Wie Werde Ich Scharfschütze Bei Der Bundeswehr

Also, du willst also Scharfschütze bei der Bundeswehr werden? Respekt! Aber mal ehrlich, ist das nicht so ein bisschen wie im Lotto gewinnen? Nur mit mehr Liegestützen und weniger Geld? Ich meine ja nur…
Klar, der Gedanke ist cool. Du, allein, im Tarnanzug, irgendwo im Wald, mit einem Gewehr, das teurer ist als mein Auto. Klingt nach dem ultimativen Abenteuer, oder? Aber lass uns mal ehrlich sein. Die Realität sieht wahrscheinlich ein bisschen anders aus.
Zuallererst: Du musst zur Bundeswehr. Das ist ja mal klar. Und dann musst du dich qualifizieren. Und zwar richtig qualifizieren. Es reicht nicht, einmal eine Zielscheibe getroffen zu haben. Da brauchst du schon mehr. Viel mehr. Denk an tägliches Training, an endlose Märsche mit Gepäck, an Schlafentzug und an Ausbilder, die dir mit Vorliebe in der unangenehmsten Situation auf die Nerven gehen. Und dann kommt erst der eigentliche Scharfschützenlehrgang.
Die Grundausbildung: Der Anfang vom Ende (oder der Anfang vom Anfang?)
Die Grundausbildung. Ein Alptraum für manche, eine prägende Erfahrung für andere. Oder einfach nur ein notwendiges Übel. Ich sag mal so: Ich habe Leute gesehen, die haben in der Grundausbildung mehr geweint als bei ihrem Lieblingsfilm. Und ich habe Leute gesehen, die haben es geliebt. Ich gehöre vermutlich zu keiner dieser Kategorien. Ich fand es… anstrengend. Aber irgendwie auch lustig. Jedenfalls im Nachhinein.
Und mal ganz ehrlich: Die ganzen Regeln! Nicht rennen im Gebäude! Stiefel müssen glänzen! Das Bett muss aussehen, als hätte ein Roboter es gebaut! Warum?! Es ist doch nur ein Bett! Aber egal. Augen zu und durch. Und immer schön "Jawohl, Herr/Frau Ausbilder!" sagen. Auch wenn du innerlich "Niemals!" denkst.
Der Weg zum Scharfschützen: Mehr als nur Zielen
Aber zurück zum Scharfschützen. Du denkst jetzt vielleicht: "Ich bin ein guter Schütze, ich treffe alles!" Gut für dich! Aber das ist nur ein winziger Teil des Ganzen. Du musst auch ein Meister der Tarnung sein. Du musst dich unauffällig bewegen können. Du musst dich stundenlang an einem Ort verstecken können, ohne dich zu kratzen oder zu niesen. Und du musst verdammt gut im Beobachten sein. Du musst Details erkennen, die andere übersehen. Du musst ein wandelndes Lexikon über Flora und Fauna sein. Du musst wissen, welcher Vogel wann zwitschert und welches Tier welche Spuren hinterlässt. Und du musst das alles unter Stress abrufen können.
Und dann ist da noch die mentale Stärke. Du musst mit dem Druck umgehen können. Du musst Entscheidungen treffen, die Leben verändern können. Du musst ruhig bleiben, wenn um dich herum die Hölle losbricht. Und du musst damit leben können, wenn etwas schief geht.
Ausrüstung: Spielzeug für Erwachsene (aber ohne Spaß)
Kommen wir zur Ausrüstung. Das Gewehr. Das Scharfschützengewehr. Das Ding ist nicht nur teuer, es ist auch kompliziert. Du musst es in- und auswendig kennen. Du musst es pflegen und warten können. Du musst es zerlegen und wieder zusammensetzen können, und zwar im Schlaf. Und dann ist da noch die Optik. Und die Munition. Und der Tarnanzug. Und das Funkgerät. Und das Fernglas. Und das Messer. Und und und… Du bist eher ein wandelndes Waffenarsenal als ein Mensch.
Und vergiss nicht die Berechnungen! Windgeschwindigkeit, Luftdruck, Entfernung… Du musst ein wandelnder Taschenrechner sein. Und du musst all diese Variablen in Sekundenschnelle berücksichtigen können. Sonst wird das nix mit dem präzisen Schuss.
Teamwork: Auch Scharfschützen sind nicht allein
Unbeliebte Meinung: Auch wenn du als Scharfschütze oft allein unterwegs bist, bist du trotzdem ein Teil eines Teams. Du hast einen Beobachter, der dir hilft, Ziele zu identifizieren und zu beurteilen. Du hast eine Führungskraft, die dir Befehle erteilt. Und du hast Kameraden, auf die du dich verlassen können musst. Du bist also kein einsamer Wolf, sondern ein wichtiges Zahnrad in einer großen Maschine.
Und mal ganz ehrlich: Wer will schon ganz allein im Wald sitzen? Es ist doch viel schöner, sich abends mit den Kameraden am Lagerfeuer zu unterhalten und über die blödesten Erlebnisse des Tages zu lachen. Oder? Okay, vielleicht ist das meine persönliche Meinung. Aber ich stehe dazu!
Also, nochmal: Du willst Scharfschütze bei der Bundeswehr werden? Dann bereite dich auf eine harte Zeit vor. Aber wenn du durchhältst, wirst du vielleicht eines Tages im Wald sitzen, mit einem Gewehr, das teurer ist als mein Auto, und denken: "Das war es wert!" Oder du denkst: "Was zum Teufel habe ich mir dabei gedacht?!" Aber dann ist es ja schon zu spät, oder?
Viel Glück!

















