Gruselgeschichte Schreiben 6 Klasse Gymnasium

Willkommen, angehende Gruselmeister! Du bist in der 6. Klasse des Gymnasiums und hast die aufregende Aufgabe, eine Gruselgeschichte zu schreiben? Keine Sorge, es ist gar nicht so unheimlich, wie es sich anhört. Dieser Leitfaden hilft dir dabei, eine Geschichte zu erschaffen, die deine Leser (und Lehrer!) vor Spannung kaum atmen lässt. Wir werden gemeinsam die wichtigsten Zutaten einer guten Gruselgeschichte entdecken und dir zeigen, wie du sie optimal einsetzen kannst.
Was macht eine gute Gruselgeschichte aus?
Bevor wir loslegen, lass uns kurz darüber sprechen, was eine Gruselgeschichte überhaupt gruselig macht. Es geht nicht nur um blutrünstige Monster oder plötzliche Schreckmomente (obwohl die auch ihren Platz haben können!). Eine wirklich gute Gruselgeschichte kriecht langsam unter die Haut, baut Spannung auf und lässt die Leser mit einem mulmigen Gefühl zurück, nachdem sie das Buch (oder den Aufsatz!) zugeschlagen haben. Hier sind einige Schlüsselelemente:
Spannung
Spannung ist der Klebstoff, der deine Leser an die Geschichte fesselt. Sie entsteht durch Andeutungen, Ungewissheit und das Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren wird. Du kannst Spannung erzeugen durch:
- Unerwartete Ereignisse: Lasse etwas Unerwartetes geschehen, das die Routine durchbricht. Ein seltsames Geräusch, ein fehlender Gegenstand, ein plötzlicher Wetterumschwung.
- Beschreibungen, die Neugier wecken: Beschreibe Orte, Personen oder Objekte auf eine Art und Weise, die Fragen aufwirft. Was ist so seltsam an diesem alten Haus? Warum hat die Gestalt im Schatten keine Augen?
- Verzögerung: Zögere die Enthüllung des Schreckens so lange wie möglich hinaus. Spiele mit den Erwartungen deiner Leser und lass sie im Ungewissen.
Atmosphäre
Die Atmosphäre ist die Stimmung deiner Geschichte. Sie wird durch die Sprache, die du verwendest, die Orte, die du beschreibst, und die Gefühle, die du hervorrufst, geschaffen. Um eine gruselige Atmosphäre zu erzeugen, kannst du folgende Techniken anwenden:
- Dunkelheit und Isolation: Beschreibe dunkle, abgelegene Orte, an denen sich die Charaktere isoliert und verletzlich fühlen. Ein verlassenes Haus im Wald, ein finsterer Keller, eine einsame Landstraße.
- Unheimliche Geräusche: Nutze Geräusche, um Angst und Unbehagen zu erzeugen. Knarrende Dielen, heulender Wind, ein leises Flüstern, das niemand zu verstehen scheint.
- Detaillierte Beschreibungen: Verwende lebendige und detaillierte Beschreibungen, um die Sinne deiner Leser anzusprechen. Beschreibe den Geruch von Moder, das Gefühl von kalten Händen oder den Anblick von schattenhaften Gestalten.
Charaktere, mit denen man mitfiebern kann
Deine Leser müssen sich für deine Charaktere interessieren, um wirklich Angst um sie zu haben. Gib ihnen Stärken und Schwächen, Wünsche und Ängste. Je mehr sich deine Leser mit den Charakteren identifizieren können, desto größer ist die Wirkung deiner Geschichte.
Das Unbekannte
Oft ist das, was wir nicht sehen, viel gruseliger als das, was wir sehen. Spiele mit dem Unbekannten und lass die Fantasie deiner Leser die Lücken füllen. Was verbirgt sich im Dunkeln? Was lauert hinter der Tür? Was ist die wahre Natur des Monsters?
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Schreiben einer Gruselgeschichte
Jetzt, wo wir die Grundlagen kennen, lass uns Schritt für Schritt durch den Schreibprozess gehen:
1. Die Idee
Jede gute Geschichte beginnt mit einer Idee. Lass deiner Fantasie freien Lauf! Was findest du selbst gruselig? Gibt es einen Ort in deiner Umgebung, der dir unheimlich vorkommt? Hier sind einige Anregungen:
- Ein altes Haus mit einer dunklen Vergangenheit
- Ein verlassener Wald, in dem seltsame Dinge geschehen
- Eine gruselige Puppe, die zum Leben erwacht
- Ein Spiegel, der eine andere Welt zeigt
- Ein Albtraum, der zur Realität wird
Wichtig: Wähle eine Idee, die dich wirklich begeistert. Wenn du Spaß am Schreiben hast, wird das auch deine Leser spüren.
2. Der Plot
Der Plot ist die Handlung deiner Geschichte. Er beschreibt, was passiert und in welcher Reihenfolge. Ein einfacher Plot könnte so aussehen:
- Einleitung: Stelle deine Charaktere und den Schauplatz vor. Baue langsam Spannung auf.
- Konflikt: Das Gruselige passiert. Deine Charaktere geraten in Gefahr.
- Höhepunkt: Der Höhepunkt der Spannung. Die Charaktere kämpfen gegen das Gruselige.
- Auflösung: Wie geht die Geschichte aus? Werden die Charaktere gerettet? Bleibt ein Rätsel offen?
Tipp: Schreibe dir eine kurze Zusammenfassung des Plots, bevor du anfängst zu schreiben. Das hilft dir, den Überblick zu behalten.
3. Die Charaktere
Wie bereits erwähnt, sind glaubwürdige Charaktere entscheidend. Gib ihnen Namen, Hintergründe und Motivationen. Was treibt sie an? Was fürchten sie?
Beispiele:
- Der neugierige Abenteurer: Ein Teenager, der sich in ein verlassenes Haus wagt, um ein Geheimnis zu lüften.
- Das ängstliche Kind: Ein Kind, das von Albträumen geplagt wird und glaubt, dass ein Monster unter dem Bett lauert.
- Der skeptische Wissenschaftler: Ein Wissenschaftler, der versucht, übernatürliche Phänomene rational zu erklären, aber an seine Grenzen stößt.
4. Der Schauplatz
Der Schauplatz ist der Ort, an dem deine Geschichte spielt. Wähle einen Ort, der zur Gruselgeschichte passt und beschreibe ihn detailliert. Denke an Dunkelheit, Isolation, unheimliche Geräusche und eine düstere Atmosphäre.
Beispiele:
- Ein alter Friedhof mit verwitterten Grabsteinen
- Ein dunkler Wald, in dem sich die Bäume wie knochige Finger in den Himmel recken
- Ein verlassenes Krankenhaus, in dem es nach Desinfektionsmittel und Tod riecht
- Ein gruseliger Keller mit Spinnweben und rostigen Werkzeugen
5. Der Schreibstil
Dein Schreibstil sollte zur Gruselgeschichte passen. Verwende eine lebendige und bildhafte Sprache, um die Sinne deiner Leser anzusprechen. Spiele mit Metaphern, Vergleichen und Symbolen, um eine unheimliche Atmosphäre zu erzeugen. Vermeide lange, verschachtelte Sätze und konzentriere dich auf kurze, prägnante Formulierungen, die Spannung erzeugen. Nutze Adjektive, um die Atmosphäre zu verstärken: düster, verlassen, knarrend, eisig.
Beispiele:
Der Wind heulte wie ein gequältes Tier um die morschen Mauern des Hauses.
Die Dunkelheit kroch wie eine kalte Hand über den Boden und verschluckte alles Licht.
Ein leises Flüstern, kaum hörbar, schwebte durch die Luft, als ob die Toten miteinander sprachen.
6. Die Überarbeitung
Sobald du deine Geschichte fertig geschrieben hast, ist es Zeit für die Überarbeitung. Lies deine Geschichte mehrmals durch und achte auf folgende Punkte:
- Logik: Macht die Geschichte Sinn? Gibt es Ungereimtheiten?
- Spannung: Wird die Spannung gut aufgebaut? Gibt es Stellen, die zu langweilig sind?
- Grammatik und Rechtschreibung: Sind alle Fehler korrigiert?
Tipp: Lass deine Geschichte von jemand anderem lesen. Eine frische Perspektive kann dir helfen, Fehler zu finden, die du übersehen hast.
Zusätzliche Tipps für angehende Gruselmeister
- Lies viele Gruselgeschichten: Je mehr du liest, desto besser wirst du verstehen, was eine gute Gruselgeschichte ausmacht.
- Schreibe regelmäßig: Übung macht den Meister! Je mehr du schreibst, desto besser wirst du darin.
- Habe keine Angst, kreativ zu sein: Lass deiner Fantasie freien Lauf und probiere neue Dinge aus.
- Gib nicht auf: Schreiben kann manchmal schwierig sein, aber gib nicht auf! Mit etwas Übung und Ausdauer wirst du deine Gruselgeschichte schreiben, die alle begeistern wird.
Nun, da du mit all diesem Wissen ausgestattet bist, geh raus und erschaffe deine eigene, furchterregende Gruselgeschichte. Viel Glück und viel Spaß beim Schreiben! Und vergiss nicht: Das Wichtigste ist, dass du deine Leser wirklich verängstigst!
Und wer weiß, vielleicht entdeckst du ja deine Leidenschaft für das Schreiben und wirst ein berühmter Autor von Gruselgeschichten!

















