Belgischer Comiczeichner Gestorben 1983 5 Buchstaben

Meine Lieben, stellt euch vor, ihr schlendert durch Brüssel, die Hauptstadt Belgiens, die Luft ist erfüllt vom Duft frisch gebackener Waffeln und der Klang fröhlichen Geplappers hallt durch die Gassen. Neben all den kulinarischen und architektonischen Höhepunkten, die diese Stadt zu bieten hat, verbirgt sich hier auch ein tief verwurzeltes Erbe der Bandes Dessinées, der belgischen Comics. Und genau hier, inmitten dieser bunten Welt aus Bildern und Geschichten, wollen wir heute einen ganz besonderen Künstler ehren: Hergé.
Ja, Hergé! Der belgische Comiczeichner, der 1983 verstarb, und dessen Name aus nur 5 Buchstaben besteht. Aber lasst euch nicht von der Kürze seines Namens täuschen – seine Bedeutung für die Comicwelt ist gigantisch. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Begegnung mit seinen Werken. Ich war noch ein kleines Kind, als mir mein Großvater ein altes Tintin-Album schenkte, "Tim im Kongo". Die Abenteuer des jungen Reporters und seines treuen Hundes Struppi fesselten mich sofort. Die detailreichen Zeichnungen, die spannenden Geschichten, die exotischen Schauplätze – all das war wie ein Fenster in eine andere Welt.
Hergé, bürgerlich Georges Remi, wurde am 22. Mai 1907 in Etterbeek, einem Vorort von Brüssel, geboren. Schon früh zeigte er eine grosse Begeisterung fürs Zeichnen. Als junger Mann arbeitete er für die katholische Zeitung Le Vingtième Siècle, wo er 1929 seinen ersten Tim und Struppi-Strip veröffentlichte. Der Erfolg war überwältigend, und schon bald folgten weitere Abenteuer, die Tim rund um die Welt führten.
Die Welt von Tim und Struppi: Mehr als nur Comics
Was Tim und Struppi so besonders macht, ist die unglaubliche Detailgenauigkeit und der Realismus, mit dem Hergé seine Geschichten erzählte. Er recherchierte akribisch, bevor er einen neuen Band begann, sprach mit Experten und las unzählige Bücher, um sicherzustellen, dass seine Darstellungen so authentisch wie möglich waren. Das merkt man jeder einzelnen Seite an. Die Kostüme, die Gebäude, die Landschaften – alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht und recherchiert.
Aber Tim und Struppi sind mehr als nur Abenteuergeschichten. Sie sind auch ein Spiegel ihrer Zeit. Die frühen Alben, wie zum Beispiel "Tim im Kongo" oder "Tim im Land der Sowjets", sind heutzutage umstritten, da sie stereotypische und teils rassistische Darstellungen enthalten. Hergé distanzierte sich später selbst von diesen Werken und räumte ein, dass sie ein Produkt ihrer Zeit waren. In seinen späteren Alben, wie "Der Blaue Lotus" oder "Kohle an Bord", setzte er sich kritisch mit politischen und gesellschaftlichen Themen auseinander.
Und natürlich dürfen wir die vielen unvergesslichen Nebencharaktere nicht vergessen, die Tim auf seinen Abenteuern begleiten. Kapitän Haddock, der cholerische Seemann mit seinem unerschöpflichen Repertoire an Flüchen; Professor Bienlein, der zerstreute Erfinder, dessen Erfindungen meistens schiefgehen; Schulze und Schultze, die tollpatschigen Detektive – sie alle tragen dazu bei, dass die Tim und Struppi-Comics so unterhaltsam und zeitlos sind.
Hergés Vermächtnis: Eine Inspirationsquelle für Generationen
Hergés Einfluss auf die Comicwelt ist unbestreitbar. Sein Ligne Claire-Stil, der sich durch klare Linien, leuchtende Farben und einen hohen Detailgrad auszeichnet, wurde von unzähligen Comiczeichnern auf der ganzen Welt übernommen. Er hat nicht nur die Art und Weise, wie Comics gezeichnet werden, beeinflusst, sondern auch die Art und Weise, wie Geschichten erzählt werden.
Hergé starb am 3. März 1983 in Woluwe-Saint-Lambert, ebenfalls in Brüssel. Er hinterliess ein unvollendetes Werk, "Tim und die Alphakunst", das erst Jahre später von anderen Künstlern fertiggestellt wurde. Trotz seines Todes lebt sein Vermächtnis weiter. Seine Comics werden immer noch in Millionenauflage verkauft und gelesen, und seine Figuren sind zu kulturellen Ikonen geworden.
Mein persönlicher Tipp für Brüssel: Das Hergé-Museum
Wenn ihr nach Brüssel reist und euch für Comics interessiert, dann solltet ihr unbedingt das Hergé-Museum in Louvain-la-Neuve besuchen. Es ist zwar nicht direkt in Brüssel, sondern etwas außerhalb, aber die Reise lohnt sich! Das Museum ist dem Leben und Werk von Hergé gewidmet und bietet einen faszinierenden Einblick in seine kreative Welt. Hier könnt ihr Originalzeichnungen, Skizzen, Dokumente und vieles mehr bewundern. Und natürlich gibt es auch einen Shop, in dem ihr Souvenirs und Comics kaufen könnt.
Das Gebäude selbst ist ein architektonisches Meisterwerk, entworfen vom französischen Architekten Christian de Portzamparc. Die klaren Linien und die hellen Farben erinnern an den Ligne Claire-Stil von Hergé. Im Inneren des Museums werden die Besucher auf eine Reise durch Hergés Leben und Werk mitgenommen. Man kann die verschiedenen Phasen seiner Karriere nachverfolgen, von seinen frühen Arbeiten für Le Vingtième Siècle bis hin zu seinen späten Meisterwerken.
Ich erinnere mich an meinen Besuch im Hergé-Museum, als wäre es gestern gewesen. Ich war überwältigt von der Vielfalt und der Qualität der Exponate. Es war wie eine Zeitreise in meine Kindheit, als ich zum ersten Mal die Abenteuer von Tim und Struppi entdeckte. Besonders beeindruckt war ich von den Originalzeichnungen von Hergé. Es war faszinierend zu sehen, wie er seine Figuren zum Leben erweckte und wie viel Liebe zum Detail in seinen Arbeiten steckte.
Also, liebe Reisefreunde, wenn ihr das nächste Mal in Brüssel seid, vergesst nicht, einen Abstecher in die Welt von Hergé zu machen. Lasst euch von seinen Geschichten verzaubern und entdeckt die faszinierende Welt der belgischen Comics. Und wer weiß, vielleicht werdet ihr ja selbst zu einem Fan von Tim und Struppi!
"Die Abenteuer von Tim und Struppi sind eine Einladung zum Träumen und zum Reisen. Sie sind ein Fenster in eine andere Welt, in der alles möglich ist."
Denn am Ende des Tages ist es genau das, was Comics so besonders macht: Sie lassen uns träumen, sie lassen uns lachen und sie lassen uns die Welt mit anderen Augen sehen. Und dafür bin ich Hergé und all den anderen Comiczeichnern auf der Welt unendlich dankbar.
Ich hoffe, dieser kleine Ausflug in die Welt von Hergé hat euch gefallen. Bis zum nächsten Mal, bleibt neugierig und entdeckt die Welt!

















