Wann Wurde Das Reichstagsgebäude Gebaut

Hallo und herzlich willkommen in Berlin! Du planst einen Besuch in dieser pulsierenden Stadt und fragst dich vielleicht, wann das imposante Reichstagsgebäude eigentlich gebaut wurde? Keine Sorge, ich führe dich durch die spannende Geschichte dieses ikonischen Bauwerks, das mehr ist als nur ein Gebäude – es ist ein Symbol für Deutschlands wechselvolle Vergangenheit und seine demokratische Zukunft.

Der Reichstag: Ein Denkmal Deutscher Geschichte

Der Reichstag, mit seiner markanten Glaskuppel, ist ein absolutes Muss für jeden Berlin-Besucher. Doch bevor du dich unter die Kuppel begibst und den atemberaubenden Blick über die Stadt genießt, lass uns einen Blick auf die Baugeschichte werfen.

Die Grundsteinlegung und die ersten Jahre (1884-1894)

Die Idee für ein Parlamentsgebäude reifte im Zuge der Reichsgründung 1871 heran. Nach einem langwierigen Wettbewerb erhielt der Frankfurter Architekt Paul Wallot den Zuschlag für seinen Entwurf im Stil der italienischen Hochrenaissance. Die Grundsteinlegung erfolgte schließlich am 9. Juni 1884. Der Bau selbst dauerte ganze zehn Jahre. Am 5. Dezember 1894 wurde das Reichstagsgebäude feierlich eröffnet – in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II., der dem Bau allerdings wenig abgewinnen konnte. Er soll ihn als „Gipfel des schlechten Geschmacks“ bezeichnet haben. Interessant, oder?

Das Gebäude diente fortan als Sitz des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs und später der Weimarer Republik. Es war ein Ort hitziger Debatten und wichtiger politischer Entscheidungen. Stell dir vor, welche bedeutenden Reden hier gehalten wurden und welche Weichen für die Zukunft Deutschlands gestellt wurden!

Die dunkle Zeit: Der Reichstagsbrand und der Zweite Weltkrieg (1933-1945)

Eine der düstersten Episoden in der Geschichte des Reichstags ist zweifellos der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933. Das Feuer, dessen genaue Ursache bis heute umstritten ist, diente den Nationalsozialisten als Vorwand, um Grundrechte außer Kraft zu setzen und ihre Macht zu festigen. Der Reichstag selbst wurde schwer beschädigt und verlor seine Funktion als Parlamentsgebäude. Der Reichstagsbrand markierte einen Wendepunkt in der deutschen Geschichte und leitete die Zeit des Nationalsozialismus ein.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Reichstagsgebäude erneut in Mitleidenschaft gezogen. Es wurde zum Ziel alliierter Bombenangriffe und erlitt erhebliche Schäden. Die Ruine des Reichstags wurde zu einem Symbol für die Zerstörung und das Leid des Krieges.

Geteiltes Deutschland, geteilter Reichstag (1945-1990)

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lag der Reichstag im britischen Sektor von Berlin. Das Gebäude befand sich nun im Niemandsland zwischen Ost- und West-Berlin, direkt an der Berliner Mauer. Obwohl der Reichstag formal noch existierte, war er für lange Zeit ohne wirkliche Bedeutung.

In den 1960er Jahren wurde die Ruine des Reichstags notdürftig gesichert und teilweise renoviert. Allerdings war das Gebäude aufgrund seiner Nähe zur Mauer und der politischen Situation in Berlin nur schwer zugänglich.

Ein besonderes Ereignis war die Verhüllung des Reichstags durch Christo und Jeanne-Claude im Jahr 1995. Die Aktion zog Millionen Besucher an und machte das Gebäude weltweit bekannt. Die Verhüllung war ein symbolträchtiger Akt, der die Wiedervereinigung Deutschlands und die Überwindung der Teilung verdeutlichen sollte.

Die Wiedergeburt des Reichstags: Umbau und neue Funktion (1991-1999)

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Reichstags. Im Juni 1991 beschloss der Deutsche Bundestag, den Reichstag zum Sitz des Deutschen Bundestages zu machen und ihn umfassend umzubauen.

Für den Umbau wurde ein internationaler Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den der britische Architekt Sir Norman Foster gewann. Foster entwickelte ein Konzept, das die historischen Elemente des Gebäudes respektierte und gleichzeitig moderne architektonische Elemente integrierte. Besonders hervorzuheben ist die gläserne Kuppel, die zu einem Wahrzeichen Berlins geworden ist. Sie symbolisiert die Transparenz der Politik und ermöglicht den Besuchern einen Einblick in die Arbeit des Parlaments.

Der Umbau des Reichstags dauerte von 1995 bis 1999. Am 19. April 1999 fand die erste Plenarsitzung des Deutschen Bundestages im renovierten Reichstagsgebäude statt. Seitdem ist der Reichstag wieder das Herzstück der deutschen Politik.

Dein Besuch im Reichstag: Tipps und Informationen

Du möchtest den Reichstag selbst besuchen? Das ist unbedingt empfehlenswert! Hier ein paar Tipps für deinen Besuch:

• Anmeldung: Der Besuch des Reichstags und der Kuppel ist kostenlos, aber eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Du kannst dich online über die Webseite des Deutschen Bundestages anmelden. Plane deinen Besuch rechtzeitig, da die Nachfrage sehr hoch ist.
• Sicherheitskontrollen: Wie an Flughäfen gibt es auch am Reichstag Sicherheitskontrollen. Nimm keine spitzen Gegenstände oder gefährliche Substanzen mit.
• Audioguide: Im Inneren der Kuppel erhältst du einen kostenlosen Audioguide, der dich mit interessanten Informationen über die Geschichte des Reichstags und die Arbeit des Parlaments versorgt.
• Aussicht: Genieße den atemberaubenden Blick über Berlin! Bei gutem Wetter kannst du weit über die Stadtgrenzen hinaussehen.
• Restaurant: Im Dachgartenrestaurant Käfer-Dachgarten-Restaurant kannst du mit einer Reservierung auch etwas essen und trinken und die Aussicht genießen.

Der Reichstag ist mehr als nur ein Gebäude. Er ist ein Zeuge der Geschichte und ein Symbol für Demokratie und Freiheit. Ein Besuch im Reichstag ist eine unvergessliche Erfahrung, die dir einen Einblick in die deutsche Politik und Geschichte gibt.

Ich hoffe, dieser Artikel hat dir geholfen, mehr über die Geschichte des Reichstags zu erfahren. Genieße deinen Besuch in Berlin und lass dich von der Atmosphäre dieser faszinierenden Stadt verzaubern!

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Der Reichstag wurde von 1884 bis 1894 erbaut, erlebte eine bewegte Geschichte, wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nach der Wiedervereinigung Deutschlands von 1995 bis 1999 umfassend umgebaut. Seitdem dient er wieder als Sitz des Deutschen Bundestages.