Was Ist In Einer Freundschaft Wichtig Erörterung

Freundschaft. Ein großes Wort, oder? Wir reden viel darüber. Wir haben "beste Freunde", "enge Freunde", "Bekannte, die Freunde sind"... Puh! Aber was *ist* denn nun wirklich wichtig in einer Freundschaft? Ich meine, so richtig, richtig wichtig? Lasst uns mal ein bisschen spinnen, ja?

Ehrlichkeit? Pfft! (Klingt doof, ist aber so... irgendwie)

Klar, Ehrlichkeit ist super. Sollen wir uns anlügen? Nein! Aber ist es wirklich das allerwichtigste? Mal ehrlich: Wenn meine Freundin mir sagt, mein neues Kleid sieht aus wie ein Sack Kartoffeln, ist das ehrlich... aber auch total unnötig. Und ehrlich gesagt, will ich das auch gar nicht hören! Ein kleines "Hm, interessanter Schnitt!" hätte es auch getan. Freundschaft ist manchmal eben auch ein bisschen diplomatisches Taktieren.

Und was, wenn dein Freund deine Lieblings-CD aus Versehen zerkratzt? Sagst du ihm dann die volle Wahrheit ("Du Idiot! Ich hasse dich! Das war meine Lieblings-CD!!!")? Vermutlich nicht. Du sagst wahrscheinlich eher sowas wie "Ach, halb so wild... pass einfach das nächste Mal besser auf." Eine kleine Lüge der Liebe, quasi.

Unterstützung? Ja, aber...

Unterstützung ist toll. Wenn ich Liebeskummer habe, will ich natürlich, dass meine Freundin mit mir eine ganze Packung Eiscreme verdrückt und sagt, dass mein Ex ein Vollidiot war. Absolut! Aber was, wenn ich mal... sagen wir mal... eine wirklich dumme Entscheidung treffe? Soll meine Freundin mich dann einfach in allem unterstützen? Auch, wenn ich mich gerade in den Ruin stürze? Hoffentlich nicht! Ein bisschen Gegenwind schadet da nicht.

Manchmal braucht man Freunde, die einem sagen: "Hey, das ist vielleicht keine so gute Idee." Auch wenn das unbequem ist. Ehrliche Unterstützung ist eben mehr als nur Ja-Sagen.

Gemeinsame Interessen? Überbewertet!

Okay, ich gebe zu: Es ist cool, wenn man mit seinen Freunden die gleichen Hobbys teilt. Zusammen ins Kino, zum Sport, whatever. Aber braucht man das wirklich? Ich habe Freunde, die lieben Fußball. Ich hasse Fußball. Und trotzdem sind wir super Freunde. Weil... ja, warum eigentlich?

Weil wir uns gegenseitig akzeptieren, so wie wir sind. Ich muss nicht plötzlich Fan von Bayern München werden, nur um mit meinen Freunden mithalten zu können. Und sie müssen nicht plötzlich Ballett tanzen, nur weil ich das toll finde. Respekt für die Eigenheiten des anderen ist viel wichtiger als ein gemeinsames Hobby.

Was ist es denn nun, das wirklich zählt? (Meine ganz persönliche, leicht verrückte Meinung)

Ich glaube, das Geheimnis liegt in etwas viel Simplerem: Akzeptanz und Humor. Kann ich mit meinen Freunden lachen? Kann ich mit ihnen albern sein? Kann ich einfach ich selbst sein, ohne Angst zu haben, verurteilt zu werden? Wenn ja, dann habe ich echte Freunde gefunden.

Es geht darum, dass man sich in der Gegenwart des anderen wohlfühlt. Dass man sich gegenseitig auf die Nerven gehen kann, ohne dass gleich die Welt untergeht. Dass man auch mal schweigen kann, ohne dass es unangenehm wird.

Freundschaft ist wie eine alte Jeans: Sie ist bequem, sie hat ein paar Löcher, aber sie passt einfach perfekt. Und sie wird mit der Zeit nur noch besser (oder zumindest bequemer).

Also, das nächste Mal, wenn du dich fragst, was in einer Freundschaft wirklich wichtig ist, vergiss Ehrlichkeit, Unterstützung und gemeinsame Interessen. Denk stattdessen an das Gefühl, einfach sein zu können. An das Gefühl, geliebt zu werden, mit all deinen Macken und Fehlern. Das, meine Freunde, ist wahre Freundschaft. Oder zumindest meine etwas unkonventionelle Definition davon.

Und jetzt entschuldigt mich, ich muss meine Freundin anrufen. Sie hat mir nämlich gerade eine Nachricht geschickt, dass sie sich ein neues Kleid gekauft hat. Ich bin schon gespannt, wie "interessant" der Schnitt ist...

P.S. Wenn ihr anderer Meinung seid, ist das natürlich auch okay. Wir können ja Freunde bleiben. Auch wenn ihr Fußball mögt.