Wieviel Watt Sollte Man Beim Belastungs Ekg Schaffen

Okay, Hand aufs Herz: Wer von uns hat sich nicht schon mal gefragt, während er auf diesem fiesen Ergometer beim Arzt strampelt, ob er gerade total versagt oder doch eigentlich ganz gut dabei ist? Die Rede ist natürlich vom Belastungs-EKG, dieser sportlichen Visite, bei der wir nicht nur unsere Fitness, sondern gefühlt auch unser komplettes Ego zur Schau stellen.

Watt'n Zirkus beim Arzt

Die Frage aller Fragen, die einem dabei durch den Kopf schiesst: "Wieviel Watt sollte man denn eigentlich schaffen?" Ist das ein Wettkampf mit dem unsichtbaren Gegner, der einem innerlich zuruft: "Mehr, mehr, MEHR!"? Oder geht es einfach nur darum, nicht gleich vom Sattel zu fallen, bevor die Schwester überhaupt das Blutdruckmessgerät angelegt hat?

Die Wahrheit ist, wie so oft, irgendwo dazwischen. Es gibt nicht DIE eine magische Watt-Zahl, die dich automatisch zum sportlichen Überflieger oder zur Couchpotato stempelt. Es ist komplizierter – und zum Glück auch ein bisschen beruhigender – als das.

Stell dir vor, du bist bei einer spontanen Karaoke-Session. Manche brüllen schon nach dem ersten Ton ins Mikrofon, andere brauchen erst drei Tequila, um sich zu trauen. Und dann gibt es noch die, die zwar leise singen, aber jeden Ton perfekt treffen. So ähnlich ist das auch beim Belastungs-EKG.

Alter, Geschlecht, und andere Gemeinheiten

Dein Alter spielt eine Rolle. Klar, mit 20 Jahren hat man in der Regel mehr Power in den Beinen als mit 60. Dein Geschlecht ebenso. Frauen sind in den meisten Fällen anders gebaut als Männer (Überraschung!), was sich auch auf die Leistungsfähigkeit auswirkt.

Und dann gibt es noch die fiesen kleinen Variablen wie dein Trainingszustand. Warst du in letzter Zeit eher mit Marathonlaufen oder mit Netflix beschäftigt? Auch das macht einen Unterschied. Sogar dein Gewicht hat einen Einfluss. Je mehr du wiegst, desto mehr musst du ja auch bewegen. Ist doch logisch, oder?

Ärzte benutzen deshalb Tabellen und Formeln, die all diese Faktoren berücksichtigen, um deine Leistung einzuordnen. Es geht nicht darum, einen neuen Weltrekord aufzustellen, sondern darum, zu sehen, wie dein Herz unter Belastung arbeitet.

"Das Ziel ist nicht, der Beste zu sein, sondern herauszufinden, wie gut dein Herz funktioniert," erklärt Dr. Müller, ein Kardiologe mit einem ausgeprägten Sinn für Humor. "Und ob es vielleicht mal wieder Zeit für eine Runde Sport wäre."

Die Psychologie des Ergometers

Aber mal ehrlich, ein bisschen Ehrgeiz ist doch erlaubt, oder? Man will ja schliesslich zeigen, dass man noch fit ist. Dass man die Treppe nicht nur hochgekommen ist, weil man unbedingt noch die letzte Tafel Schokolade wollte.

Ich erinnere mich an meinen letzten Belastungs-EKG. Ich war fest entschlossen, es allen zu zeigen. Ich würde die Watt-Zahl in die Höhe treiben, bis die Schwester nervös wurde und mir einen Beruhigungstee anbot. Die Realität sah dann doch etwas anders aus. Irgendwann fühlten sich meine Beine an wie Pudding, meine Lunge brannte und ich fragte mich, ob ich jemals wieder normal atmen würde.

Und wisst ihr was? Das war völlig okay. Denn der Arzt sagte mir, dass mein Herz gesund ist und dass ich ruhig noch ein bisschen mehr Sport machen kann. Mission erfüllt, würde ich sagen.

Also, was ist jetzt mit den Watt?

Konkrete Zahlen sind schwierig zu nennen, weil es eben so viele individuelle Unterschiede gibt. Aber als grobe Orientierung: Ein gesunder, durchschnittlich trainierter Mann zwischen 30 und 40 Jahren sollte beim Belastungs-EKG etwa 200-300 Watt schaffen können. Bei Frauen liegt der Wert etwas niedriger. Aber das ist wirklich nur ein Richtwert! Lass dich nicht entmutigen, wenn du darunter liegst. Hauptsache, du gibst dein Bestes.

Und das Wichtigste: Hör auf deinen Körper! Wenn du Schmerzen hast oder dich unwohl fühlst, sag es dem Arzt. Es geht nicht um Heldentum, sondern um deine Gesundheit.

Also, das nächste Mal, wenn du auf diesem Ergometer sitzt und dir den Schweiss von der Stirn wischst, denk daran: Es geht nicht um die absolute Watt-Zahl. Es geht darum, dass du dich bewegst, dass du auf deinen Körper achtest und dass du vielleicht sogar ein bisschen Spass dabei hast. (Okay, vielleicht nicht SO viel Spass, aber immerhin.)

Und wer weiss, vielleicht entdeckst du ja sogar deine Liebe zum Radfahren. Oder zumindest die Erkenntnis, dass Treppensteigen doch gar nicht so schlimm ist.

In diesem Sinne: Auf die Pedale, fertig, los – und vor allem: Bleib gesund!