Wie Lange Braucht Man Für Ein 1000 Teile Puzzle

Okay, Freunde der gepflegten Freizeitbeschäftigung. Wir müssen reden. Es geht um 1000-Teile-Puzzles. Und wie lange man dafür braucht. Spoiler: Es ist länger, als ihr denkt.
Ich sehe sie schon vor mir. Die strahlenden Gesichter. "Ein Wochenende! Das schaffe ich locker!" Tja. Ich sag's mal so: Respekt, wenn das wirklich so ist. Aber die Realität sieht oft anders aus.
Denken wir realistisch. Ein Wochenende hat zwei Tage. Sagen wir, ihr puzzelt jeweils 8 Stunden (was schon sportlich ist, wer bitte puzzelt 8 Stunden AM STÜCK?!). Das sind 16 Stunden insgesamt. Reicht das?
Hahaha. Nein.
Die Unbeliebte Wahrheit
Meine (zugegebenermaßen unpopuläre) Meinung: Ein 1000-Teile-Puzzle braucht eher 20-40 Stunden. MINDESTENS. Und das ist noch optimistisch.
Warum? Weil es eben nicht nur ums stumpfe Zusammensetzen geht. Es ist ein Prozess. Ein emotionaler. Ein zermürbender. Ein – nun ja – Puzzle-Prozess.
Phase 1: Die Euphorie. "Juhu, ein neues Puzzle! Das wird entspannend!" (Dauert ca. 5 Minuten).
Phase 2: Die Sortierorgie. Der Berg an Teilen wird begutachtet. Ränder werden aussortiert (wenn man Glück hat und die überhaupt klar erkennbar sind). Farben werden grob getrennt. Und dann kommt der Moment, in dem man feststellt, dass 90% der Teile irgendwie braun sind. Oder blau. Oder grün. (Dauert ca. 2-3 Stunden. Mindestens).
Phase 3: Die Frustration. "Warum passen diese beiden verdammtnochmal nicht zusammen? Die sehen doch IDENTISCH aus!" (Dauert...nun, je nach Frustrationstoleranz unterschiedlich lange. Kann sich über Tage ziehen).
Phase 4: Die Mini-Erfolge. Endlich! Ein zusammenhängendes Stück Himmel! Oder ein Teil von Tante Ernas Katze! Diese kleinen Siege geben Kraft für die nächste Runde der Verzweiflung.
Phase 5: Die Ziellinie (oder auch nicht). Irgendwann – vielleicht nach Wochen, vielleicht nach Monaten – ist es vollbracht. Das Puzzle ist fertig. Oder auch nicht. Vielleicht liegt es auch halbfertig in einer Ecke und staubt vor sich hin. Das ist auch okay.
Der Faktor Bild
Natürlich spielt das Motiv eine riesige Rolle. Ein Puzzle mit vielen unterschiedlichen Farben und klaren Linien? Geht vielleicht schneller. Ein Puzzle mit einem riesigen blauen Himmel oder einer Sandwüste? Viel Spaß. Da braucht man eine Engelsgeduld.
Und dann gibt es ja noch die Puzzles mit diesen *besonderen* Motiven. Ihr wisst schon. Die, bei denen jedes Teil gleich aussieht. Die, die einen in den Wahnsinn treiben. Die, bei denen man sich fragt, ob der Hersteller eigentlich sadistisch veranlagt ist.
"Puzzle sind wie das Leben. Manchmal passen die Teile einfach nicht." – Ein weiser Puzzler
Also, wie lange braucht man nun wirklich? Die Antwort ist: Es kommt drauf an. Auf das Puzzle, auf die Tagesform, auf die Menge an Kaffee (oder Wein) im Blut. Aber plant lieber mehr Zeit ein, als ihr denkt. Sonst endet es in einem Nervenzusammenbruch.
Und hey, vielleicht ist das ja auch der Sinn der Sache. Nicht das fertige Puzzle an sich, sondern der Weg dorthin. Die kleinen Erfolge, die Frustration, die Erkenntnis, dass manche Dinge eben länger dauern.
Oder auch einfach nur die Freude, wenn man endlich das letzte Teil gefunden hat. Und feststellt, dass es das falsche ist. (Ja, das passiert auch).
Vergesst nicht: Es ist ein Spiel! Und Spiele sollen Spaß machen. Auch wenn es manchmal schwerfällt, das zu glauben, wenn man stundenlang nach dem passenden Puzzleteil gesucht hat.
In diesem Sinne: Frohes Puzzeln! Und viel Geduld!

















