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Wann Begann Der 30 Jährige Krieg


Wann Begann Der 30 Jährige Krieg

Hallo liebe Reisefreunde! Euer Globetrotter ist wieder da, und heute nehmen wir euch mit auf eine kleine Zeitreise, zurück in eine Epoche, die Europa nachhaltig veränderte: Den Dreißigjährigen Krieg. Aber keine Angst, wir bleiben nicht in staubigen Geschichtsbüchern hängen. Wir wollen herausfinden, wo und wie dieser gewaltige Konflikt seinen Anfang nahm, und vielleicht sogar ein paar Orte entdecken, an denen die Geschichte noch lebendig ist.

Eine Reise ins Böhmische: Prag und der Prager Fenstersturz

Wenn man die Frage beantworten will: "Wann begann der Dreißigjährige Krieg?", dann führt kein Weg an Prag vorbei. Genauer gesagt, an einem ganz bestimmten Ereignis in Prag: Dem berühmten Prager Fenstersturz von 1618. Ja, richtig gelesen, Fenstersturz. Aber was hat es damit auf sich und warum ist das so wichtig?

Stellt euch vor, es ist das Jahr 1618. Europa ist ein Pulverfass, voll mit religiösen Spannungen. Auf der einen Seite die Katholiken, auf der anderen die Protestanten. Böhmen, das heutige Tschechien, ist ein Königreich, das zwar formal zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehört, aber eine recht tolerante Religionspolitik verfolgt. Kaiser Rudolf II., ein Habsburger, hatte den Protestanten in Böhmen 1609 mit dem Majestätsbrief Religionsfreiheit zugesichert. Aber sein Nachfolger, Kaiser Matthias, war da schon weniger nachsichtig.

Die protestantischen Adligen in Böhmen fühlten sich in ihren Rechten beschnitten. Die katholischen Statthalter des Kaisers, Wilhelm Slavata und Jaroslav Bořita von Martinice, galten als Hardliner, die die protestantische Religionsausübung behinderten. Am 23. Mai 1618 eskalierte die Situation. Eine Gruppe protestantischer Adliger stürmte die Prager Burg und stellte die beiden Statthalter und ihren Schreiber Philipp Fabricius zur Rede.

Was dann geschah, war – sagen wir mal – etwas unorthodox. Die protestantischen Adligen befanden die drei Männer für schuldig und warfen sie kurzerhand aus dem Fenster! Und zwar nicht aus irgendeinem Fenster, sondern aus einem der Fenster des Alten Königspalastes der Prager Burg. Ein tiefer Sturz, keine Frage. Aber wie durch ein Wunder überlebten alle drei den Sturz. Die Katholiken sahen darin ein göttliches Zeichen, die Protestanten eher eine glückliche Fügung oder vielleicht auch die Wirkung eines Misthaufens, auf dem die Gestürzten landeten.

Merke: Der Prager Fenstersturz ist mehr als nur ein skurriles Ereignis. Er war der Zündfunke, der den Dreißigjährigen Krieg entfachte. Ein offener Affront gegen den Kaiser und der Beginn eines bewaffneten Konflikts.

Reisetipp Prag: Wenn ihr in Prag seid, solltet ihr unbedingt die Prager Burg besuchen. Schlendert durch den Alten Königspalast und findet das Fenster, aus dem Slavata, Martinice und Fabricius geworfen wurden. Es ist zwar heute mit einem Gitter gesichert, aber man kann sich gut vorstellen, wie dramatisch die Situation damals gewesen sein muss. Auf dem Hradschin, wo die Burg liegt, gibt es auch wunderschöne Aussichtspunkte, von denen man einen tollen Blick über die Stadt hat.

Warum Prag nicht das Ende der Geschichte war

Der Prager Fenstersturz war zwar der Auslöser, aber er war nicht die alleinige Ursache für den Dreißigjährigen Krieg. Dahinter steckten viel komplexere politische, religiöse und wirtschaftliche Interessen. Der Konflikt weitete sich schnell über Böhmen hinaus aus und zog fast alle großen europäischen Mächte in seinen Bann. Es ging um Macht, Religion, Territorien und Ressourcen.

Die böhmische Revolte: Nach dem Fenstersturz wählten die böhmischen Stände Friedrich V. von der Pfalz, einen protestantischen Kurfürsten, zum neuen König von Böhmen. Das war eine klare Provokation für den Kaiser, der natürlich seinen Anspruch auf den böhmischen Thron nicht aufgeben wollte. Es kam zum Krieg zwischen den böhmischen Ständen und dem Kaiserlichen Heer.

Die Schlacht am Weißen Berg: Nur zwei Jahre später, im Jahr 1620, kam es zur entscheidenden Schlacht am Weißen Berg, in der Nähe von Prag. Die kaiserlichen Truppen unter der Führung von Feldherrn Tilly besiegten die böhmischen Rebellen vernichtend. Friedrich V. wurde als "Winterkönig" verspottet, weil seine Herrschaft nur einen Winter lang dauerte. Mit der Niederlage am Weißen Berg war die böhmische Revolte beendet, und Böhmen wurde wieder fest in habsburgische Hand zurückgeführt.

Reisetipp Weißer Berg: Auch wenn die Schlacht am Weißen Berg heute ein friedlicher Park ist, so kann man doch die historische Bedeutung des Ortes spüren. Es gibt ein Denkmal, das an die Schlacht erinnert. Genießt die Aussicht und denkt darüber nach, wie diese Schlacht das Schicksal Böhmens und Europas für die nächsten Jahrzehnte prägte.

Der Krieg weitet sich aus: Ein Flächenbrand in Europa

Nach der Niederschlagung der böhmischen Revolte schien der Krieg eigentlich schon fast vorbei. Aber weit gefehlt! Die religiösen und politischen Konflikte in Europa waren so tief verwurzelt, dass der Krieg immer wieder neu aufflammte. Dänemark, Schweden und Frankreich griffen nacheinander in den Krieg ein, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen.

Dänemark greift ein: König Christian IV. von Dänemark, ein protestantischer Herrscher, versuchte, die protestantischen Interessen im Reich zu schützen. Aber seine Intervention scheiterte, und er musste sich 1629 aus dem Krieg zurückziehen.

Schweden auf dem Schlachtfeld: König Gustav II. Adolf von Schweden, auch bekannt als der "Löwe aus dem Norden", war ein brillanter Feldherr und ein glühender Protestant. Seine Intervention veränderte den Charakter des Krieges grundlegend. Er errang spektakuläre Siege gegen die kaiserlichen Truppen, wurde aber 1632 in der Schlacht bei Lützen getötet.

Frankreich mischt mit: Kardinal Richelieu, der mächtige Minister von König Ludwig XIII. von Frankreich, verfolgte eine pragmatische Politik. Obwohl Frankreich selbst katholisch war, unterstützte Richelieu die protestantischen Mächte, um die habsburgische Vorherrschaft in Europa zu brechen. Frankreichs Intervention war entscheidend für den Ausgang des Krieges.

Der Westfälische Frieden: Nach 30 Jahren ununterbrochener Kämpfe, Verwüstung und Leid wurde 1648 der Westfälische Frieden geschlossen. Er beendete den Dreißigjährigen Krieg und brachte eine neue Ordnung nach Europa. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation wurde geschwächt, die Macht der Habsburger wurde begrenzt, und die einzelnen Territorien erhielten mehr Autonomie. Die Religionsfreiheit wurde gestärkt, und die Niederlande und die Schweiz wurden als unabhängige Staaten anerkannt.

Reisetipps entlang der Westfälischen Friedensroute: Wenn ihr mehr über den Westfälischen Frieden erfahren wollt, empfehle ich euch, die Westfälische Friedensroute zu bereisen. Sie führt durch die Städte Münster und Osnabrück, wo die Friedensverhandlungen stattfanden. In den Rathäusern beider Städte könnt ihr die historischen Friedenssäle besichtigen. Und natürlich gibt es auch viele andere interessante Orte entlang der Route, die an die Zeit des Dreißigjährigen Krieges erinnern.

Fazit: Mehr als nur ein Datum

Der Dreißigjährige Krieg begann also mit dem Prager Fenstersturz im Jahr 1618. Aber dieses Datum ist nur der Anfang einer langen und komplexen Geschichte. Es war ein Krieg, der Europa zerriss, Millionen von Menschen das Leben kostete und die politische Landkarte des Kontinents für immer veränderte. Wenn ihr also das nächste Mal durch Prag schlendert oder die Westfälische Friedensroute bereist, denkt daran, dass ihr auf den Spuren einer der bedeutendsten Epochen der europäischen Geschichte wandelt.

Ich hoffe, dieser kleine Ausflug in die Geschichte hat euch gefallen. Bis zum nächsten Mal, eure reiselustige Geschichtenerzählerin!

Wann Begann Der 30 Jährige Krieg Sonja Heiss [Interview] | Film-Rezensionen.de
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Wann Begann Der 30 Jährige Krieg Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war | Film-Rezensionen.de
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