Deutsche Krankenversicherung In österreich Gültig

Servus, liebe Reisefreunde! Habt ihr euch auch schon mal gefragt, ob eure Krankenversicherung aus Deutschland in Österreich eigentlich gültig ist? Ich kann euch sagen, das Thema hat mich vor meiner ersten Alpen-Tour ganz schön beschäftigt. Bevor ich euch mit Paragraphen und Versicherungsdeutsch langweile, erzähle ich euch lieber, wie ich das Ganze für mich geklärt habe und was ihr unbedingt beachten solltet, wenn ihr mit eurer deutschen Krankenversicherung nach Österreich reist. Denn, ganz ehrlich, wer will sich schon im Urlaub mit sowas rumschlagen?
Meine erste Reise nach Österreich war ein Roadtrip durch die malerische Steiermark. Ich hatte mich so auf die grünen Hügel, die leckeren Kürbiskerne und die herzliche Gastfreundschaft gefreut. Aber je näher der Abreisetag rückte, desto mehr Fragen tauchten in meinem Kopf auf. Was, wenn ich mir beim Wandern den Knöchel verstauche? Was, wenn ich mir in einem urigen Gasthaus eine Lebensmittelvergiftung zuziehe? Und überhaupt: Zahlt meine deutsche Krankenkasse das alles?
Also habe ich mich hingesetzt und recherchiert. Das Ergebnis war…naja, sagen wir mal, nicht gerade auf Anhieb verständlich. Versicherungsbedingungen sind ja bekanntlich eine Wissenschaft für sich. Aber keine Sorge, ich habe mich durchgewühlt und das Wichtigste für euch zusammengefasst!
Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC): Dein bester Freund im Urlaub
Das Wichtigste zuerst: Wenn ihr in Deutschland gesetzlich krankenversichert seid, habt ihr automatisch eine Europäische Krankenversicherungskarte, kurz EHIC. Diese Karte ist meistens auf der Rückseite eurer normalen Krankenversicherungskarte aufgedruckt. Und das ist eure Eintrittskarte zur medizinischen Versorgung in Österreich (und vielen anderen europäischen Ländern).
Die EHIC ermöglicht euch den Zugang zu medizinisch notwendigen Leistungen so, als wärt ihr in Österreich versichert. Das bedeutet, ihr habt Anspruch auf die gleichen Leistungen wie österreichische Staatsbürger, zu den gleichen Bedingungen und Kosten. Klingt gut, oder?
Aber Achtung: Medizinisch notwendig bedeutet, dass es sich um Behandlungen handelt, die nicht bis zu eurer Rückkehr nach Deutschland aufgeschoben werden können. Wenn ihr also wegen einer chronischen Erkrankung regelmäßig Medikamente benötigt, solltet ihr euch vorab von eurem Arzt eine Bescheinigung ausstellen lassen, dass diese Medikamente auch im Urlaub notwendig sind.
Was deckt die EHIC in Österreich konkret ab?
Die EHIC deckt im Wesentlichen folgende Leistungen ab:
- Ärztliche Behandlungen: Sowohl bei niedergelassenen Ärzten als auch im Krankenhaus. Achtet darauf, dass der Arzt oder das Krankenhaus einen Vertrag mit der österreichischen Gebietskrankenkasse hat. Fragt am besten vorher nach, um sicherzugehen.
- Zahnärztliche Behandlungen: Auch hier gilt: Nur bei Vertragszahnärzten! Allerdings werden oft nicht alle Kosten übernommen. Hier ist eine Zusatzversicherung eventuell sinnvoll.
- Notwendige Medikamente: Rezepte werden in der Regel anerkannt, und ihr zahlt den gleichen Eigenanteil wie österreichische Patienten.
- Krankenhaustransport: Wenn ein Transport ins Krankenhaus medizinisch notwendig ist, wird auch dieser von der EHIC abgedeckt.
Wichtig: Die EHIC deckt keine privaten Leistungen ab. Wenn ihr also einen Arzt aufsucht, der keine Kassenordination hat, müsst ihr die Kosten selbst tragen. Auch Rücktransporte nach Deutschland sind in der Regel nicht durch die EHIC abgedeckt. Dazu komme ich aber später noch.
Meine Erfahrung mit der EHIC in Österreich
Glücklicherweise musste ich während meines Steiermark-Roadtrips keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Trotzdem habe ich mich im Vorfeld erkundigt, wo sich im Notfall das nächste Krankenhaus befindet und wie ich einen Kassenarzt finde. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben.
Ein paar Jahre später, bei einem Skiurlaub in Tirol, sah die Sache schon anders aus. Beim Snowboarden habe ich mir unglücklich das Handgelenk verdreht. Autsch! Ich bin dann in das nächstgelegene Krankenhaus gefahren. Dort wurde ich freundlich empfangen und untersucht. Nach der Diagnose (zum Glück "nur" eine Verstauchung) wurde mein Handgelenk mit einem Gips versorgt. Ich musste lediglich einen geringen Eigenanteil für die Behandlung bezahlen. Meine EHIC hat den Rest übernommen.
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich vor einer Reise mit dem Thema Krankenversicherung auseinanderzusetzen. Und wie beruhigend es ist, zu wissen, dass man im Notfall gut versorgt ist.
Die private Reisekrankenversicherung: Für den Fall der Fälle
Auch wenn die EHIC eine gute Grundlage bietet, gibt es dennoch einige Punkte, die sie nicht abdeckt. Dazu gehören zum Beispiel:
- Rücktransport nach Deutschland: Wenn ihr im Urlaub schwer erkrankt oder verunglückt und ein Rücktransport nach Deutschland notwendig ist, zahlt die EHIC diesen in der Regel nicht. Ein medizinisch sinnvoller Rücktransport kann aber sehr teuer sein.
- Privatärztliche Behandlungen: Wie bereits erwähnt, deckt die EHIC nur Behandlungen bei Ärzten mit Kassenvertrag ab. Wenn ihr einen Privatarzt aufsuchen möchtet, müsst ihr die Kosten selbst tragen.
- Zahnbehandlungen: Die EHIC deckt nur notwendige zahnärztliche Behandlungen ab. Kosmetische Behandlungen oder umfangreiche Zahnersatzleistungen werden nicht übernommen.
- Selbstbehalte: Auch wenn die EHIC die Kosten für eine Behandlung übernimmt, können Selbstbehalte anfallen, die ihr selbst tragen müsst.
Aus diesem Grund empfehle ich jedem, der nach Österreich (oder in ein anderes europäisches Land) reist, den Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung. Diese Versicherung schließt die Lücken, die die EHIC lässt, und bietet euch einen umfassenden Schutz im Krankheitsfall.
Ich persönlich habe immer eine Reisekrankenversicherung abgeschlossen, einfach um auf der sicheren Seite zu sein. Die Kosten sind überschaubar, und das Gefühl, im Notfall abgesichert zu sein, ist unbezahlbar.
Worauf sollte man bei einer Reisekrankenversicherung achten?
Bei der Wahl der richtigen Reisekrankenversicherung solltet ihr auf folgende Punkte achten:
- Deckungssumme: Die Deckungssumme sollte ausreichend hoch sein, um auch teure Behandlungen oder Rücktransporte zu decken. Ich empfehle eine Deckungssumme von mindestens 1 Million Euro.
- Geltungsbereich: Die Versicherung sollte für Österreich (oder die Länder, die ihr bereisen möchtet) gültig sein.
- Leistungen: Die Versicherung sollte die Kosten für ambulante und stationäre Behandlungen, Medikamente, Zahnbehandlungen (zumindest bis zu einem gewissen Grad) und vor allem den Rücktransport nach Deutschland übernehmen.
- Selbstbehalt: Einige Versicherungen bieten Tarife mit Selbstbehalt an. Diese sind in der Regel günstiger, aber ihr müsst im Schadensfall einen Teil der Kosten selbst tragen.
- 24-Stunden-Notruf: Die Versicherung sollte einen 24-Stunden-Notruf anbieten, damit ihr im Notfall jederzeit Hilfe bekommt.
Es gibt viele verschiedene Anbieter von Reisekrankenversicherungen. Vergleicht die Angebote sorgfältig, bevor ihr euch für eine Versicherung entscheidet. Online-Vergleichsportale können euch dabei helfen.
Mein Fazit: Sicherheit geht vor!
Meine Reiseerfahrungen in Österreich haben mir gezeigt, dass die EHIC eine gute Basis für die medizinische Versorgung ist. Aber für einen umfassenden Schutz im Krankheitsfall empfehle ich den Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung. So könnt ihr euren Urlaub in vollen Zügen genießen, ohne euch Sorgen um hohe Behandlungskosten machen zu müssen.
Also, packt eure Koffer, vergesst eure EHIC nicht und schließt eine Reisekrankenversicherung ab. Dann steht einem unbeschwerten Urlaub in Österreich nichts mehr im Wege! Und denkt dran: Vorfreude ist die schönste Freude! Ich wünsche euch eine tolle Reise!
P.S.: Bevor ihr losfahrt, solltet ihr euch auch über die aktuellen Corona-Regeln in Österreich informieren. Die Einreisebestimmungen und Hygieneauflagen können sich kurzfristig ändern. Informiert euch am besten auf der Website des österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Gute Reise!

















