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Wann Lebte Johann Sebastian Bach


Wann Lebte Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach ist zweifellos einer der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte. Sein Werk beeinflusst Musiker bis heute und seine Kompositionen gehören zum Standardrepertoire vieler Orchester, Chöre und Solisten. Um sein Schaffen und seinen Einfluss besser zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wann er lebte und in welchem historischen Kontext seine Musik entstanden ist.

Lebensdaten und historischer Kontext

Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach, einer Stadt im heutigen Thüringen, geboren. Er starb am 28. Juli 1750 in Leipzig. Diese Lebensdaten verorten Bach in die Epoche des Barock. Das Barockzeitalter in der Musik erstreckte sich etwa von 1600 bis 1750 und war geprägt von komplexen Strukturen, reichen Verzierungen und einem starken Ausdruck von Emotionen.

Um Bachs Lebenszeit besser einzuordnen, hier einige wichtige historische Ereignisse, die in seine Lebensspanne fallen:

  • Der Große Nordische Krieg (1700-1721): Dieser Krieg zwischen Schweden und einer Koalition aus Russland, Dänemark-Norwegen, Sachsen und Polen hatte Auswirkungen auf ganz Nordeuropa, auch wenn Bach selbst nicht direkt involviert war. Die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten dieser Zeit beeinflussten jedoch die Lebensumstände vieler Menschen, auch von Musikern.
  • Der Spanische Erbfolgekrieg (1701-1714): Dieser Krieg um die spanische Thronfolge betraf vor allem Westeuropa, beeinflusste aber die gesamte europäische Politik und Wirtschaft.
  • Die Regierungszeit von Ludwig XIV. in Frankreich (1643-1715): Obwohl Ludwig XIV. bereits vor Bachs Geburt König wurde, prägte seine lange Regierungszeit das Barockzeitalter maßgeblich. Sein Hof in Versailles wurde zum Vorbild für viele andere europäische Fürstenhöfe und beeinflusste Kunst, Architektur und Musik.
  • Die Aufklärung: Die Anfänge der Aufklärung fallen ebenfalls in Bachs Lebenszeit. Obwohl Bach selbst nicht direkt als Aufklärer galt, so spiegeln seine Werke doch den rationalen Geist und die Suche nach Ordnung und Harmonie wider, die für die Aufklärung charakteristisch sind.

Bachs Leben in chronologischer Übersicht

Um Bachs Leben besser zu verstehen, ist es hilfreich, die wichtigsten Stationen seines Lebens chronologisch zu betrachten:

Frühe Jahre (1685-1703): Eisenach und Ohrdruf

Bach stammte aus einer großen Musikerfamilie. Sein Vater, Johann Ambrosius Bach, war Stadtpfeifer in Eisenach und unterrichtete ihn im Violinspiel und in den Grundlagen der Musiktheorie. Nach dem frühen Tod seiner Eltern (seine Mutter starb 1694, sein Vater 1695) kam Bach zu seinem älteren Bruder Johann Christoph nach Ohrdruf. Dort erhielt er weiteren Musikunterricht, insbesondere im Orgelspiel. Bereits in jungen Jahren zeigte Bach außergewöhnliches musikalisches Talent. Anekdoten berichten, dass er heimlich die Notenblätter seines Bruders kopierte, um sich neues Wissen anzueignen.

Arnstadt und Mühlhausen (1703-1708): Erste Anstellungen

Im Jahr 1703 erhielt Bach seine erste Anstellung als Organist in Arnstadt. Allerdings kam es dort zu Konflikten mit dem Kirchenrat, unter anderem wegen seiner eigenwilligen Orgelbegleitung und seiner angeblich zu langen Abwesenheit. 1707 wechselte er als Organist nach Mühlhausen. Dort heiratete er seine Cousine Maria Barbara Bach. Auch in Mühlhausen blieb Bach nicht lange. Seine musikalischen Ambitionen gingen über die Möglichkeiten dieser Stelle hinaus.

Weimar (1708-1717): Hoforganist und Kammermusiker

In Weimar fand Bach eine Anstellung als Hoforganist und später als Kammermusiker am Hofe von Herzog Wilhelm Ernst. Diese Zeit war sehr produktiv für Bach. Er komponierte zahlreiche Orgelwerke, Kantaten und andere Stücke. In Weimar entwickelte er seinen Stil weiter und perfektionierte seine Fähigkeiten als Organist und Komponist. Ein wichtiger Einfluss war die Auseinandersetzung mit der italienischen Musik, insbesondere mit den Werken von Vivaldi. Bach transkribierte und bearbeitete viele italienische Konzerte und eignete sich so neue kompositorische Techniken an.

Köthen (1717-1723): Kapellmeister

Nachdem Bach in Weimar aus Unzufriedenheit um seine Entlassung gebeten und diese mit einer kurzen Haftstrafe "belohnt" bekommen hatte, nahm er 1717 eine Stelle als Kapellmeister am Hofe von Fürst Leopold von Anhalt-Köthen an. Fürst Leopold war selbst ein musikalischer Mensch und schätzte Bachs Können sehr. In Köthen komponierte Bach vor allem Instrumentalmusik, darunter die Brandenburgischen Konzerte, die Suiten für Violoncello solo und die Sonaten und Partiten für Violine solo. Da Fürst Leopold Calvinist war, spielte die Kirchenmusik in Köthen eine untergeordnete Rolle.

Leipzig (1723-1750): Thomaskantor

1723 wurde Bach zum Thomaskantor in Leipzig ernannt. Dies war eine der angesehensten musikalischen Positionen in Deutschland. Als Thomaskantor war Bach für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste in den Leipziger Hauptkirchen (Thomaskirche und Nikolaikirche) verantwortlich. Er unterrichtete außerdem die Schüler des Thomanerchores. Die Leipziger Zeit war von großem Arbeitsaufwand und teilweise auch von Konflikten mit dem Stadtrat geprägt. Trotz der Schwierigkeiten komponierte Bach in Leipzig einige seiner bedeutendsten Werke, darunter die Johannes-Passion, die Matthäus-Passion, die h-Moll-Messe und das Weihnachtsoratorium.

Während seiner Zeit in Leipzig erfuhr Bach auch persönliche Schicksalsschläge. Seine erste Frau, Maria Barbara, starb 1720. 1721 heiratete er Anna Magdalena Wilcke, eine talentierte Sängerin. Aus beiden Ehen gingen zahlreiche Kinder hervor, von denen jedoch nur wenige das Erwachsenenalter erreichten.

Die letzten Jahre (1740-1750): Blindheit und Spätwerk

In seinen letzten Lebensjahren litt Bach an zunehmender Sehschwäche. 1750 wurde er von einem Wanderarzt operiert, was jedoch zu vollständiger Blindheit führte. Trotz seiner körperlichen Beeinträchtigungen komponierte Bach bis zu seinem Tod weiter. Zu seinen Spätwerken gehören die Kunst der Fuge, ein Zyklus von Fugen und Kanons über ein einziges Thema, und das Musikalische Opfer, eine Sammlung von Kompositionen, die auf einem Thema von Friedrich dem Großen basieren. Bach starb am 28. Juli 1750 in Leipzig an den Folgen eines Schlaganfalls. Sein Grab befindet sich in der Thomaskirche in Leipzig.

Bachs Bedeutung und Nachwirkung

Johann Sebastian Bach war zu Lebzeiten zwar als Organist und Komponist hoch angesehen, aber sein Werk wurde erst im 19. Jahrhundert, vor allem durch die Bemühungen von Felix Mendelssohn Bartholdy, wiederentdeckt und gewürdigt. Heute gilt Bach als einer der größten Komponisten aller Zeiten. Sein Einfluss auf die Musik ist immens. Seine Werke werden weltweit aufgeführt, analysiert und studiert. Bachs Musik zeichnet sich durch ihre komplexe Struktur, ihre tiefe Emotionalität und ihre spirituelle Tiefe aus. Er beherrschte alle musikalischen Formen seiner Zeit und schuf Meisterwerke in allen Genres, von der Orgelmusik über die Kammermusik bis hin zur Vokalmusik.

"Ich habe fleißig sein müssen. Wer ebenso fleißig ist, wird es ebenso weit bringen." - Johann Sebastian Bach (zugeschrieben)

Bachs Musik ist mehr als nur ein historisches Dokument. Sie ist lebendig und relevant. Sie spricht Menschen aller Kulturen und Epochen an. Wer Bachs Musik hört, kann etwas von der Schönheit, der Ordnung und der Tiefe des Lebens erfahren.

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