Wer Suchet Der Findet Wer Drauftritt Verschwindet

Kennen Sie das Gefühl, wenn man etwas sucht und sucht und sucht, und dann – *bingo!* – da ist es? Oder, noch schlimmer, wenn man gedankenverloren vor sich hin döst und plötzlich…ups!…ist etwas verschwunden? Tja, dafür gibt es ein schönes deutsches Sprichwort: „Wer suchet, der findet. Wer drauftritt, verschwindet.“ Das klingt erstmal nach einer Zauberformel aus einem alten Märchen, oder?
Der Schatzsucher in uns allen
„Wer suchet, der findet“ – das ist die pure Motivation. Denken Sie an die letzte Schlüsseljagd. Die Panik! Das Durchwühlen von Taschen, Schubladen, unter Sofakissen. Aber dann – endlich! – der glänzende Schlüssel, der uns vor dem Zuspätkommen rettet. Oder vielleicht erinnern Sie sich an Ihre Kindheit, an die fieberhafte Suche nach Ostereiern im Garten. Die Freude, wenn man eines der bunten Dinger entdeckte, war unbezahlbar. Das Sprichwort beschreibt genau dieses Gefühl: Die Beharrlichkeit zahlt sich aus. Egal, ob es sich um einen verlorenen Ohrring, die perfekte Zutat für ein Rezept oder sogar die Liebe des Lebens handelt – die Suche lohnt sich.
Aber was ist mit dem „Wer drauftritt, verschwindet“ Teil? Hier wird es etwas…mysteriöser. Stellen Sie sich vor, Sie sind im Wald spazieren. Achtsam bewundern Sie die Schönheit der Natur, bis… *platsch!* Ihr Fuß versinkt in einem unerwarteten Matschloch. Oder Sie stolpern über eine unsichtbare Wurzel. Kurz gesagt, die unaufmerksame Reise endet nicht selten im Chaos. Aber im übertragenen Sinne bedeutet es noch viel mehr.
Die kleinen Stolperfallen des Lebens
Manchmal sind es die kleinen, unscheinbaren Dinge, die uns aus der Bahn werfen. Eine unbedachte Bemerkung im falschen Moment, eine verpasste Gelegenheit, weil wir nicht aufmerksam genug waren. Die Metapher des „Drauftretens“ ist hier unglaublich treffend. Sie erinnert uns daran, dass wir achtsam sein müssen, sowohl mit uns selbst als auch mit unserer Umgebung. Die Welt ist voller kleiner Stolperfallen, die darauf warten, dass wir unaufmerksam sind.
Denken Sie an den gestressten Koch, der im Eifer des Gefechts das Salz mit dem Zucker verwechselt. *Zack!* Das ganze Gericht ruiniert. Oder der vergessliche Student, der im entscheidenden Moment den Namen des berühmten Philosophen vergisst. *Puff!* Note im Eimer. Es sind die kleinen, unbedachten Momente, in denen etwas „verschwindet“ – sei es die Chance, ein leckeres Essen zu zaubern, eine gute Note zu bekommen oder einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Das Sprichwort lehrt uns also eine wichtige Lektion: Wir sollten nicht nur aktiv nach dem suchen, was wir wollen, sondern auch aufmerksam sein, um nicht das zu verlieren, was wir bereits haben. Es geht um das Gleichgewicht zwischen Aktion und Kontemplation, zwischen dem Vorwärtsgehen und dem Innehalten.
Die Magie der Achtsamkeit
Vielleicht ist das Sprichwort aber auch eine Erinnerung daran, dass nicht alles kontrollierbar ist. Manchmal „verschwinden“ Dinge einfach, egal wie sehr wir uns bemühen, sie festzuhalten. Ein geliebtes Haustier, ein Job, den wir geliebt haben, eine Freundschaft, die zerbrochen ist. Das „Wer drauftritt, verschwindet“ kann auch eine Aufforderung sein, das Unvermeidliche zu akzeptieren und loszulassen. Denn manchmal ist es gerade das Loslassen, das uns Platz für Neues schafft.
„Wer suchet, der findet. Wer drauftritt, verschwindet.“ ist also mehr als nur ein witziges Sprichwort. Es ist eine kleine Lebensweisheit, verpackt in eine eingängige Phrase.
Es erinnert uns daran, dass das Leben eine ständige Suche ist, eine Achterbahnfahrt zwischen Erfolg und Misserfolg, zwischen Freude und Verlust. Und vielleicht ist es gerade diese Kombination, die das Leben so spannend macht. Also, suchen wir weiter nach den kleinen und großen Schätzen, die das Leben zu bieten hat, aber achten wir auch darauf, wo wir hintreten. Wer weiß, vielleicht liegt der nächste Schatz ja direkt vor unseren Füßen – und wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht versehentlich darauf treten!
Beim nächsten Mal, wenn Sie also etwas suchen und finden (oder etwas verlieren, weil Sie unaufmerksam waren), denken Sie an dieses kleine, weise Sprichwort. Es wird Ihnen vielleicht ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Sie daran erinnern, dass das Leben eine wunderbare, manchmal auch etwas chaotische, Suche ist.
Viel Glück bei Ihrer nächsten Schatzsuche – und passen Sie auf, wo Sie hintreten!

















