Rabbit Proof Fence Full Movie In English
Hallo liebe Reisefreunde! Eure Lisa hier, zurück mit einer Empfehlung, die vielleicht etwas anders ist als die üblichen Strandurlaube und Sightseeing-Touren. Heute möchte ich euch von einem Film erzählen, der mich zutiefst berührt hat und mir ein ganz neues Verständnis für Australien gegeben hat: Rabbit-Proof Fence.
Ich weiß, ein Filmtipp klingt erstmal nicht nach dem typischen Reiseblog-Content, aber glaubt mir, dieser Film ist ein Fenster in die Seele Australiens und seine bewegte Geschichte. Als ich 2018 das erste Mal "Down Under" war, hatte ich natürlich die typischen Touristen-Attraktionen auf meiner Liste: das Opernhaus von Sydney, das Great Barrier Reef, das rote Zentrum mit dem Ayers Rock (oder Uluru, wie er von den Aborigines genannt wird). Alles wunderschön und beeindruckend, keine Frage. Aber irgendwann spürte ich das Bedürfnis, tiefer zu graben, die Geschichte dieses riesigen Kontinents besser zu verstehen. Und genau da kam Rabbit-Proof Fence ins Spiel.
Eine wahre Geschichte von Mut und Überlebenswillen
Der Film basiert auf einer wahren Geschichte und erzählt die unglaubliche Reise von drei Aborigine-Mädchen – Molly, Daisy und Gracie – im Jahr 1931. Die Mädchen werden ihren Familien entrissen und in ein Umerziehungslager, das Moore River Native Settlement, gebracht. Ziel dieser Einrichtungen war es, die Kinder in die "weiße" australische Gesellschaft zu integrieren, ihre Kultur und Sprache zu unterdrücken und sie zu "zivilisieren". Eine Praxis, die heute als "Stolen Generations" bekannt ist und ein dunkles Kapitel in der australischen Geschichte darstellt.
Die Mädchen sind aber nicht bereit, ihre Identität aufzugeben. Molly, die älteste der drei, fasst einen mutigen Entschluss: Sie will zurück nach Hause, zurück zu ihrer Familie in Jigalong, weit im Westen Australiens. Zusammen mit Daisy und Gracie flieht sie aus dem Lager. Und hier beginnt eine atemberaubende Odyssee.
Was den Film so besonders macht, ist die Darstellung der australischen Landschaft. Sie wird nicht einfach nur als Kulisse gezeigt, sondern als lebendiger Teil der Geschichte, als Verbündeter der Mädchen. Die Weite des Outbacks, die unendliche Trockenheit, die spärliche Vegetation – all das wird auf eine unglaublich intensive Weise eingefangen. Man spürt förmlich die Hitze, den Staub und die Strapazen der langen Wanderung.
Die Bedeutung des Rabbit-Proof Fence
Der Rabbit-Proof Fence, der titelgebende Kaninchenzaun, ist mehr als nur ein Zaun. Er ist ein Symbol für die Trennung zwischen der weißen und der indigenen Bevölkerung Australiens. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut, um das Eindringen von Kaninchen aus dem Osten in die fruchtbaren westlichen Gebiete zu verhindern. Für die Mädchen wird der Zaun aber zum Wegweiser, denn er führt sie in Richtung Norden, in Richtung ihrer Heimat. Sie folgen ihm kilometerweit, Tag für Tag, immer in der Hoffnung, ihre Familie wiederzusehen.
Die Verfolgung der Mädchen durch den Aboriginal Tracker Moodoo, gespielt von David Gulpilil, ist ein weiterer faszinierender Aspekt des Films. Moodoo ist hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität zur weißen Regierung und seinem Mitgefühl für die Mädchen. Er versteht ihre Verbundenheit zum Land und ihre Sehnsucht nach ihrer Familie. Gulpilil, selbst ein Aborigine, verkörpert diese Zerrissenheit auf eine unglaublich eindringliche Weise. Seine Performance ist schlichtweg grandios.
"Manchmal ist es schwer, die Vergangenheit zu verstehen, besonders wenn sie so schmerzhaft ist. Aber es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, um daraus zu lernen und eine bessere Zukunft zu gestalten."
Rabbit-Proof Fence ist kein einfacher Film. Er ist emotional aufwühlend, erfordert Aufmerksamkeit und eine gewisse Bereitschaft, sich auf eine andere Perspektive einzulassen. Aber er ist auch unglaublich lohnend. Er hat mir die Augen für die Geschichte der Aborigines geöffnet und mir ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Ungerechtigkeiten vermittelt, denen sie ausgesetzt waren und teilweise immer noch sind.
Als ich nach dem Film das Outback besuchte, sah ich die Landschaft mit ganz anderen Augen. Ich verstand die spirituelle Bedeutung des Landes für die Aborigines, ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur und ihre jahrtausendealte Kultur. Ich besuchte auch einige Aborigine-Gemeinden und sprach mit den Menschen über ihre Erfahrungen. Diese Begegnungen waren unglaublich bereichernd und haben meinen Blick auf Australien für immer verändert.
Meine Empfehlung für eure Reiseplanung
Wenn ihr plant, nach Australien zu reisen, dann nehmt euch die Zeit, Rabbit-Proof Fence anzusehen. Es ist eine Investition in euer Verständnis des Landes und seiner Geschichte. Nach dem Film werdet ihr die roten Sanddünen, die weiten Ebenen und die endlosen Himmel mit anderen Augen sehen. Ihr werdet die Kultur der Aborigines besser verstehen und vielleicht sogar den Wunsch verspüren, mehr über ihre Geschichte und Traditionen zu erfahren.
Hier sind ein paar Tipps, wie ihr Rabbit-Proof Fence in eure Reiseplanung integrieren könnt:
- Schaut euch den Film vor eurer Reise an. So habt ihr genügend Zeit, die Geschichte zu verarbeiten und euch mit dem Thema auseinanderzusetzen.
- Besucht das Moore River Native Settlement. Die Überreste des Lagers sind heute ein Mahnmal für die "Stolen Generations". Es ist ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens.
- Informiert euch über die Kultur der Aborigines. Es gibt zahlreiche Museen, Kulturzentren und geführte Touren, die euch die Geschichte und Traditionen der indigenen Bevölkerung Australiens näherbringen.
- Sprecht mit den Menschen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, mit Aborigines ins Gespräch zu kommen, nutzt sie. Hört ihnen zu und lasst euch von ihren Erfahrungen berühren.
Australien ist ein wunderschönes Land mit einer faszinierenden Geschichte. Aber es ist auch wichtig, sich der dunklen Kapitel der Vergangenheit bewusst zu sein und daraus zu lernen. Rabbit-Proof Fence ist ein wichtiger Beitrag zu dieser Auseinandersetzung und ein Film, der euch noch lange nach dem Abspann beschäftigen wird.
Ich hoffe, meine Empfehlung hat euch gefallen und vielleicht sogar inspiriert. Lasst mich in den Kommentaren wissen, was ihr von dem Film haltet, wenn ihr ihn gesehen habt. Und vergesst nicht, eure eigenen Erfahrungen und Reisetipps zu teilen!
Bis zum nächsten Mal, eure Lisa!
P.S. Wenn ihr mehr über die "Stolen Generations" erfahren möchtet, empfehle ich euch, nach weiteren Dokumentationen und Büchern zu suchen. Es gibt viele Ressourcen, die euch helfen können, dieses wichtige Thema besser zu verstehen.
