Was Braucht Man Zum Heiraten Wenn Man Geschieden Ist
Hallo ihr Lieben! Eure Reise hat euch vielleicht hierher geführt, weil ihr nicht nur Land und Leute erkundet, sondern auch ein neues Kapitel in eurem Leben aufschlagen möchtet – die Ehe. Und vielleicht, so wie ich damals, seid ihr bereits geschieden und fragt euch, was es bedeutet, in Deutschland erneut vor den Altar zu treten. Keine Sorge, ich teile gerne meine Erfahrungen und gebe euch einen Überblick, was ihr für eure Hochzeit nach einer Scheidung benötigt. Es ist machbar, versprochen!
Der Papierkram: Dokumente, Dokumente, Dokumente!
Lasst uns ehrlich sein, der bürokratische Teil ist nie der aufregendste, aber er ist unerlässlich. Bevor ihr euch also in Brautkleider stürzt oder den perfekten Hochzeitssaal sucht, müsst ihr sicherstellen, dass ihr alle notwendigen Papiere beisammen habt. Hier ist eine detaillierte Liste, auf die ihr achten solltet:
1. Personalausweis oder Reisepass:
Klingt offensichtlich, aber ein gültiger Personalausweis oder Reisepass ist die Grundlage für alles. Achtet darauf, dass euer Dokument noch gültig ist!
2. Aktuelle Meldebescheinigung:
Diese Bescheinigung erhaltet ihr beim Einwohnermeldeamt eures Wohnortes. Sie darf in der Regel nicht älter als sechs Monate sein.
3. Geburtsurkunde:
Eine beglaubigte Abschrift eures Geburtseintrags. Falls ihr im Ausland geboren seid, benötigt ihr eine internationale Geburtsurkunde oder eine beglaubigte Übersetzung der ausländischen Geburtsurkunde.
4. Scheidungsurteil mit Rechtskraftvermerk:
Das ist das wichtigste Dokument für Geschiedene! Ihr benötigt das vollständige Scheidungsurteil mit dem Rechtskraftvermerk. Der Rechtskraftvermerk bestätigt, dass die Scheidung unanfechtbar ist. Diesen erhaltet ihr beim Gericht, das eure Scheidung ausgesprochen hat. Achtung: Solltet ihr im Ausland geschieden worden sein, kann es sein, dass die Scheidung in Deutschland erst noch anerkannt werden muss. Das kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, plant das also unbedingt ein!
Anerkennung einer ausländischen Scheidung: Hier wird es etwas komplizierter. Eine im Ausland erfolgte Scheidung wird in Deutschland nicht automatisch anerkannt. Ihr müsst einen Antrag auf Anerkennung beim zuständigen Landesjustizamt stellen. Die Bearbeitungszeit kann variieren, also kümmert euch frühzeitig darum. Die benötigten Dokumente sind in der Regel das Scheidungsurteil in Originalsprache mit beglaubigter Übersetzung, der Nachweis über die Zustellung des Scheidungsurteils an den Ehepartner, und ggf. weitere Dokumente, die vom jeweiligen Landesjustizamt angefordert werden.
5. Nachweis über Vorehen:
Neben dem Scheidungsurteil benötigt ihr möglicherweise auch Nachweise über alle vorherigen Ehen. Das kann bedeuten, dass ihr Heiratsurkunden und Scheidungsurteile aller vorherigen Ehen vorlegen müsst.
6. Gegebenenfalls: Sterbeurkunde des früheren Ehepartners:
Falls eure vorherige Ehe durch den Tod eures Ehepartners aufgelöst wurde, benötigt ihr die Sterbeurkunde.
7. Gegebenenfalls: Nachweis über Namensänderung:
Wenn sich euer Name seit der Scheidung geändert hat (z.B. durch Wiederannahme eures Geburtsnamens), müsst ihr dies nachweisen. Das kann durch eine entsprechende Urkunde erfolgen.
8. Bei gemeinsamen Kindern: Nachweis über das Sorgerecht:
Wenn ihr gemeinsame Kinder mit eurem Ex-Partner habt, kann das Standesamt einen Nachweis über das Sorgerecht verlangen. Das dient dazu, sicherzustellen, dass die Interessen der Kinder gewahrt werden.
9. Erklärung zur Namensführung in der Ehe:
Ihr müsst angeben, welchen Namen ihr nach der Eheschließung führen möchtet. Entweder behalten beide Partner ihre Namen, einer nimmt den Namen des anderen an, oder es wird ein Doppelname gebildet. Achtung: Doppelnamen sind in Deutschland nicht unbegrenzt möglich, informiert euch vorher!
Der Gang zum Standesamt: Anmeldung der Eheschließung
Sobald ihr alle Dokumente beisammen habt, geht ihr zum Standesamt eures Wohnortes (oder des Ortes, an dem ihr heiraten möchtet) und meldet die Eheschließung an. Wichtig: Ihr müsst persönlich beim Standesamt erscheinen. Manchmal ist es sinnvoll, vorher einen Termin zu vereinbaren, um Wartezeiten zu vermeiden. Beim Standesamt werden eure Dokumente geprüft und ihr werdet über den Ablauf der Eheschließung informiert. Die Anmeldung der Eheschließung ist sechs Monate gültig. Das bedeutet, ihr müsst innerhalb dieser Zeit heiraten.
Die Kosten: Für die Anmeldung der Eheschließung und die Trauung selbst fallen Gebühren an. Die Höhe der Gebühren ist von Bundesland zu Bundesland und von Standesamt zu Standesamt unterschiedlich. Fragt am besten direkt beim zuständigen Standesamt nach.
Besonderheiten für Ausländer:
Wenn einer von euch beiden (oder ihr beide) keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, wird es etwas komplizierter. Zusätzlich zu den oben genannten Dokumenten benötigt ihr möglicherweise noch weitere Unterlagen, wie z.B. ein Ehefähigkeitszeugnis eures Heimatlandes. Ein Ehefähigkeitszeugnis bestätigt, dass ihr nach dem Recht eures Heimatlandes heiraten dürft. Die Beschaffung eines Ehefähigkeitszeugnisses kann unter Umständen sehr aufwendig sein, da ihr euch an die Behörden eures Heimatlandes wenden müsst. Informiert euch rechtzeitig beim zuständigen Standesamt, welche Dokumente ihr genau benötigt.
Beglaubigungen und Übersetzungen: Alle ausländischen Dokumente müssen in der Regel von einem vereidigten Übersetzer ins Deutsche übersetzt werden. Außerdem benötigen viele Dokumente eine Apostille oder Legalisation, um ihre Echtheit zu bestätigen. Eine Apostille ist eine vereinfachte Form der Legalisation und wird von den Behörden des Landes ausgestellt, in dem das Dokument ausgestellt wurde.
Mein Tipp: Frühzeitig planen!
Meine persönliche Erfahrung hat mir gezeigt, dass die Planung einer Hochzeit nach einer Scheidung – besonders wenn ausländische Dokumente involviert sind – etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Beginnt also frühzeitig mit der Vorbereitung und lasst euch nicht von der Bürokratie entmutigen. Sprecht mit eurem Standesamt, stellt alle Fragen, die euch beschäftigen, und lasst euch beraten. Die Mitarbeiter dort sind in der Regel sehr hilfsbereit und können euch bei der Beschaffung der notwendigen Dokumente unterstützen.
Die Zeremonie: Euer ganz besonderer Moment
Nachdem ihr den Papierkram erledigt habt, könnt ihr euch endlich auf den schönen Teil konzentrieren: Eure Hochzeit! Ob ihr euch für eine klassische Trauung im Standesamt entscheidet, eine romantische Zeremonie im Freien plant oder eine freie Trauung mit einem Redner eurer Wahl bevorzugt – es ist euer Tag! Gestaltet ihn nach euren Wünschen und Vorstellungen.
Denkt daran, dass es bei eurer Hochzeit um euch beide geht. Lasst euch nicht von Traditionen oder Erwartungen anderer unter Druck setzen. Feiert eure Liebe und euer neues Kapitel im Leben so, wie es für euch richtig ist. Ich wünsche euch von Herzen alles Gute für eure Hochzeit und eine glückliche Zukunft zu zweit! Und vergesst nicht: Jede Reise, auch die zur Ehe, beginnt mit dem ersten Schritt. Traut euch!