free web hit counter

Zusammenfassung Der Besuch Der Alten Dame


Zusammenfassung Der Besuch Der Alten Dame

Hallo, liebe Reisefreunde! Euer neugieriger Reisereporter ist wieder da, mit einer Geschichte, die mich tief berührt und nachhaltig beeindruckt hat. Ich war in der Schweiz, genauer gesagt, in der kleinen, fiktiven Stadt Güllen. Und was ich dort erlebt habe, war alles andere als ein gewöhnlicher Touristenausflug. Es war vielmehr eine Konfrontation mit den dunklen Seiten der menschlichen Natur, verpackt in die Form eines Theaterstücks, das mich bis ins Mark erschüttert hat: "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt.

Ein Besuch in Güllen – Eine Stadt am Abgrund

Güllen, so stellt es Dürrenmatt dar, ist eine heruntergekommene Stadt. Die Fabriken sind geschlossen, die Arbeitslosigkeit grassiert, und die Menschen leben in Armut und Hoffnungslosigkeit. Als ich "Güllen" betrat (sprich: das Stadttheater, in dem das Stück aufgeführt wurde), spürte ich diese Atmosphäre förmlich. Die Bühne war bewusst trist gestaltet, die Kostüme der Schauspieler wirkten abgenutzt und farblos. Es war ein Ort, der dringend Hilfe brauchte, ein Ort, an dem die Menschen verzweifelt nach einem Ausweg suchten. Und dieser Ausweg schien in Form einer alten Dame zu kommen: Claire Zachanassian.

Claire Zachanassian – Die Rache einer Milliardärin

Claire Zachanassian, einst Klara Wäscher, ist in Güllen aufgewachsen, wurde aber als junge Frau von ihrem Geliebten, Alfred Ill, verlassen und von der Stadt verstoßen. Nun kehrt sie als steinreiche Witwe zurück, um der Stadt ein Angebot zu machen, das auf den ersten Blick unglaublich großzügig erscheint: Sie bietet der Stadt eine Milliarde Schweizer Franken, verteilt auf die Stadtkasse und die einzelnen Bürger. Doch dieser scheinbare Segen hat einen hohen Preis. Claire Zachanassian fordert im Gegenzug für ihr Geld Alfred Ills Tod. Sie will Gerechtigkeit, oder besser gesagt, Rache für das Unrecht, das ihr vor langer Zeit widerfahren ist. "Ich gebe euch eine Milliarde und kaufe mir dafür die Gerechtigkeit.", sind ihre unvergesslichen Worte, die mir noch immer im Ohr klingen.

Zunächst sind die Güllener entsetzt über Claires Forderung. Sie beteuern ihre Moral und ihre Menschlichkeit. Doch schon bald beginnt sich die Stimmung zu wandeln. Die Menschen beginnen, auf Kredit einzukaufen, sie kaufen neue Schuhe, neue Autos, neue Häuser. Sie leben, als hätten sie das Geld bereits in der Tasche. Und je mehr sie konsumieren, desto mehr rechtfertigen sie Claires Forderung innerlich. Die Versuchung des Geldes erweist sich als stärker als ihre Moral.

Alfred Ill – Vom beliebten Bürger zum Gejagten

Alfred Ill, der einst ein angesehener Bürger war, wird plötzlich zum Gejagten. Er spürt, wie sich die Stimmung gegen ihn wendet. Seine Freunde meiden ihn, seine Familie behandelt ihn distanziert, und die ganze Stadt blickt ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Begehrlichkeit an. Er versucht, die Stadt zu verlassen, aber niemand hilft ihm. Er ist gefangen in Güllen, gefangen in einem Netz aus Habgier und Moralverfall. "Ich bin verloren," hörte ich ihn auf der Bühne sagen, und diese Worte hallten in mir wider. Ich fühlte mit ihm, mit seiner Verzweiflung und seiner Angst.

Ill sucht Rat und Hilfe beim Bürgermeister, beim Pfarrer und beim Lehrer, aber keiner ist bereit, ihm wirklich zu helfen. Sie alle sind von der Aussicht auf das Geld geblendet. Sie alle sind bereit, Ill zu opfern, um ihren eigenen Wohlstand zu sichern. Dieser Verrat an der Menschlichkeit war für mich der schockierendste Aspekt des Stücks.

Die Inszenierung des Theaters war grandios. Die Schauspieler verkörperten ihre Rollen mit einer solchen Intensität, dass ich mich fühlte, als wäre ich mitten im Geschehen. Die Mimik, die Gestik, die Dialoge – alles war perfekt aufeinander abgestimmt und trug dazu bei, die düstere Atmosphäre von Güllen zu vermitteln. Besonders beeindruckt hat mich die Darstellung von Claire Zachanassian. Die Schauspielerin verkörperte sie mit einer kalten, berechnenden Aura, die gleichzeitig faszinierend und erschreckend war. Man spürte förmlich ihre Macht und ihren unstillbaren Durst nach Rache.

Das Urteil – Eine Stadt verkauft ihre Seele

Schließlich wird Alfred Ill von den Güllenern getötet. Die Stadt rechtfertigt ihre Tat mit dem Argument, dass Ill ein Verbrecher sei, der Claire Zachanassian einst Unrecht angetan habe. Doch in Wahrheit ist Ill ein Opfer der Habgier, ein Sündenbock, der geopfert wird, um die Stadt aus ihrer Misere zu befreien. Die Güllener haben ihre Seele verkauft, um in den Genuss des Geldes zu kommen. Und Claire Zachanassian hat ihre Rache bekommen.

Nach Ills Tod zahlt Claire Zachanassian die versprochene Milliarde aus. Güllen ist gerettet, aber zu einem hohen Preis. Die Stadt hat ihre Moral verloren, ihre Menschlichkeit eingebüßt und sich für immer mit dem Blut eines unschuldigen Mannes befleckt. Die Frage, die das Stück aufwirft, ist: Ist Geld wirklich alles wert? Kann man mit Geld alles kaufen, auch die Gerechtigkeit und die menschliche Würde?

Meine Empfehlung für Reisende und Touristen

Liebe Reisefreunde, wenn ihr die Möglichkeit habt, "Der Besuch der alten Dame" im Theater zu sehen, dann nutzt sie unbedingt! Es ist ein Stück, das zum Nachdenken anregt, das einen emotional berührt und das einen noch lange nach dem Ende der Vorstellung beschäftigt. Es ist ein Stück über die dunklen Seiten der menschlichen Natur, über die Macht des Geldes und über die Bedeutung von Moral und Gerechtigkeit. Es ist eine Geschichte, die uns alle betrifft, egal wo wir leben und welche Sprache wir sprechen.

Ich weiß, dass es sich um ein fiktives Drama handelt, aber die Themen, die es behandelt, sind leider allzu real. Habgier, Korruption und der Verlust von Werten sind Probleme, die in vielen Gesellschaften existieren. "Der Besuch der alten Dame" ist ein Spiegel, der uns vor Augen führt, wie schnell wir bereit sind, unsere Prinzipien zu verraten, wenn es um unseren eigenen Vorteil geht.

Denkt daran, wenn ihr auf euren Reisen mit Armut, Ungerechtigkeit oder Korruption konfrontiert werdet. Fragt euch, was ihr tun könnt, um zu helfen. Lasst euch nicht von der Habgier und dem Materialismus blenden. Bewahrt eure Menschlichkeit und eure Moral. Denn am Ende ist es das, was wirklich zählt.

Ich hoffe, meine Eindrücke von meinem Besuch in Güllen (äh, im Theater) haben euch gefallen. Ich wünsche euch viele inspirierende Reisen und unvergessliche Erlebnisse!

ähnliche Beiträge: