthändler gäbe. Sie hatte keine Ahnung und fühlte sich total überfordert. Später erzählte sie uns die Geschichte und wir haben uns kaputtgelacht. Wer fragt denn heutzutage noch nach einem Schrotthändler auf der Straße?
Die Kunst des Umgangs
Wie also reagiert man am besten, wenn man von einem Fremden angesprochen wird? Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht. Es hängt von der Situation, dem Ort und natürlich dem Bauchgefühl ab. Wichtig ist, wachsam zu sein und auf seine Intuition zu hören. Wenn sich etwas komisch anfühlt, sollte man lieber vorsichtig sein.
Ein freundliches "Nein, danke" oder "Ich habe leider keine Zeit" kann Wunder wirken. Man muss sich nicht rechtfertigen oder erklären. Und wenn man sich unwohl fühlt, ist es legitim, einfach weiterzugehen.
Ich habe gelernt, dass es okay ist, skeptisch zu sein, aber dass man auch offen für positive Überraschungen sein sollte. Manchmal verbirgt sich hinter einem Fremden eine interessante Geschichte, eine hilfreiche Information oder einfach nur ein netter Mensch.
Ein letzter Gedanke
Also, das nächste Mal, wenn dich ein Fremder anspricht, versuche, es mit Humor zu nehmen. Sei aufmerksam, aber nicht ängstlich. Und wer weiß, vielleicht erlebst du ja eine unerwartete Begegnung, die deinen Tag bereichert. Denn manchmal sind es gerade die zufälligen Begegnungen mit Fremden, die unser Leben interessant machen. Pass auf dich auf und bleib neugierig!

















