In Welchem Jahr War Die Machtergreifung Hitlers

Hallo und herzlich willkommen! Du planst einen Besuch in Deutschland, bist vielleicht schon hier oder überlegst, dich hier niederzulassen? Das ist wunderbar! Deutschland hat so viel zu bieten: von atemberaubender Natur über pulsierende Städte bis hin zu einer reichen und komplexen Geschichte. Und genau diese Geschichte ist es, mit der wir uns heute beschäftigen wollen. Viele Besucher stellen sich die Frage: In welchem Jahr war die Machtergreifung Hitlers? Lass uns diese Frage gemeinsam beantworten und den historischen Kontext beleuchten, um dir ein besseres Verständnis zu vermitteln.
Die Frage aller Fragen: Wann kam Hitler an die Macht?
Die kurze und präzise Antwort lautet: 1933. Genauer gesagt, wurde Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt. Allerdings ist die Bezeichnung "Machtergreifung" etwas irreführend. Es war kein gewaltsamer Umsturz im klassischen Sinne. Hitler kam durch legale, wenn auch höchst manipulative, politische Prozesse an die Macht.
Der Weg zur Kanzlerschaft
Um die Ereignisse von 1933 besser zu verstehen, müssen wir einen Blick auf die Jahre davor werfen. Die Weimarer Republik, die nach dem Ersten Weltkrieg gegründet wurde, war von Anfang an von politischen und wirtschaftlichen Instabilitäten geprägt. Die Hyperinflation der 1920er Jahre, die Weltwirtschaftskrise von 1929 und die daraus resultierende Massenarbeitslosigkeit schufen einen fruchtbaren Boden für extremistische Parteien wie die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) unter der Führung von Adolf Hitler.
Die NSDAP nutzte die Unzufriedenheit der Bevölkerung geschickt aus. Mit populistischen Parolen, der Verbreitung von Verschwörungstheorien und dem Versprechen einer "nationalen Erneuerung" gewann die Partei immer mehr Anhänger. Bei den Reichstagswahlen 1932 wurde die NSDAP zur stärksten Fraktion, konnte aber keine absolute Mehrheit erringen.
Die politische Landschaft war zersplittert, und es gelang keiner Partei, eine stabile Regierung zu bilden. Intrigen, Machtkämpfe und das Kalkül verschiedener politischer Akteure spielten eine entscheidende Rolle. Reichspräsident Paul von Hindenburg, ein konservativer Militär, zögerte zunächst, Hitler zum Kanzler zu ernennen. Er sah in ihm einen Demagogen und befürchtete negative Auswirkungen auf die Stabilität des Reiches.
Doch unter dem Druck von einflussreichen Beratern, darunter Franz von Papen, der selbst Kanzler gewesen war und nun ein Bündnis mit Hitler suchte, gab Hindenburg schließlich nach. Am 30. Januar 1933 ernannte er Adolf Hitler zum Reichskanzler einer Koalitionsregierung. Von Papen wurde Vizekanzler und sollte, so die Hoffnung, Hitler kontrollieren können. Ein fataler Irrtum.
Die Konsolidierung der Macht
Die Ernennung zum Reichskanzler war für Hitler nur der erste Schritt. Er nutzte seine Position geschickt, um seine Macht auszubauen und seine politischen Gegner auszuschalten. Bereits wenige Wochen nach seiner Ernennung, am 27. Februar 1933, brannte der Reichstag. Die Nationalsozialisten nutzten diesen Brand, um die Kommunisten verantwortlich zu machen und mit der "Reichstagsbrandverordnung" grundlegende Bürgerrechte außer Kraft zu setzen. Dies ermöglichte es ihnen, politische Gegner zu verfolgen und zu verhaften.
Die Reichstagswahlen vom 5. März 1933 brachten der NSDAP zwar einen Zugewinn, aber keine absolute Mehrheit. Durch die Verhaftung von Kommunisten und die massive Beeinflussung der Wahlen gelang es den Nationalsozialisten jedoch, im Reichstag eine Mehrheit zu erzwingen.
Am 23. März 1933 wurde das "Ermächtigungsgesetz" verabschiedet. Dieses Gesetz übertrug der Regierung, also Hitler, die Gesetzgebungskompetenz. Der Reichstag wurde damit faktisch entmachtet. Das Ermächtigungsgesetz war der entscheidende Schritt zur Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur. Es ermöglichte Hitler, Gesetze ohne Zustimmung des Parlaments zu erlassen und die Gewaltenteilung aufzuheben.
In den folgenden Monaten wurden alle anderen Parteien verboten, Gewerkschaften aufgelöst und die Presse gleichgeschaltet. Die Nationalsozialisten errichteten einen totalitären Staat, in dem es keinen Platz für Opposition oder freie Meinungsäußerung gab.
Warum "Machtergreifung"?
Obwohl Hitler durch legale Prozesse an die Macht kam, wird der Begriff "Machtergreifung" oft verwendet. Das liegt daran, dass die Nationalsozialisten von Anfang an das Ziel hatten, die Demokratie abzuschaffen und eine Diktatur zu errichten. Sie nutzten die Schwächen der Weimarer Republik und die politischen Intrigen, um an die Macht zu gelangen und diese dann mit Gewalt und Terror zu festigen. Die Ernennung zum Reichskanzler war somit nur der Beginn eines Prozesses, der zur Zerstörung der Demokratie und zur Errichtung eines totalitären Regimes führte. Es war eine subtile, aber entschlossene Übernahme der Macht, die im Ergebnis einer gewaltsamen Machtergreifung gleichkam.
Die Bedeutung für deinen Besuch in Deutschland
Das Wissen um die Machtergreifung Hitlers und die nachfolgende NS-Zeit ist essentiell, um Deutschland und seine Geschichte zu verstehen. Viele Orte in Deutschland erinnern an diese dunkle Zeit und mahnen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen dürfen.
Wenn du Berlin besuchst, solltest du dir das Denkmal für die ermordeten Juden Europas ansehen, das ein eindrückliches Zeugnis des Holocaust ist. Auch das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, das sich auf dem Gelände des ehemaligen Hauptquartiers der Gestapo und der SS befindet, gibt einen erschreckenden Einblick in die Mechanismen der NS-Diktatur.
In München, der "Hauptstadt der Bewegung", kannst du das NS-Dokumentationszentrum besuchen, das sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in München auseinandersetzt. Und in Nürnberg, wo die Reichsparteitage der NSDAP stattfanden, kannst du das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände besichtigen, das die propagandistische Inszenierung der Nationalsozialisten verdeutlicht.
Auch außerhalb der großen Städte gibt es zahlreiche Gedenkstätten und Museen, die an die NS-Zeit erinnern. Viele ehemalige Konzentrationslager wie Buchenwald, Dachau oder Sachsenhausen sind heute Gedenkstätten, die einen tiefen Einblick in die Gräueltaten der Nationalsozialisten geben. Diese Besuche sind oft emotional aufwühlend, aber sie sind wichtig, um die Geschichte zu verstehen und daraus zu lernen.
Fazit
Die Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 war ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte. Sie markierte den Beginn der nationalsozialistischen Diktatur, die Deutschland und Europa in den Zweiten Weltkrieg stürzte und unfassbares Leid verursachte. Wenn du Deutschland besuchst, nimm dir die Zeit, dich mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen. Besuche Gedenkstätten und Museen, lies Bücher und Artikel, und sprich mit Menschen über ihre Erfahrungen. Nur so kannst du Deutschland wirklich verstehen und die Lehren aus der Vergangenheit ziehen. Die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte ist nicht immer einfach, aber sie ist notwendig, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Wir hoffen, dieser Artikel hat dir geholfen, die Ereignisse rund um die Machtergreifung Hitlers besser zu verstehen. Genieße deinen Aufenthalt in Deutschland und lass dich von der Vielfalt und Schönheit des Landes begeistern!
Wichtig: Sei dir bewusst, dass das Zeigen von Hakenkreuzen oder anderer NS-Symbolik in Deutschland verboten ist. Es ist wichtig, die Gesetze zu respektieren und sensibel mit der Geschichte umzugehen.
"Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten." - Helmut Kohl

















