Traditions In The United Kingdom
Hallo ihr Lieben! Eure reiselustige Bloggerin meldet sich hier mit einem Bericht direkt von der Insel – genauer gesagt, aus dem Vereinigten Königreich. Ich war schon so oft hier, aber jedes Mal entdecke ich neue, faszinierende Traditionen, die mir dieses Land noch näherbringen. Vergesst Klischees von steifen Oberlippen und ständigem Regen – die britische Kultur ist so viel lebendiger, skurriler und liebenswerter, als man denkt! Ich nehme euch mit auf eine kleine Reise durch einige meiner persönlichen Lieblingsbräuche, die ihr unbedingt erleben solltet, wenn ihr das Vereinigte Königreich besucht.
Der Nachmittagstee: Mehr als nur ein Getränk
Beginnen wir mit dem Klassiker: dem Afternoon Tea! Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten High Tea in einem kleinen Tea Room in Bath. Es war einfach magisch. Es ist viel mehr als nur eine Tasse Tee – es ist ein ganzes Ritual. Stell dir vor: Zarte Sandwiches ohne Kruste, frisch gebackene Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade, und eine ganze Pyramide von kleinen, kunstvollen Kuchen. Dazu natürlich eine Kanne duftenden Tees. Earl Grey ist ein Muss, aber es gibt natürlich unzählige andere Sorten zur Auswahl.
Mein Tipp: Sucht euch nicht unbedingt das teuerste Hotel für den Afternoon Tea aus. Oft findet man in kleinen, inhabergeführten Cafés viel authentischere und preiswertere Angebote. Und scheut euch nicht, nach Nachschlag zu fragen – die Briten sind sehr gastfreundlich!
Sonntagsbraten: Ein Fest für die ganze Familie
Der Sunday Roast ist ein weiterer Eckpfeiler der britischen Küche und Kultur. Es ist im Grunde ein großes, herzhaftes Mittagessen, das traditionell am Sonntag nach dem Kirchgang gegessen wird. Und es ist einfach köstlich! Der Star des Essens ist in der Regel ein Braten – meistens Rind, Lamm, Schwein oder Huhn – serviert mit gebratenen Kartoffeln, Yorkshire Puddings (die sind innen weich und außen knusprig!), Gemüse und einer reichhaltigen Soße.
Ich habe meinen ersten Sunday Roast in einem Pub in der Nähe von Oxford gegessen. Die Atmosphäre war so gemütlich und familiär – alle saßen zusammen, lachten und teilten sich das Essen. Es war ein echtes Gemeinschaftserlebnis. Viele Pubs bieten heutzutage auch vegetarische oder vegane Optionen an, also muss niemand darauf verzichten!
Bonfire Night: Ein Spektakel aus Feuer und Licht
Am 5. November wird im Vereinigten Königreich Bonfire Night gefeiert, auch bekannt als Guy Fawkes Night. Dieser Tag erinnert an den gescheiterten Gunpowder Plot von 1605, bei dem Guy Fawkes versuchte, das Parlament in die Luft zu sprengen. Heute wird dieser Tag mit großen Lagerfeuern, Feuerwerken und dem Verbrennen einer Strohpuppe gefeiert, die Guy Fawkes darstellen soll.
Ich war einmal in Lewes, East Sussex, zur Bonfire Night. Lewes ist bekannt für seine besonders spektakulären und traditionellen Feierlichkeiten. Es war unglaublich! Tausende von Menschen säumten die Straßen, während Bonfire Societies mit Fackeln durch die Stadt zogen, begleitet von Trommlern und Pfeifern. Das Feuerwerk war atemberaubend. Ein unvergessliches Erlebnis!
Pantomime: Ein weihnachtliches Vergnügen für Jung und Alt
In der Weihnachtszeit solltet ihr euch unbedingt eine Pantomime ansehen. Es ist eine typisch britische Form des Theaters, die vor allem auf Kinder ausgerichtet ist, aber auch Erwachsene haben ihren Spaß daran. Es ist eine Mischung aus Märchen, Comedy, Musik und Tanz. Die Schauspieler interagieren mit dem Publikum, es wird gebuht und gejubelt, und es gibt immer einen Mann in Frauenkleidern (den "Dame") und einen "Principal Boy", der von einer Frau gespielt wird.
Ich habe eine Pantomime von "Aschenputtel" in London gesehen und war begeistert. Die Kostüme waren bunt und schillernd, die Witze waren urkomisch und die Musik war eingängig. Es war ein perfekter Abend für die ganze Familie!
Morris Dancing: Ein farbenfroher Volkstanz
Morris Dancing ist eine Form des englischen Volkstanzes, die oft mit dem Landleben und traditionellen Festen in Verbindung gebracht wird. Die Tänzer tragen bunte Kostüme, Glocken an den Beinen und tanzen mit Stöcken, Schwertern oder Taschentüchern. Die Musik ist fröhlich und rhythmisch.
Ich habe Morris Dancer auf einem Dorffest in den Cotswolds gesehen. Es war ein wunderbares Schauspiel! Die Tänzer waren voller Energie und Leidenschaft, und die Musik hat mich sofort mitgerissen. Es ist eine tolle Möglichkeit, die britische Kultur hautnah zu erleben.
Pub-Kultur: Mehr als nur ein Bier
Last but not least: die Pub-Kultur! Der Pub ist das Herzstück vieler britischer Gemeinden. Es ist ein Ort, wo man sich trifft, um zu plaudern, zu essen, zu trinken und einfach die Gesellschaft anderer zu genießen. Britische Pubs haben oft eine lange Geschichte und eine einzigartige Atmosphäre.
Ich liebe es, in einem gemütlichen Pub am Kamin zu sitzen, ein Pint Ale zu trinken und mich mit den Einheimischen zu unterhalten. Es ist eine großartige Möglichkeit, in die britische Kultur einzutauchen und mehr über das Leben der Menschen zu erfahren. Viele Pubs bieten auch traditionelle Pub-Spiele wie Darts, Billard oder Cribbage an.
Mein Tipp: Probiert euch durch die verschiedenen Biersorten und lasst euch von den Barkeepern beraten. Sie kennen sich bestens aus und können euch sicher das passende Bier empfehlen.
Weitere erwähnenswerte Traditionen:
- Boxing Day (26. Dezember): Ursprünglich ein Tag, an dem Dienstboten Geschenke erhielten, heute ein Feiertag, an dem viele Menschen Sportveranstaltungen besuchen oder einkaufen gehen.
- Pancake Day (Faschingsdienstag): Ein Tag, an dem traditionell Pfannkuchen gegessen werden, oft mit Zitrone und Zucker.
- May Day (1. Mai): Ein Frühlingsfest, das mit Maibäumen, Tänzen und Spielen gefeiert wird.
- Bank Holidays: Zusätzliche Feiertage, die das ganze Jahr über verteilt sind und oft für verlängerte Wochenenden genutzt werden.
Das Vereinigte Königreich ist ein Land voller faszinierender Traditionen. Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem kleinen Einblick inspirieren, einige davon selbst zu erleben. Es lohnt sich! Also, packt eure Koffer, bucht eure Tickets und taucht ein in die wunderbare Welt der britischen Kultur. Bis bald!
