Sample Letter Of Complaint Letter

Hand aufs Herz, liebe Leute: Wer schreibt heutzutage noch einen Beschwerdebrief? Ich meine, so richtig mit Füller und Tinte? Vermutlich nur noch Menschen, die entweder zu viel Zeit haben oder einen Hang zur Nostalgie. Oder beides. Und wisst ihr was? Ich finde es eigentlich ziemlich cool.

Klar, wir leben im Zeitalter des schnellen Tweets und der wütenden E-Mail. Aber mal ehrlich, verpufft da nicht die ganze Wut? Ein wütender Tweet geht in der Masse unter. Eine E-Mail wird mit einem schnellen "Tut uns leid" abgetan. Aber ein Beschwerdebrief? Der hat Gewicht.

Warum? Weil er Mühe macht. Jemand hat sich hingesetzt, Papier und Stift gesucht, überlegt, formuliert, korrigiert, und dann das Ganze noch zur Post gebracht! Das ist Einsatz! Da merkt auch der trägste Kundenservice: "Aha, hier ist jemand wirklich unzufrieden."

Und jetzt kommt meine vielleicht etwas unpopuläre Meinung: Ein guter Beschwerdebrief darf ruhig ein bisschen theatralisch sein. Natürlich nicht beleidigend oder ausfallend. Aber ein bisschen Übertreibung, ein Hauch von Ironie, das macht die Sache doch erst richtig unterhaltsam.

Stellt euch vor: "Sehr geehrte Damen und Herren, seit nunmehr drei Wochen harre ich auf die Ankunft meines bestellten Toasters. Drei Wochen! In der Zwischenzeit musste ich mich mit trockenem Brot begnügen, eine kulinarische Notlage, die meine Lebensqualität erheblich beeinträchtigt hat. Ich erwarte umgehend die Lieferung des Toasters, andernfalls sehe ich mich gezwungen, meine Notlage öffentlich zu machen und die Welt vor den Gefahren des ungetoasteten Brotes zu warnen!"

Okay, vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber ihr wisst, was ich meine. Ein bisschen Humor lockert die Stimmung auf und sorgt dafür, dass die Beschwerde nicht einfach nur als Nörgelei abgetan wird. Außerdem macht es doch viel mehr Spaß, so einen Brief zu schreiben, oder?

Die Kunst der höflichen Beschwerde

Trotz aller Theatralik: Ein paar Regeln sollte man beim Beschwerdebrief dennoch beachten. Erstens: Bleibt sachlich. Auch wenn ihr innerlich kocht, versucht, die Fakten nüchtern darzustellen. Zweitens: Bleibt höflich. Auch wenn es schwerfällt. Ein freundlicher Ton öffnet Türen. Drittens: Formuliert klare Forderungen. Was wollt ihr erreichen? Eine Entschädigung? Eine Entschuldigung? Eine kostenlose Lieferung von getoastetem Brot für ein Jahr?

Denkt daran: Der Beschwerdebrief ist ein Kommunikationsmittel. Er soll nicht einfach nur Dampf ablassen, sondern eine Lösung herbeiführen. Und mit ein bisschen Kreativität und Humor kann er das sogar mit Stil tun.

Die Macht des Papier

Ich glaube fest daran, dass der Beschwerdebrief auch in unserer digitalen Welt noch seine Berechtigung hat. Er ist ein Zeichen von Wertschätzung (oder zumindest von Erwartungshaltung). Er zeigt, dass einem die Sache wichtig ist. Und er hat eine gewisse Würde, die einem schnell getippten Kommentar im Internet einfach fehlt.

Also, liebe Freunde, traut euch! Holt den Füller raus, schnappt euch ein schönes Blatt Papier und verfasst euren eigenen kleinen Meisterwerk der Beschwerdekunst. Wer weiß, vielleicht bekommt ihr ja mehr als nur ein "Tut uns leid". Vielleicht bekommt ihr einen Toaster. Oder sogar eine lebenslange Versorgung mit getoastetem Brot. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Und wenn alles nichts hilft? Dann könnt ihr immer noch einen wütenden Tweet absetzen. Aber hey, ihr habt es zumindest mit Stil versucht.

Ich persönlich bevorzuge ja die Variante mit dem persönlich adressierten, handgeschriebenen Brief. Einfach weil er in der heutigen Zeit eine Art "Unverschämtheit" darstellt, mit der kaum noch jemand rechnet. Eine freundliche, aber nachdrückliche Unverschämtheit.

Nehmen wir an, ihr habt in einem Restaurant ein Essen bestellt, das ungenießbar war. Anstatt euch online über das Restaurant auszulassen, schreibt einen Brief. Beschreibt das Erlebnis detailliert, aber humorvoll. Erwähnt die "bemerkenswerte Konsistenz der Kartoffeln" oder den "kreativen Versuch, Fisch in Schuhsohle zu verwandeln". Bedankt euch für die "einzigartige Erfahrung", aber fordert gleichzeitig eine angemessene Entschädigung.

Die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Brief gelesen und ernst genommen wird, ist um ein Vielfaches höher als bei einer Online-Bewertung. Und selbst wenn nicht: Ihr habt zumindest euren Frust auf elegante Weise abgebaut und vielleicht sogar jemanden zum Schmunzeln gebracht.

Denn seien wir ehrlich: Ein bisschen Humor kann auch in der Welt der Beschwerden nicht schaden. Und wer weiß, vielleicht ist euer Beschwerdebrief ja der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Oder zumindest der Beginn einer kostenlosen Mahlzeit.