Schriftliche Erklärung Wovon Sie Bisher Gelebt Haben

Wisst ihr, manchmal sitzt man so da, starrt Löcher in die Luft und fragt sich: "Wovon lebe ich eigentlich?" Nicht im philosophischen Sinne, sondern ganz konkret. Woher kommt das Geld, das Essen, die Miete? Und vor allem: Wie bin ich überhaupt hierhin gekommen, an diesen Punkt, wo ich mich das frage?

Meine Reise begann, wie bei vielen, mit Mamas Kochkünsten. Ehrlich gesagt, bis ich ausgezogen bin, dachte ich, Supermärkte wären reine Deko. Essen wuchs einfach im Kühlschrank. Magie! Dann kam das böse Erwachen: Studenten-WG, Kühlschrank gähnend leer, und der erste Monat Gehalt war schneller weg als ein Teller Spaghetti bei einem hungrigen Studenten.

Also musste Plan B her. Oder C, oder D… Ich jobbte. Und zwar alles, was nicht niet- und nagelfest war. Kellnern? Check. Flyer verteilen im Regen? Doppelcheck. Regale einräumen, die mehr Produkte enthielten, als ich jemals in meinem Leben besitzen würde? Dreifachcheck. Ich erinnere mich an eine Phase, da konnte ich die Barcodes von Tiefkühlpizzen im Schlaf aufsagen. Ich war quasi eine wandelnde Scanner-Kasse.

Einer meiner denkwürdigsten Jobs war als "Menschliches Maskottchen". Stellt euch vor: Hochsommer, 35 Grad, und ich stecke in einem riesigen, pelzigen Bärenkostüm, um für einen neuen Supermarkt zu werben. Ich schwöre, ich habe noch nie in meinem Leben so geschwitzt. Kinder haben mich gehasst (wahrscheinlich, weil ich sie an ihren Teddy erinnert habe, der gerade in der Sauna sitzt), und die Sonne hat mich gebraten. Aber hey, die Bezahlung war gut genug, um meinen Kühlschrank für mindestens eine Woche zu füllen. Und danach wusste ich ganz genau, dass ich niemals, niemals ein Bär werden wollte.

Dann gab es die Zeit, als ich glaubte, ich könnte reich werden mit Online-Poker. Spoiler-Alarm: Ich wurde es nicht. Stattdessen lernte ich eine wertvolle Lektion über Wahrscheinlichkeit und die Kunst, sein Geld zu verspielen. Zum Glück war es nur ein kleiner Betrag, aber genug, um mich demütig zu stimmen und mich zurück an die Uni-Bibliothek zu treiben.

Die Brotlose Kunst (oder doch nicht?)

Nach dem Studium kam dann das große Zittern. Was nun? Ich hatte einen Abschluss in Germanistik. Tolle Wurst, dachte ich. Damit kann man ja bekanntlich die Welt erobern… oder eben Regale einräumen. Aber dann kam ein Glücksfall. Ein kleines, unabhängiges Verlagshaus suchte nach einem Lektor. Und wider Erwarten bekam ich den Job. Plötzlich wurde ich dafür bezahlt, Bücher zu lesen und zu verbessern. Mein Kindheitstraum wurde wahr!

Klar, reich bin ich davon immer noch nicht geworden. Aber ich konnte meine Miete bezahlen und sogar ab und zu ein neues Buch kaufen. Und das war alles, was zählte. Ich entdeckte, dass man auch mit dem, was man liebt, seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Man muss nur kreativ sein und darf nicht aufgeben.

Die Nebenbei-Hustles

Trotzdem, um über die Runden zu kommen, brauchte ich immer noch einen Nebenjob. Und so entdeckte ich meine Leidenschaft für das Bloggen. Anfangs war es nur ein Hobby, ein Ort, um meine Gedanken und Erlebnisse zu teilen. Aber dann kamen die ersten Anfragen für gesponserte Artikel. Und plötzlich verdiente ich Geld damit, über Dinge zu schreiben, die mir Spaß machten. Das war der Wahnsinn!

Und dann war da noch die Zeit, als ich selbstgemachte Marmelade verkauft habe. Ja, richtig gelesen. Ich hatte eine Phase, in der ich von Marmelade besessen war. Ich habe alle möglichen Sorten ausprobiert, von Erdbeer-Basilikum bis Kürbis-Ingwer. Meine Freunde und Familie waren meine Versuchskaninchen. Und dann dachte ich mir: Warum nicht versuchen, das zu verkaufen? Und siehe da, auf dem örtlichen Bauernmarkt rissen mir die Leute die Gläser aus den Händen. Offenbar hatte ich eine Marktlücke gefunden: Marmelade für Hipster.

Also, wovon lebe ich heute? Von einer Mischung aus allem. Von meiner Arbeit als Lektor, von meinem Blog, von meinen Marmeladen-Erinnerungen und von all den verrückten Jobs, die ich in der Vergangenheit gemacht habe. Jede dieser Erfahrungen hat mich geprägt und mir geholfen, herauszufinden, was ich wirklich will. Und das ist mehr wert als jedes Geld der Welt.

Manchmal frage ich mich, was die Zukunft bringt. Werde ich jemals reich und berühmt sein? Wahrscheinlich nicht. Aber das ist auch okay. Solange ich meine Miete bezahlen kann, meine Bücher und meine Marmelade habe, bin ich glücklich. Und vielleicht, nur vielleicht, schreibe ich irgendwann ein Buch über meine ganzen verrückten Erlebnisse. Dann kann ich sagen: "Davon habe ich gelebt!"

Und ihr so? Was sind eure verrücktesten Jobs oder Einnahmequellen? Ich bin gespannt auf eure Geschichten! Vielleicht lerne ich ja noch etwas Neues dazu. Wer weiß, vielleicht werde ich ja demnächst zum professionellen Hundesitter oder zum Influencer für Zimmerpflanzen. Die Möglichkeiten sind endlos!