Ab Wieviel Jahren Kann Man Zeitung Austragen

Stell dir vor, du bist neu in Deutschland, vielleicht gerade erst angekommen, um die Kultur zu erleben, die Sprache zu lernen oder einfach einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Neben all den spannenden Erlebnissen fragst du dich vielleicht auch, wie du dein Taschengeld aufbessern kannst. Eine der ersten Fragen, die dir in den Sinn kommt, ist möglicherweise: Ab wann dürfen Jugendliche in Deutschland eigentlich arbeiten? Und ganz konkret: Ab wann darf man Zeitungen austragen?
Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Jugendzeit. Das Klingeln des Weckers am frühen Samstagmorgen, der Duft von frischem Brot aus der Bäckerei um die Ecke und das Gewicht der Zeitungen, die ich mit meinem Fahrrad durch die Straßen meiner Heimatstadt brachte. Es war mehr als nur ein Job; es war eine Einführung in die Arbeitswelt, ein erster Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit und ein Gefühl von Verantwortung, das mich bis heute begleitet.
Die rechtlichen Grundlagen: Was das Gesetz sagt
Bevor du dich jetzt voller Tatendrang auf dein Fahrrad schwingst und dich bei der nächsten Zeitungsfirma bewirbst, ist es wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu kennen. Das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) regelt in Deutschland die Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen. Und hier wird es spannend:
Das magische Alter: 13 Jahre
Das Gesetz erlaubt es Kindern ab 13 Jahren, mit der Zustimmung ihrer Eltern, leichte Arbeiten zu übernehmen. Zeitungen austragen fällt in diese Kategorie, da es als eine nicht-gesundheitsgefährdende und altersgerechte Tätigkeit eingestuft wird. Allerdings gibt es einige wichtige Einschränkungen:
- Arbeitszeiten: Jugendliche zwischen 13 und 14 Jahren dürfen maximal 2 Stunden pro Tag arbeiten, und das nur an 5 Tagen pro Woche. Die Arbeit muss zwischen 8 und 18 Uhr liegen und darf nicht während der Schulzeit stattfinden.
- Art der Arbeit: Die Arbeit darf nicht gefährlich oder gesundheitsschädlich sein. Schwere körperliche Arbeit, der Umgang mit gefährlichen Stoffen oder Arbeiten, die die psychische Gesundheit beeinträchtigen könnten, sind tabu.
- Schule geht vor: Das Allerwichtigste ist, dass die Schulpflicht nicht vernachlässigt wird. Die Arbeit darf die schulischen Leistungen nicht beeinträchtigen.
Ab 15 Jahren: Mehr Freiheiten, mehr Verantwortung
Ab dem 15. Geburtstag ändert sich die Situation etwas. Jugendliche gelten dann als "Jugendliche" im Sinne des Jugendarbeitsschutzgesetzes und dürfen etwas mehr arbeiten. Die Arbeitszeit darf nun bis zu 8 Stunden täglich und 40 Stunden pro Woche betragen. Auch hier gilt aber: Die Schulpflicht hat Vorrang, und die Arbeit darf nur außerhalb der Unterrichtszeiten stattfinden.
Besonders wichtig ist, dass auch für 15- bis 17-Jährige bestimmte Arbeitszeiten gelten. So ist beispielsweise die Arbeit zwischen 20 Uhr und 6 Uhr grundsätzlich verboten. Ausnahmen gibt es für bestimmte Branchen, wie beispielsweise das Gastgewerbe, aber das Zeitungaustragen gehört in der Regel nicht dazu.
Die Realität des Zeitungaustragens: Mehr als nur ein Job
Das Zeitungaustragen ist oft der erste Kontakt mit der Arbeitswelt. Es lehrt Verantwortung, Zuverlässigkeit und den Umgang mit Geld. Aber es ist auch wichtig, sich der Herausforderungen bewusst zu sein:
- Das Wetter: Regen, Schnee, Hitze – das Wetter spielt keine Rolle. Die Zeitung muss zugestellt werden. Deshalb ist es wichtig, sich wettergerecht zu kleiden und vorbereitet zu sein.
- Die körperliche Anstrengung: Das Gewicht der Zeitungen kann unterschätzt werden. Gerade am Anfang kann es eine Herausforderung sein, die volle Tasche oder den vollen Fahrradkorb zu bewegen.
- Der Zeitdruck: Die Zeitungen müssen pünktlich zugestellt werden, bevor die meisten Leute aufstehen und ihre Zeitung lesen wollen. Das erfordert eine gute Planung und Organisation.
- Der Umgang mit Kunden: Manchmal kommt es vor, dass Kunden Fragen haben oder sich beschweren. Es ist wichtig, freundlich und hilfsbereit zu sein.
Trotz all dieser Herausforderungen ist das Zeitungaustragen eine tolle Möglichkeit, um selbstständig zu werden, sein Taschengeld aufzubessern und etwas für seine Fitness zu tun. Ich persönlich habe durch diesen Job gelernt, mich zu organisieren, pünktlich zu sein und mit Herausforderungen umzugehen. Fähigkeiten, die mir in meinem späteren Leben sehr geholfen haben.
Wie finde ich einen Job als Zeitungsausträger?
Wenn du jetzt Lust bekommen hast, dich als Zeitungsausträger zu bewerben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um einen Job zu finden:
- Direkt bei den Verlagen: Viele Zeitungsverlage haben eigene Zustellorganisationen oder arbeiten mit externen Unternehmen zusammen. Frag einfach direkt beim Verlag deiner lokalen Zeitung nach.
- Online-Jobbörsen: Auf vielen Online-Jobbörsen werden Jobs als Zeitungsausträger ausgeschrieben. Achte dabei auf seriöse Angebote und lies dir die Stellenbeschreibung genau durch.
- Aushänge in der Nachbarschaft: Manchmal hängen auch Zettel an Supermärkten oder anderen öffentlichen Orten aus, auf denen Zeitungsausträger gesucht werden.
- Freunde und Bekannte fragen: Vielleicht kennen deine Freunde oder Bekannten jemanden, der Zeitung austrägt oder jemanden kennt, der jemanden kennt... Frag einfach mal nach!
Worauf du bei der Bewerbung achten solltest
Die Bewerbung als Zeitungsausträger ist in der Regel unkompliziert. Trotzdem solltest du ein paar Dinge beachten:
- Sei ehrlich: Gib ehrlich an, wie viel Zeit du hast und welche Erfahrungen du bereits gesammelt hast.
- Sei pünktlich: Wenn du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, sei pünktlich. Das zeigt, dass du zuverlässig bist.
- Sei motiviert: Zeige, dass du motiviert bist und den Job gerne machen möchtest.
- Frag nach: Scheue dich nicht, Fragen zu stellen. Kläre alle wichtigen Details, wie Arbeitszeiten, Bezahlung und Urlaubsanspruch.
Mein persönlicher Tipp: Starte langsam
Wenn du mit dem Zeitungaustragen beginnst, empfehle ich dir, langsam anzufangen. Nimm dir nicht gleich die größte Tour vor, sondern taste dich langsam heran. So kannst du dich an die körperliche Anstrengung gewöhnen und deine Route optimal planen. Und vergiss nicht: Hab Spaß dabei! Das Zeitungaustragen kann eine tolle Erfahrung sein, wenn du es richtig angehst.
Ich hoffe, dieser Artikel hat dir geholfen, einen Einblick in die Welt des Zeitungaustragens in Deutschland zu bekommen. Und wer weiß, vielleicht triffst du ja bald selbst mit einer vollen Zeitungstasche durch die Straßen deiner Stadt! Viel Erfolg!
Und denk daran: Egal, ob du als Tourist in Deutschland bist oder dich hier länger aufhältst, das Zeitungaustragen kann eine großartige Möglichkeit sein, etwas Geld zu verdienen, die Gegend kennenzulernen und in die deutsche Kultur einzutauchen. Es ist mehr als nur ein Job; es ist eine Erfahrung.





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