Wenn Der Kleine Sonnenschein Zum Quälgeist Wird

Ach, der kleine Sonnenschein! So nennen wir sie doch alle, oder? Diese winzigen, zuckersüßen Wesen, die unser Leben angeblich mit Freude erfüllen. Aber mal ehrlich, Leute, sind wir nicht manchmal auch ein bisschen… genervt?

Ja, ich weiß, ich weiß. Eine schreckliche Mutter/Vater/Tante/Onkel/Nachbarin! Aber haltet mich nicht gleich für verrückt. Ich liebe Kinder. Wirklich! Aber es gibt Momente… Momente, in denen der kleine Sonnenschein eher wie ein kleiner Quälgeist wirkt. Und das ist okay!

Wenn aus Zuckerwatte ein Kaktus wird

Denkt nur an das Restaurant. Ihr wollt einen entspannten Abend. Ihr habt euch darauf gefreut, euch mal wieder nett zu unterhalten. Und dann… kommt der kleine Sonnenschein an den Tisch. Plötzlich ist das Besteck ein Schlagzeug. Die Serviette wird zu Konfetti. Und die Unterhaltung? Vergiss es! Du bist jetzt Unterhalter, Spielplatz und Müllabfuhr in Personalunion.

Und ich weiß, was jetzt kommt: "Man muss doch Verständnis haben! Kinder sind eben Kinder!" Stimmt schon. Aber Verständnis heißt nicht, dass ich das Gekreische ignorieren muss, während ich versuche, mein viel zu teures Steak zu essen. Ich bin ja schon froh, wenn das Steak nicht zum Wurfgeschoss mutiert. Danke, kleiner Quälgeist!

Der heilige Mittagsschlaf…oder eben nicht.

Oh, der Mittagsschlaf. Ein magisches Wort! Ein Versprechen von Ruhe und Frieden. Für mich. Nicht unbedingt für den kleinen Sonnenschein. Der Mittagsschlaf ist nämlich der perfekte Zeitpunkt, um zu testen, wie laut man schreien kann. Oder um sämtliche Schubladen auszuräumen. Oder um mit Filzstiften die Wände zu verschönern. Kreativität kennt keine Grenzen, vor allem nicht während des Mittagsschlafs der Eltern.

„Schlaf ist überbewertet,“

scheint die Devise zu sein.

Und wenn der Mittagsschlaf dann endlich vorbei ist (Gott sei Dank!), beginnt das Spiel von vorne. Nur mit mehr Energie. Und mehr Filzstift.

Die Kunst des Trotzens

Kennt ihr das auch? Dieses Gefühl, wenn euer kleiner Sonnenschein plötzlich beschließt, dass er/sie etwas absolut NICHT tun will? Egal was es ist. Anziehen? No way! Zähneputzen? Auf keinen Fall! Ins Bett gehen? Krieg! Plötzlich steht da ein Mini-Diktator, der mit aller Kraft und Lautstärke gegen eure vermeintliche Tyrannei kämpft.

Ich nenne das ja gerne "Die Kunst des Trotzens". Eine sehr spezielle Kunstform, die vor allem eins erfordert: Nerven aus Stahl. Und ganz viel Schokolade. Für die Eltern, versteht sich.

Und dann, in all diesem Chaos, in all dieser Überforderung, in all diesem leisen Wahnsinn… dann lächelt der kleine Quälgeist dich an. Mit diesem unschuldigen, zuckersüßen Lächeln. Und du bist sofort wieder versöhnt. Zumindest für die nächsten fünf Minuten. Dann geht das Spiel von vorne los.

Denn seien wir ehrlich: Auch wenn der kleine Sonnenschein manchmal zum kleinen Quälgeist mutiert, würden wir ihn/sie doch um nichts in der Welt eintauschen. Oder vielleicht doch? Nur kurz, ganz kurz…

Also, liebe Eltern, lasst uns ehrlich sein. Lasst uns über die kleinen Monster lachen, die wir so lieben. Lasst uns zugeben, dass es manchmal anstrengend ist. Und lasst uns gegenseitig Mut zusprechen. Denn am Ende des Tages sind sie eben doch unsere kleinen Sonnenscheine. Meistens. Manchmal. Irgendwie.