Er Sagt Er Meldet Sich Später Tut Es Aber Nicht

Ach, die Liebe auf Reisen! Kennst du das Gefühl? Du bist in einer fremden Stadt, die Sonne scheint, du entdeckst eine charmante Gasse nach der anderen, und dann... begegnest du ihm. Oder ihr. Jemandem, der dein Herz schneller schlagen lässt, dessen Lächeln dich verzaubert, und mit dem du stundenlang reden könntest, als würdet ihr euch schon ewig kennen. So war es zumindest bei meiner Reise nach Rom. Eine Stadt voller Geschichte, Kunst und... versprochener Anrufe, die nie kamen.
Ich war gerade dabei, das Pantheon zu bestaunen – ein architektonisches Meisterwerk, das einem den Atem raubt –, als er plötzlich neben mir stand. Ein Italiener, natürlich. Dunkle Haare, strahlende Augen, und ein Akzent, der mich sofort dahinschmelzen ließ. Wir kamen ins Gespräch über die Schönheit Roms, über die Bedeutung der Antike für die moderne Welt, und natürlich über das beste Gelato der Stadt. (Er schwor auf eine kleine Eisdiele in Trastevere, die ich unbedingt ausprobieren musste. Spoiler-Alarm: Er hatte recht.)
Die Stunden vergingen wie im Flug. Wir schlenderten durch die Gassen, warfen Münzen in den Trevi-Brunnen (mit dem festen Vorsatz, wieder nach Rom zurückzukehren, versteht sich), und teilten uns eine Pizza in einem kleinen Restaurant mit Blick auf den Tiber. Es war wie in einem dieser kitschigen Romantikfilme, nur eben in echt. Und er war unglaublich charmant. Aufmerksam, witzig, und er schien wirklich interessiert an dem, was ich zu sagen hatte.
Am Abend, als ich mich von ihm verabschieden musste, versprach er mir, sich zu melden. "Ich rufe dich morgen an", sagte er mit einem entwaffnenden Lächeln. "Wir könnten zusammen die Vatikanischen Museen besuchen." Ich war hin und weg. Die Vatikanischen Museen! Mit ihm! Das klang nach dem perfekten Plan.
Die unendliche Geduld (oder auch nicht)
Ich verbrachte den nächsten Tag damit, mein Handy alle fünf Minuten zu überprüfen. Jedes Mal, wenn es vibrierte, sprang mein Herz höher. War er es? War er es endlich? Aber es waren nur Benachrichtigungen von Instagram, WhatsApp-Nachrichten von meiner Mutter, und eine E-Mail von einem Reiseveranstalter mit Angeboten für Flüge nach Bali. Bali klang plötzlich sehr verlockend. Weit weg von Rom und unerfüllten Versprechungen.
Ich versuchte, mich abzulenken. Ich besuchte das Kolosseum, bewunderte die Kunstwerke in der Galleria Borghese, und aß Pasta, bis ich fast platzte. Aber egal, was ich tat, der Gedanke an ihn ließ mich nicht los. Warum hatte er sich nicht gemeldet? Hatte er es sich anders überlegt? Hatte er vielleicht meine Nummer verloren? Oder war er einfach nur ein weiterer dieser Typen, die leere Versprechungen machen, um ein bisschen Spaß zu haben?
Je länger der Tag dauerte, desto wütender wurde ich. Nicht nur auf ihn, sondern auch auf mich selbst. Warum hatte ich ihm so blind vertraut? Warum hatte ich mich so von seinem Charme einlullen lassen? Ich hätte es doch besser wissen müssen! Schließlich war ich schon oft genug enttäuscht worden.
Am Abend beschloss ich, die Sache zu beenden. Ich löschte seine Nummer aus meinem Handy und versuchte, ihn aus meinem Gedächtnis zu verbannen. Rom war eine wunderschöne Stadt, und ich wollte mir meine Reise nicht von einem Mann verderben lassen, der sein Wort nicht hielt.
Die Lektion, die ich gelernt habe (oder zu lernen versuche)
Natürlich war es nicht so einfach, ihn zu vergessen. Die Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit in Rom verfolgte mich noch lange. Aber mit der Zeit verblasste sie, und ich begann, die Erfahrung aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Ich erkannte, dass es nicht so sehr um ihn ging, sondern um das Gefühl, das er in mir ausgelöst hatte. Das Gefühl, lebendig zu sein, offen für Neues, und bereit, mich auf ein Abenteuer einzulassen. Und dieses Gefühl konnte ich auch ohne ihn haben. Ich konnte die Welt erkunden, neue Menschen kennenlernen, und mein Leben in vollen Zügen genießen – ohne auf den Anruf eines Mannes zu warten, der wahrscheinlich schon längst vergessen hatte, dass ich existierte.
Ich denke, das ist eine wichtige Lektion, die wir alle auf Reisen lernen können: Wir sollten uns nicht von anderen abhängig machen, um unser Glück zu finden. Wir sollten uns selbst genug sein. Wir sollten die Freiheit genießen, die uns das Reisen bietet, und uns nicht von unerfüllten Erwartungen enttäuschen lassen.
Meine Rom-Empfehlungen (auch ohne ihn)
Trotz der ganzen Geschichte möchte ich dir natürlich meine Rom-Empfehlungen nicht vorenthalten. Denn Rom ist und bleibt eine der schönsten Städte der Welt!
- Das Pantheon: Wie schon erwähnt, ein absolutes Muss. Die Architektur ist einfach atemberaubend.
- Der Trevi-Brunnen: Wirf eine Münze hinein und wünsch dir, wiederzukommen!
- Das Kolosseum: Ein beeindruckendes Zeugnis der römischen Geschichte.
- Die Galleria Borghese: Eine wunderschöne Kunstsammlung in einer prächtigen Villa.
- Trastevere: Ein charmantes Viertel mit vielen kleinen Restaurants und Bars. Hier findest du bestimmt das beste Gelato der Stadt! (Vielleicht nicht seine Eisdiele, aber sicher eine genauso gute.)
- Der Vatikan: Der Petersdom und die Vatikanischen Museen sind einfach überwältigend. Plane genügend Zeit ein, um alles zu sehen.
- Pizza essen! Am besten in einem kleinen Restaurant mit Blick auf den Tiber.
Und noch ein Tipp: Lass dich nicht entmutigen, wenn nicht alles nach Plan läuft. Reisen sind immer voller Überraschungen – sowohl positiver als auch negativer. Aber gerade diese Überraschungen machen das Reisen so spannend und unvergesslich.
Also, pack deine Koffer, buche deinen Flug, und mach dich auf den Weg nach Rom. Wer weiß, vielleicht begegnest du ja auch deinem ganz persönlichen italienischen Charmeur. Aber vergiss nicht: Sei du selbst, sei unabhängig, und sei bereit, dein eigenes Glück zu finden. Auch wenn er sich später nicht meldet. Denn am Ende zählt nur eins: Deine eigene Reise und die Erfahrungen, die du dabei sammelst.
P.S.: Und falls du dich fragst: Nein, er hat sich nie gemeldet. Aber ich habe Rom trotzdem geliebt. Und ich habe gelernt, dass das Leben zu kurz ist, um auf versprochene Anrufe zu warten. Das nächste Mal, wenn ich in Rom bin, besuche ich die Vatikanischen Museen einfach alleine. Und ich werde mein Gelato doppelt genießen.
Arrivederci! Und vergiss nicht: Reisen ist die beste Investition in dich selbst.

















