Woran Merkt Man Das Kaninchen Geschlechtsreif Sind
Na, hast du auch so einen kleinen Wirbelwind zu Hause, der mit Knopfaugen die Welt erkundet? Kaninchen sind ja wirklich zauberhafte Haustiere. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, da werden aus den kleinen Hopplern kleine Racker mit ganz eigenen Interessen. Die Rede ist natürlich von der Geschlechtsreife. Aber woran genau erkennst du, dass dein Kaninchen erwachsen wird und plötzlich ganz andere Dinge im Kopf hat?
Die Pubertät bei Kaninchen: Ein tierisches Teenie-Drama
Vergiss alles, was du über die Pubertät bei Menschen gelernt hast. Okay, ein paar Parallelen gibt es vielleicht, aber Kaninchen machen das Ganze auf ihre ganz eigene, hoppelnde Art. Stell dir vor, dein sonst so friedlicher Mümmelmann fängt plötzlich an, sein Revier zu markieren. Ja, richtig gehört! Das kleine Fellknäuel pieselt hier und da, um klarzustellen: "Das ist MEIN Bereich!" Das ist ein ziemlich deutliches Zeichen, dass die Hormone verrückt spielen.
Besonders bei Rammlern (männlichen Kaninchen) äußert sich die Geschlechtsreife oft durch dieses Verhalten. Sie werden nicht nur territorialer, sondern auch aktiver und – sagen wir mal – aufdringlicher. Sie umkreisen deine Füße, versuchen, dich zu besteigen (keine Sorge, das ist normal!) und zeigen überhaupt ein gesteigertes Interesse an allem, was sich bewegt – und manchmal auch an Dingen, die sich nicht bewegen. Ein bisschen wie ein übermütiger Teenager, der seine neu entdeckte Männlichkeit auslebt.
Die Damen werden divenhaft
Auch bei den Häsinnen (weiblichen Kaninchen) gibt es verräterische Anzeichen. Sie können zickiger werden, ihre Käfigeinrichtung umdekorieren (also alles zerlegen, was nicht niet- und nagelfest ist) und sich generell unberechenbarer verhalten. Manchmal bauen sie sogar ein Nest, obwohl kein Rammler in Sicht ist. Das ist quasi ein Probelauf für den Ernstfall und ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Hormone Purzelbäume schlagen.
Ein weiteres Indiz ist das "Scheinträchtigkeitsverhalten". Häsinnen rupfen sich dabei Fell vom Bauch und bauen damit ein Nest. Das sieht zwar herzzerreißend aus, ist aber meistens harmlos und geht von alleine wieder vorbei. Trotzdem solltest du in dieser Zeit besonders aufmerksam sein und deiner Häsin viel Zuwendung geben.
Die körperlichen Veränderungen: Klein, aber fein
Neben den Verhaltensänderungen gibt es auch einige körperliche Anzeichen, die auf die Geschlechtsreife hindeuten. Bei Rammlern werden die Hoden deutlicher sichtbar, besonders wenn sie "einsatzbereit" sind. Bei Häsinnen ist es schwieriger, rein äußerlich etwas zu erkennen, aber achte auf ihr allgemeines Verhalten und die bereits erwähnten Nestbauaktivitäten.
Generell kann man sagen, dass Kaninchen zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat geschlechtsreif werden. Die genaue Zeit hängt aber von der Rasse und den individuellen Umständen ab. Zwergkaninchen sind oft früher dran als größere Rassen.
Was tun, wenn's soweit ist?
Wenn du bemerkst, dass dein Kaninchen geschlechtsreif wird, ist es wichtig, richtig zu reagieren. Das Wichtigste ist die Kastration oder Sterilisation. Das hat nicht nur den Vorteil, dass du unkontrollierten Nachwuchs verhinderst, sondern auch positive Auswirkungen auf das Verhalten und die Gesundheit deines Kaninchens.
Kastrierte Rammler sind in der Regel ruhiger, weniger aggressiv und markieren seltener ihr Revier. Sterilisierte Häsinnen haben ein geringeres Risiko für Gebärmutterkrebs und andere Erkrankungen. Außerdem können kastrierte oder sterilisierte Kaninchen oft besser mit Artgenossen vergesellschaftet werden.
Ein wichtiger Hinweis: Sprich unbedingt mit deinem Tierarzt über die Vor- und Nachteile der Kastration oder Sterilisation und lasse dich umfassend beraten.
Abgesehen davon ist es wichtig, deinem Kaninchen in dieser Phase viel Liebe und Geduld zu schenken. Auch wenn das Verhalten manchmal nervig sein kann, solltest du bedenken, dass es sich um eine natürliche Entwicklung handelt. Sorge für ausreichend Beschäftigung und Abwechslung, damit dein Kaninchen seine Energie abbauen kann. Und denk daran: Auch die wildesten Teenager werden irgendwann wieder ruhiger und kuscheliger!
Und wer weiß, vielleicht entdeckst du ja auch ganz neue Seiten an deinem kleinen Liebling. Die Pubertät ist schließlich auch eine Zeit der Veränderung und Entwicklung – nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere tierischen Freunde.
