Wieviel Geld Zur Hochzeit Schenken Als Trauzeuge

Also, lass uns ehrlich sein. Trauzeuge sein ist *teuer*. Man plant Junggesellenabschiede, hält Reden, tröstet nervöse Bräute (oder Bräutigame!) und generell ist man die rechte Hand des Brautpaares. Und dann kommt noch die Frage: Wieviel Geld schenkt man als Trauzeuge zur Hochzeit?

Die "Faustregel" und ihr Problem

Es gibt diese ominöse Faustregel. Irgendwas mit, mindestens so viel, wie das Essen kostet. Oder ein Vielfaches davon, weil man ja Trauzeuge ist. Papperlapapp! Mal ehrlich, wer weiß denn bitte, was das Essen pro Kopf kostet? Und will man das wirklich wissen?

Ich finde, diese "Faustregel" ist totaler Quatsch. Sie ignoriert komplett die individuelle Situation. Hat man gerade ein neues Auto gekauft? Studiert man noch und jobbt nebenbei? Hat man fünf Kinder zu ernähren? Die Antwort auf die Frage "wieviel Geld zur Hochzeit schenken" hängt von SO vielen Faktoren ab!

Mein (unpopulärer) Vorschlag

Hier kommt meine – Achtung, umstritten – Meinung: Schenkt, was ihr euch leisten könnt UND womit ihr euch wohlfühlt. Punkt. Ende der Diskussion.

Ist das frech? Vielleicht. Aber ist es nicht viel schlimmer, sich für ein Geschenk zu verschulden oder sich unwohl zu fühlen, weil man sich total verausgabt hat? Die Hochzeit soll ein freudiger Anlass sein, nicht der Beginn finanzieller Sorgen.

Denkt mal drüber nach: Das Brautpaar hat euch als Trauzeugen ausgewählt, weil es euch mag. Weil ihr eine wichtige Person in ihrem Leben seid. Sie wollen eure Anwesenheit, eure Unterstützung, eure Liebe. Nicht euren Kontostand.

Alternativen zum Geldsack

Okay, okay, ganz ohne Geldgeschenk geht es vielleicht doch nicht. Aber es muss ja nicht gleich ein Monatsgehalt sein. Hier ein paar Ideen:

Ein persönliches Geschenk: Etwas Selbstgemachtes, ein Gutschein für einen gemeinsamen Ausflug, ein Fotoalbum mit Erinnerungen.
Ein Gemeinschaftsgeschenk: Tut euch mit anderen Gästen zusammen und schenkt etwas Größeres, was das Brautpaar sich wirklich wünscht.
Zeit schenken: Bietet eure Hilfe bei der Organisation an, babysittet die Kinder, fahrt zum Flughafen. Zeit ist oft wertvoller als Geld.
Eine coole Aktivität: Schenkt einen Kochkurs, einen Tanzkurs, eine Weinprobe. Erlebnisse bleiben in Erinnerung.

Und hey, ein schön gestalteter Brief mit ein paar lieben Worten ist auch Gold wert!

Die Sache mit den Erwartungen

Klar, es gibt Erwartungen. Tanten, die tuscheln. Freunde, die prahlen. Lasst euch davon nicht verrückt machen! Bleibt euch treu und schenkt mit einem guten Gefühl.

Wenn ihr euch unsicher seid, sprecht mit dem Brautpaar. Fragt, was sie sich wünschen. Oder fragt andere Trauzeugen, was sie geplant haben (aber lasst euch nicht übertrumpfen!).

Am Ende zählt, dass euer Geschenk von Herzen kommt. Und dass ihr mit dem Brautpaar einen unvergesslichen Tag feiert. Das ist unbezahlbar. Wirklich.

Also, entspannt euch. Atmet tief durch. Und überlegt euch, womit ihr dem Brautpaar eine Freude machen könnt, ohne euch selbst in den Ruin zu treiben. Denn mal ehrlich, wer will schon einen armen Trauzeugen auf seiner Hochzeit? Niemand.