Richtlernziel Groblernziel Feinlernziel Beispiel

Kennt ihr das? Man nimmt sich was vor. Ein großes, glänzendes Ziel. So richtig zum Angeben. Das ist unser Richtlernziel. Klingt total wichtig, oder?
Das Richtlernziel: Der Gipfel des Erfolgs (Oder so...)
Stellt euch vor, ihr wollt "Deutsch perfekt lernen". Wow! Starkes Ding! Das ist euer Richtlernziel. Applaus, Applaus! Aber mal ehrlich: Was heißt das denn genau? Perfekt? Kann man das überhaupt erreichen? Ich behaupte: Nein! Und das ist meine (unpopuläre) Meinung.
Das Richtlernziel ist wie eine riesige Pizza. Lecker, keine Frage. Aber man kann sie nicht auf einmal essen. Man braucht kleinere Stücke, sonst verschluckt man sich. Und genau da kommen die nächsten Ziele ins Spiel.
Das Groblernziel: Pizza-Stücke für den hungrigen Lerner
Das Groblernziel. Klingt schon etwas handlicher, oder? Das sind die einzelnen Stücke unserer Pizza "Deutsch perfekt lernen". Zum Beispiel: "Grundlegende Grammatik beherrschen", "Einfache Gespräche führen können" oder "Deutsche Nachrichten verstehen".
Groblernziele sind wie Etappen auf einer langen Reise. Man weiß, wo man hin will (Richtlernziel), aber man teilt die Strecke in kleinere, machbare Abschnitte ein (Groblernziel). Sonst verliert man die Motivation. Wer würde denn schon gerne 1000 Kilometer am Stück laufen? Keiner!
Ich finde ja, Groblernziele sollten so gewählt sein, dass man sie auch wirklich erreichen kann. Sonst wird man nur frustriert. Und frustrierte Lerner sind keine guten Lerner. (Meine unpopuläre Meinung Nr. 2!)
Das Feinlernziel: Der Krümel vom Pizzarand
Und dann kommt das Feinlernziel. Das ist der allerkleinste Happen. Der Krümel vom Pizzarand sozusagen. Hier geht's ins Detail. Zum Beispiel: "Die Konjunktiv II-Formen lernen", "Fünf neue Vokabeln zum Thema 'Essen' lernen" oder "Einen kurzen Text über mein Hobby schreiben".
Feinlernziele sind wie die einzelnen Puzzleteile, die am Ende ein großes Bild ergeben. Ohne sie ist das Groblernziel unerreichbar. Und ohne das Groblernziel... naja, dann hat man keine Pizza! (Oder zumindest keinen Bissen davon.)
Manchmal finde ich, wir machen uns zu viel Stress mit diesen ganzen Zielen. Hauptsache, man lernt überhaupt etwas! Und wenn es nur ein einziger Krümel ist. (Meine unpopuläre Meinung Nr. 3!)
Beispiel, bitte!
Okay, okay, genug Theorie. Hier ein kleines Beispiel, damit alles klarer wird:
Richtlernziel: Fließend Französisch sprechen.
Groblernziel: Grundlegende Grammatik und Wortschatz erlernen.
Feinlernziel: Die Verben "être" und "avoir" konjugieren und in einfachen Sätzen anwenden.
Seht ihr? Vom Großen zum Kleinen. Vom Traum zum Krümel. Und am Ende...hoffentlich fließendes Französisch! (Oder zumindest ein paar nette Sätze, um im Urlaub anzugeben.)
Ich finde ja, das Wichtigste ist, Spaß am Lernen zu haben. Egal, ob man ein Richtlernziel, ein Groblernziel oder ein Feinlernziel verfolgt. Hauptsache, man bleibt neugierig und motiviert. Und wenn man mal einen Krümel fallen lässt... na und? Dann hebt man ihn eben wieder auf. Oder auch nicht. (Meine – ihr ahnt es schon – unpopuläre Meinung Nr. 4!)
Also, los geht's! Stürzt euch ins Lernabenteuer! Und vergesst nicht: Auch der längste Weg beginnt mit einem kleinen Schritt. Oder einem kleinen Krümel. Wie auch immer...
















